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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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draußen. Nur das Zirpen der Grillen und das entfernte Rauschen der an den Strand klatschenden Wellen war zu hören. Oder war das eher das Rauschen des Verkehrs unten auf dem Highway?
    Ich lauschte eine Minute, um sicherzugehen, dass mich keiner unten gehört hatte, dann kroch ich über das abfallende Dach zur Rinne hinunter und kauerte mich sprungbereit hin. Die Kiefernadelschicht am Boden würde meinen Aufprall abfedern.
    »Suze!« Ein Schatten verdunkelte das Licht, das durch die Fenster meines Zimmers nach draußen fiel.
    Ich sah über die Schulter zurück. Gina lehnte sich heraus und hielt besorgt nach mir Ausschau.
    »Sollten wir nicht …?« Sie klang wirklich verängstigt. »Ich meine, sollten wir nicht lieber die Polizei einschalten? Wenn das mit Michael stimmt …«
    Ich starrte sie an, als hätte sie vorgeschlagen, dass ich … keine Ahnung, von der Golden Gate Bridge springe oder so.
    »Die Polizei?«, echote ich. »Auf keinen Fall. Das hier ist eine Sache zwischen Michael und mir.«
    »Suze …« Gina schüttelte den Kopf, dass ihre Locken wippten. »Das hier ist echt gefährlich. Ich meine, der Typ ist ein Mörder. Ich finde wirklich, wir sollten uns fachmännische Hilfe holen.«
    »Ich bin vom Fach«, sagte ich gekränkt. »Ich bin schließlich eine Mittlerin.«

    Das schien Gina kein bisschen zu beruhigen.
    »Ja, aber … was willst du denn jetzt genau tun, Suze?«
    Ich lächelte sie aufmunternd an.
    »Ach, das ist ganz einfach. Ich werde ihm zeigen, was mit jemandem passiert, der einen mir nahestehenden Menschen umzubringen versucht.«
    Und dann sprang ich über die Dachkante in die Dunkelheit hinunter.
    Ich konnte mich nicht überwinden, den Land Rover zu nehmen. Ja, okay, ich war drauf und dran, etwas zu tun, was sozusagen an Mord grenzte, aber ohne Führerschein fahren? Niemals! Stattdessen griff ich mir eins der vielen Zehn-Gang-Fahrräder, die Andy an den Innenwänden der Garage aufgereiht hatte. Sekunden später sauste ich den Abhang vor unserem Haus hinunter. Tränen strömten mir übers Gesicht - nein, ich weinte nicht etwa, es lag am kalten Wind, der mir auf dem Weg ins Tal ins Gesicht blies.
    Vor einem Supermarkt hielt ich an und rief Michael von der Telefonzelle aus an. Eine ältere Frau ging dran, vermutlich seine Mutter. Ich fragte, ob ich bitte mit Michael sprechen könnte. »Ja, natürlich«, sagte sie so beglückt wie jede Mutter, deren Kind den allerersten Anruf von einem Vertreter des anderen Geschlechts bekommt. Damit kannte ich mich aus. Die Stimme hatte Mom auch immer drauf, wenn ein Junge für mich anrief und sie dranging. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Es passierte nämlich sehr selten.

    Mrs Meducci musste Michael gesteckt haben, dass ein Mädchen ihn sprechen wollte, denn als er sich mit »Hallo?« meldete, klang seine Stimme viel tiefer als sonst.
    »Michael?«, sagte ich, nur um sicherzugehen, dass er es wirklich selber war und nicht etwa sein Vater.
    »Suze?«, sagte er mit seiner normalen Stimme. »Oh Gott, Suze, ich freue mich so, dich zu hören. Hast du meine Nachrichten bekommen? Ich hab bestimmt zehnmal angerufen. Ich bin bis zum Krankenhaus hinter dem Rettungswagen hergefahren, aber die wollten mich nicht zu dir in die Notaufnahme reinlassen. Nur wenn du stationär aufgenommen wirst, darf ich rein, haben sie gesagt. Aber du wurdest nicht aufgenommen, oder?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich bin fit wie ein Turnschuh.«
    »Gott sei Dank. Mann, Suze, ich hab mich so erschrocken, als ich den Unfall mitbekommen habe und mir klar wurde, dass du beteiligt bist …«
    »Ja«, sagte ich kurz angebunden. »Das war auch schrecklich. Hör zu, Michael, ich sitze jetzt aber in einer anderen Bredouille, und ich hatte gehofft, du könntest mir vielleicht raushelfen.«
    »Für dich würde ich alles tun, Suze, das weißt du doch«, sagte Michael.
    Ja klar. Zum Beispiel meine Stiefbrüder und meine beste Freundin umbringen, dachte ich.
    »Ich häng hier vor dem Safeway-Supermarkt fest«, behauptete ich. »Ist eine lange Geschichte. Da hab ich mir gedacht, ob du vielleicht …«

    »Ich bin in drei Minuten bei dir«, sagte Michael. Und legte auf.
    Er brauchte nur zwei Minuten. Ich hatte es kaum geschafft, das Fahrrad zwischen zwei Mülltonnen hinter dem Laden zu schieben, da sah ich ihn schon mit seinem grünen Mietwagen um die Ecke biegen. Er spähte durch die hell erleuchteten Schaufenster in den Laden hinein, als würde er erwarten, dass ich auf dem Kinderschaukelpferd sitze. Ich

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