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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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immer.«
    »Ich bin sicher, sie unterhalten sich nur«, sagte ich.
    »Klar doch.« Er schüttelte den Kopf.
    Ich war echt überrascht. Noch nie hatte ich ihn so … menschlich erlebt. Ich hatte auch keine Ahnung gehabt, dass er sportliche Ziele hatte. Was auch immer das war … Ringerteam-Vorausscheidung und so. Und hatte er sich wirklich so in Gina verliebt, dass er sein Leben zum Kotzen fand, nur weil sie seine Gefühle nicht erwiderte?
    Abgedreht. Wirklich abgedreht.
    »Willst du die Wahrheit über die Party letzten Monat hören?«, sagte er. »Ja, ich war da. Okay? Bist du jetzt zufrieden? Ich war da. Und wie gesagt, ich hatte ziemlich gebechert. Ich hab nicht gesehen, wie sie reingefallen ist. Ich hab nur irgendwann mitgekriegt, wie jemand sie rausgezogen hat.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Das war alles echt uncool. Ich meine, sie hätte doch überhaupt nicht da sein dürfen. Keiner hatte sie eingeladen. Wenn man nichts verträgt, sollte man eben
auch nichts trinken, fertig. Aber es gibt immer wieder so Mädchen, die würden alles dafür tun, um mit uns abhängen zu können.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Uns?«
    Er sah mich an, als wäre ich begriffsstutzig. »Du weißt schon. Wir - die Sportskanonen. Die angesagten Typen. Meduccis Schwester … Bis neulich, als deine Mom beim Abendessen von ihr gesprochen hat, wusste ich nicht mal, dass sie seine Schwester ist. Auf jeden Fall gehörte sie zu den Mädchen, die immer um uns rumscharwenzeln und drauf hoffen, dass einer aus dem Team sie zu einem Date einlädt. Damit was von unserem Ruhm auf sie abfärbt, verstehst du?«
    Ich verstand. Und wie ich verstand.
    Ohne ein weiteres Wort verließ ich Hatschis Zimmer. Was hätte ich auch noch sagen sollen? Ich wusste jetzt, was ich zu tun hatte. Vielleicht hatte ich es die ganze Zeit gewusst und es mir nur nicht eingestehen wollen.
    Jetzt war es mir jedenfalls klar. Und ich hatte keine andere Wahl, als es zu tun - genau wie Michael Meducci es seinerzeit gedacht hatte.
    Und genau wie bei Michael Meducci hätte es jetzt bei mir jemanden geben müssen, der mich aufhielt. Nur dass ich das noch nicht wusste. Noch nicht.
    Genau wie Michael es seinerzeit auch nicht gewusst hatte.

KAPITEL 17
    A ls ich von Hatschi zurückkam, war Gina ebenfalls zurück in meinem Zimmer. Jesse und Spike waren dagegen verschwunden. Was mir ganz recht war.
    »Hey«, sagte Gina und schaute von dem Zehennagel auf, den sie gerade bepinselte. »Wo warst du denn?«
    Ich stapfte an ihr vorbei und begann, mich aus meinen Schulklamotten zu schälen. »In Hatschis Zimmer. Hör zu, du musst mich heute wieder decken, okay?« Ich schlüpfte in eine Jeans und schnürte dann meine Timberland-Stiefel zu. »Ich muss kurz weg. Sag ihnen einfach, ich wäre in der Badewanne. Am besten lässt du Wasser einlaufen. Erzähl ihnen, ich hätte wieder Krämpfe oder so.«
    »Die denken bestimmt bald, du hast was mit dem Unterleib.« Gina sah zu, wie ich mir einen schwarzen Rollkragenpulli über den Kopf zog. »Und wohin gehst du wirklich?«
    »Aus.« Ich zog mir die Windjacke über, die ich schon neulich nachts am Strand angehabt hatte. Aber diesmal
schob ich mir zusätzlich Mütze und Handschuhe in die Taschen.
    »Aha, verstehe. Aus«, sagte Gina und schüttelte besorgt den Kopf. »Suze, alles klar bei dir?«
    »Sicher. Wieso?«
    »Weil du so einen … irren Ausdruck im Gesicht hast.«
    »Mir geht’s prima«, sagte ich. »Ich hab nur was rausgefunden, mehr nicht.«
    »Was hast du rausgefunden?« Sie drehte das Nagellackfläschchen zu und stand auf. »Suze, wovon redest du überhaupt?«
    »Was heute passiert ist.« Ich kletterte aufs Fensterbrett. »Mit dem Bremsschlauch und so. Ich weiß, wer’s getan hat. Michael.«
    »Michael Meducci?!« Gina starrte mich an, als wäre ich komplett durchgeknallt. »Bist du sicher?«
    »So sicher, wie ich bin, dass ich gerade hier stehe und mit dir rede.«
    »Aber warum? Warum sollte er so was tun? Ich dachte, er wäre in dich verliebt.«
    »Kann schon sein.« Mit einem Achselzucken schob ich das Fenster weiter auf. »Aber Brad hat er ziemlich auf dem Kieker.«
    »Brad? Was soll Brad ihm denn angetan haben?«
    »Er war auf der Party und hat nicht verhindert, dass seine kleine Schwester stirbt. Oder zumindest fast stirbt. Also, ich muss jetzt los, Gina. Ich erklär dir alles, wenn ich wieder zurück bin, okay?«

    Damit schlüpfte ich nach draußen und ging über das Verandadach. Mittlerweile war es kühl und dunkel und still

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