Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Titel: Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
Vom Netzwerk:
>Philipp Sander<.
    »Er ist Dichter«, verkündete Connie stolz.
    Susy und Kit quiekten auf.
    »Dichter!«
    »Ach, du armes Mädchen!«
    »Er ist ein guter Dichter«, erklärte Connie bestimmt. »Drei Gedichte von ihm wurden schon veröffentlicht. Er hat sie mir gezeigt. Er ist bei einer Zeitung angestellt und .«
    »Hat er dir das alles erzählt, während ihr auf der Erde lagt?« fragte Kit. »Habt ihr euch wenigstens aufgerichtet, oder lagt ihr einfach da und plaudertet miteinander?«
    »Ach, Unsinn! Er hob mich natürlich auf und klopfte mich ab. Er war schrecklich nett.«
    »Und wann hat er dir seine Lebensgeschichte erzählt?«
    Connie errötete. »Na - wenn du es durchaus wissen willst - er brachte mich nach Hause - nachdem wir zusammen Tee getrunken hatten. Auf dem Heimweg erzählte er mir alles über sich - ich meine, außer dem, was er mir schon beim Tee erzählt hatte.«
    »Tee!« rief Kit kichernd. »Er brachte dich nach Hause! Weißt du nicht, daß es unschicklich ist, sich mit einem Mann zu unterhalten, den man auf der Straße kennengelernt hat?«
    »Ich habe ihn doch nicht auf der Straße kennengelernt! Es war nicht so, wie du denkst. Er gab mir Auskunft über seine Familie und war so nett und fragte höflich, ob er mich heimbringen dürfte.«
    »Das ist natürlich etwas anderes«, sagte Kit spöttisch.
    »Er gab dir Auskunft über seine Familie!« rief Susy.
    »Wie entzückend altmodisch!«
    »Nicht wahr?« Connie blieb unbeirrt.
    »Und dann hast du seine freundliche Einladung für morgen zum Abendessen angenommen?«
    Connie sah Kit überrascht an. »Ja, das habe ich. Und ich freue mich sehr darauf.«
    Mit diesen Worten ergriff sie ihre Pakete und verließ das Zimmer. Susy und Kit starrten ihr verdutzt nach.
    »Was sagst du dazu?« fragte Kit.
    »Ich finde es herrlich. Er scheint sehr nett zu sein.«
    »Hm, ja. Hoffentlich wird was draus - falls er wirklich nett ist. Es wäre ihr zu gönnen.«
    »Das ist wahr.« Susy legte ihre Saumschere hin und stand auf. »Ich habe Hunger. Wollen wir zum ersten Abendessen gehen?«
    »Ja, komm. Mir knurrt auch schon der Magen. Wir wollen Connie aus ihren Träumen von ihrem Untergrundbahnhelden reißen.«
    Susy nahm ihre Haube von der Kommode und setzte sie auf. Während sie mit Kit aus dem Zimmer ging, meinte sie: »Wenn sich herausstellt, daß er in Ordnung ist, muß Connie ihn zum Weihnachtsball einladen.«

Der Weihnachtsball
    Alles, was Kit und Susy während der nächsten drei Wochen von Philipp Sander erfuhren, war, daß er sich als genau so reizend erwies, wie Connie erwartet hatte. Sie ging mindestens dreimal in der Woche mit ihm aus. Wenn sie am Sonntagnachmittag frei hatte, verschwand sie schon vor dem Essen und kam erst spät abends wieder, eine neue Sanftheit in Blick und Stimme. Sie sprach gelegentlich von >Phil<, machte aber keinerlei Anstalten, ihn Kit und Susy vorzustellen, obwohl diese fast vor Neugier vergingen.
    »Ich glaube, er dichtet sie an«, sagte Kit zu Susy. »Gestern abend wollte ich mir ein paar Knöpfe von ihr borgen und ging, da ihre Tür offen stand, ohne anzuklopfen, in ihr Zimmer. Sie hielt einen Zettel in der Hand, den sie geradezu mit den Augen verschlang. Als sie mich sah, wurde sie feuerrot und steckte ihn schnell in ihre Schürzentasche.«
    »Das war bestimmt ein Gedicht.«
    »Warum macht sie uns bloß nicht mit ihm bekannt?« Susy dachte ein wenig nach. »Vielleicht möchte sie lieber mit ihm allein sein. Nun, wir werden ihn bald kennenlernen. Sie hat ihn zum Weihnachtsball eingeladen.«
    »Woher weißt du, daß sie ihn eingeladen hat?«
    »Sie erzählte es mir heute nachmittag. Wir kamen gerade vom Essen und gingen zur Operationsabteilung zurück. Da sagte sie plötzlich aus heiterem Himmel, gar nicht übersprudelnd wie gewöhnlich, sondern ganz ruhig: >Ich habe Phil zum Weihnachtsball eingeladen. Er wird kommen, wenn er sich einen Abendanzug leihen kann, der ihm paßt - der arme Süße.<«
    »Himmel, Susy! Hat sie wirklich >der arme Süße< gesagt?«
    »Ja. Dabei kündigte sie sein Erscheinen in einem Ton an, als handelte es sich um den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er muß doch furchtbar arm sein, wenn er keinen eigenen Abendanzug besitzt. Und Connie hat so viel Geld. Glaubst du, daß er das weiß? Er wird doch nicht etwa .« Sie brach ab, weil sie nicht denken mochte, Phil könne hinter Connies Geld her sein.
    Kit zuckte die Achseln, und sie sprachen nicht weiter über diesen Punkt. Die Neugier der beiden Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher