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Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Titel: Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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schliefest und dürftest nicht gestört werden.<
    »Oh!« stöhnte Susy.
    >Später hatte ich leider keine Gelegenheit mehr, Dich anzurufen. Ich muß ganz plötzlich in einer beruflichen Angelegenheit verreisen. Es hat keinen Zweck, Dir schon jetzt Näheres zu erzählen, weil noch alles zu ungewiß ist. Ich weiß nicht, wie lange ich fortbleiben werde
    - wahrscheinlich ein paar Monate. Wenn sich alles so entwickelt, wie ich hoffe, werde ich meine Stellung im Krankenhaus aufgeben. Sicher ist das jedoch noch nicht. Vorläufig bin ich für drei Monate beurlaubt.
    Es tut mir leid, daß ich Dich nicht mehr sehen kann, bevor ich fortfahre, aber mir bleibt keine Zeit mehr dazu. Schreibe mir, wenn Du magst. Meine Adresse ist: Springdale, New Hampshire, Mont- gomery 31.
    Dir alles Gute! Herzlichst Dein Bill.<
    Das war alles. Ein höflicher Brief, der nichts besagte. Es tat ihm leid, daß er sie nicht mehr sehen konnte, bevor er fortfuhr, aber er hatte keine Zeit mehr dazu. Er hätte sich die Zeit nehmen können, wenn er Susy wirklich zu sehen wünschte. Aber er wollte es eben gar nicht - nicht mehr. Susys Hände, die den Brief hielten, lagen schlaff in ihrem Schoß.
    Bill war fort. Merkwürdig, daß die Welt nicht zusammenstürzte! Der alte Wandschirm neben ihr blieb unerschüttert auf seinem Platz stehen. Die Dämmerung senkte sich wie jeden Tag um diese Zeit über die Erde. Vor den Fenstern des Hauses wurde es grau. Alles war wie immer. Und doch würde nichts wieder so wie früher sein. Selbst die Türglocke, die soeben anschlug, hatte einen anderen Klang als sonst.
    Susy hörte eilige Schritte auf der Treppe. Nun begrüßte Connie jemand, Phil wahrscheinlich. Arme Connie! Susy hatte sich in den beiden letzten Wochen fast gar nicht um sie gekümmert.
    Die beiden würden ins Wohnzimmer kommen. Susy konnte in ihrer Ecke niemand sehen. Sie wollte nicht horchen, war aber so verzweifelt, daß es ihr unmöglich war, sich von der Stelle zu rühren. Wenn sie etwas hörte, geschah es gegen ihren Willen. Was machte es schließlich auch aus? Sie würde still hinter dem Schirm sitzen bleiben und warten, bis Connie und Phil wieder fortgingen.
    Es entstand eine Bewegung im Raum, dann herrschte kurze Zeit Stille. Die beiden setzten sich nicht, denn man hörte kein Knacken
    der Möbel.
    Nun sagte Phil ernst: »Liebes, soeben erhielt ich deine Zeilen und kam hierher, so schnell ich konnte. Ist etwas passiert?«
    Connie antwortete stockend und ängstlich: »Nein, Phil, eigentlich nicht. Nur - ich habe dir etwas zu sagen. Ich wollte es dir schon oft sagen, wenn wir zusammen waren. Aber ich konnte nicht. Ich mußte erst ...«
    »Was ist es, mein Herz?«
    »Du weißt, daß ich dich liebe, Phil.«
    »Und ich liebe dich - mehr als alles auf der Welt. Sage mir jetzt, was los ist.«
    »Ja. Bitte unterbrich mich nicht, sonst kann ich - es dir nicht sagen. Ich hätte es dir schon früher sagen sollen, aber ich brachte es einfach nicht fertig. Ach, Phil, ich ...« Sie atmete schwer. »Phil, ich bin nicht arm, wie du bisher dachtest, wie ich vorgab. Ich - besitze eine Million Dollar.«
    Es entstand eine lange Stille.
    »Phil?« fragte Connie scheu.
    Kurz darauf hallte der Raum von seinem Gelächter wider.
    »Phil!«
    »Entschuldige, Liebes! Ich wollte dich nicht kränken. Aber du hattest mir solche Angst eingejagt. Connie, mein Herz, ich dachte, du wolltest mir sagen, daß du mich nicht mehr liebst oder etwas ähnliches.«
    »Du meinst, es - hat nichts zu bedeuten?«
    »Nun, eine Million Dollar hat schon etwas zu bedeuten«, entgegnete Phil kichernd. »Denk nur, wie oft du mit dem Geld telefonieren oder Straßenbahn fahren kannst. Das ist keine Kleinigkeit!«
    »Es bleibt also alles zwischen uns, wie es war?«
    Phils Lachen verebbte. Er wählte seine Worte sorgfältig, als er ihr antwortete.
    »Mein liebes Herz, ich weiß natürlich, was du mit dieser Frage meinst. Du befürchtest, es könnte meinen Stolz kränken, wenn die Leute sagen, daß meine Frau mich mit seidenen Hemden und phantastischen Sockenhaltern bekleide.« Er machte eine Pause. »Nun, meine Freunde wissen, daß ich keine seidenen Hemden trage und mir phantastische Sockenhalter selber kaufen kann, wenn ich will. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, in einer Wohnung zu wohnen, die ich bezahlen kann. Ich hoffe, du begnügst dich mit dem einen Mädchen, das ich dir halten kann. Alles übrige interessiert mich nicht.
    Das Geld gehört dir. Tu damit, was du willst. Kauf dir meinetwegen eine

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