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Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Titel: Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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herzlich.
    »Sieh, hier!« Connie hielt ihre linke Hand hoch. Auf dem Ringfinger saß ein kleiner einfacher Platinring mit einem winzigen Diamanten.
    >Wie lange Zeit hat Phil wohl dazu gebraucht, um diesen Ring zu bezahlen<, dachte Susy bei sich. >Connie aber hätte ihn von ihrem Taschengeld kaufen können. Armer Phil!<
    »Ich weiß, woran du denkst«, sagte Connie leise. »Ich - habe ihm noch nichts gesagt. Aber ich werde es tun. Bisher hatte ich nicht den Mut dazu.«
    Susy erschrak. Je länger Connie es aufschob, desto schwerer würde es ihr werden, Phil die Sache zu erklären. Aber das war Connies Angelegenheit. >Ich will lieber nicht mehr davon sprechen<, dachte sie. >Mag das arme Ding glücklich sein, solange es geht!< Laut sagte sie: »Du wirst es schon richtig machen, Connie. Erzähle mir jetzt, wie alles kam. Wann geschah es, und wo und wie?«
    Connie war nur allzu froh, nicht mehr über die Geldfrage sprechen zu müssen, und erzählte strahlend von ihrem großen Glück. Sie redete wie im Fieber und verhaspelte sich vor Erregung. Susy schob sie in einen Sessel und hörte gespannt zu.
    Phil hatte Connie nachmittags ganz unerwartet besucht. Er war auffallend ernst, sehr reizend und etwas verlegen gewesen. Connie konnte nicht mit ihm ausgehen, weil sie sich für eine Entbindung bereithalten mußte, aber sie hatten das Wohnzimmer für sich allein. Und dort geschah es dann - »in dem gesegneten kleinen Chintzzimmer«.
    »Er sagte, er könne nicht länger warten«, sprudelte Connie hervor. »Er müsse endlich Gewißheit haben. Der dumme, liebe Kerl! Selbst die Babys müssen es mir ja an der Nasenspitze ansehen, wie verliebt ich in ihn bin. Wir kamen ganz durcheinander und lachten - und weinten auch ein bißchen - ich wenigstens weinte. Es war alles so - so - Ach, ich kann es einfach nicht beschreiben.«
    »Und deine Eltern?« fragte Susy.
    Connie zuckte die Achseln. Ihr Ausdruck war ungewohnt bitter. »Mutter ist es gleichgültig, was ich tue. Sie hat mich als hoffnungslos aufgegeben.« Dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf. »Aber Pa wird sich freuen. Er will nur, daß ich glücklich bin.«
    »Wann werdet ihr heiraten?«
    Connies Glück schien wie fortgeblasen. Sie schwieg einen Augenblick. Dann sagte sie bedrückt: »Phil möchte ein paar Monate nach Beendigung meiner Ausbildung heiraten. Er bekommt bald eine Gehaltserhöhung. Aber ich denke überhaupt nicht an die Zukunft. Wahrscheinlich werde ich eines Tages durch die verlassene Kirche wandeln und - ganz allein den Hochzeitsmarsch singen - natürlich falsch -, während Phil wie eine schöne ferne Wolke über dem Horizont schwebt.«
    »Hör auf, Connie!« rief Susy entsetzt.
    Was für ein schwindelerregendes Durcheinander! Susy atmete auf, als die glückliche und gleichzeitig unglückliche Connie endlich im Bett lag. Je älter man wird, desto verwirrender ist das Leben, dachte sie, bevor sie selber in Schlaf sank.
    Connies Verhalten in der folgenden Woche verstärkte diesen Eindruck noch. Sie war abwechselnd überglücklich und äußerst niedergeschlagen. Jeden Abend ging sie strahlend mit Phil aus und kehrte nervös zurück. Sie weinte nachts im Schlaf und sprang morgens singend aus dem Bett. Sie erbleichte plötzlich bei Tisch und antwortete nicht, wenn man sie etwas fragte. So kann es nicht weitergehen, dachte Susy. Es muß bald etwas geschehen.
    Es geschah auch etwas, aber nicht mit Connie.
    Eines Morgens badete Susy die Babys. Franziska reichte sie ihr zu, nachdem sie die Kleinen gewogen und das Gewicht notiert hatte. Eines hatte einen leichten Kolikanfall gehabt. Das hatte die Mädchen unerwartet lange aufgehalten. Nun arbeiteten sie schnell und schweigend, um die Zeit wieder einzuholen, denn die Babys sollten um neun Uhr bei ihren Müttern sein.
    Susy, die eifrig wusch, trocknete und puderte, bemerkte nicht, daß Franziska ihr von Zeit zu Zeit einen sonderbaren Seitenblick zuwarf und dabei hämisch lächelte. Als Franziska ihr das letzte Baby zureichte, sagte sie wie beiläufig: »Ich war gestern in der Stadt und machte einen Besuch im Krankenhaus.«
    »Mmm«, machte Susy, während sie ein flaumiges Köpfchen einseifte und das quiekende Baby anlächelte.
    »Es wird viel über Elenor Gerard und Bill Barry gesprochen.«
    Der Schwamm, den Susy in der Hand hielt, fiel ins Wasser. Sie griff hastig danach, aber Franziska entging nichts. Um ihren Mund spielte ein böses Lächeln.
    »Wirklich?« fragte Susy mechanisch.
    »Ich hörte es von verschiedenen Seiten.

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