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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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fast so, als ob das Haus mir gehörte. Es war so schön und warm und alles. Ich wußte nicht, was ich machen sollte, aber irgendwas mußte ich machen.«
    Eines Tages sah sie einen Film, in dem ein Schloß mit einem Gespenst vorkam. Das brachte sie auf den Einfall, einen Spuk in dem Haus zu inszenieren. Auf diese Weise würde sie die Leute daraus verjagen und es den ganzen Winter über für sich haben. Doch wie sollte sie diesen Plan ausführen? Grübelnd ging sie durch die Straßen. Ein Polizeiwagen, der mit heulender Sirene an ihr vorüberfuhr, brachte sie auf eine Idee. Sie lief in einen Spielzeugladen und stahl in aller Ruhe eine kleine Sirene, die ertönte, wenn man an einem Bindfaden zog.
    Susy und Kit schluckten dieses freimütige Bekenntnis eines Diebstahls schweigend herunter und verbargen ihren Schreck. Marianna kehrte in das kleine Haus zurück und durchsuchte es sorgfältig. Die Tapezierer hatten in allen Räumen die Tapeten abgerissen. Sie konnte die kleine Sirene im Flur hinter der Wandverkleidung befestigen und den Bindfaden in den Keller hinunterlassen.
    »Die Bretter saßen sehr fest an der Wand«, sagte Marianna. »Aber ich bohrte ein Loch durch - mit einem Bohrer von den Handwerkern. Nach langem Rumfummeln kriegte ich den Bindfaden endlich durch und schob ihn hinter den großen Balken neben der Kellertreppe. So konnte ich im Keller stehen und an dem Bindfaden ziehen. Hui, wie das Ding schrie!« Sie schlug sich lachend aufs Knie. »Am nächsten Tag wurde die Wand tapeziert. Und keiner hatte was gemerkt.«
    Die Schritte auf der Treppe vorzutäuschen, war einfach. Marianna stand auf der Kellertreppe und drückte mit den Handflächen gegen die Stufen über ihrem Kopf, soweit sie sie erreichen konnte - und das war bis zur neunten Stufe.
    Kit und Susy staunten, wie schlau Marianna ihren Plan ausgeführt hatte. Sie hatte sich gesagt, daß Menschen, die aus dem Schlaf geschreckt werden, verwirrt und nicht sehr aufmerksam sind. Deshalb hatte sie immer erst gewartet, bis die Mieter des Hauses ins Bett gegangen waren. Dann zog sie an dem Bindfaden, aber nur einmal, damit niemand das Versteck der Sirene entdeckte. Und wenn sie sicher war, daß wenigstens eine Person zu Tode erschrocken oben auf dem Flur stand, ließ sie die Treppe knarren. Sobald die neunte Stufe geknarrt hatte, lief sie die Kellertreppe hinunter - diese bestand aus Betonstufen, die nicht knarrten und auf denen ihre Tennisschuhe nicht zu hören waren -, schlüpfte in den Nachbarkeller und überließ die Leute in dem kleinen Haus ihrem Grauen.
    »Jemine!« rief sie strahlend. »Dreimal hab ich Leute aus dem Haus verjagt. Alles ging gut - bis ihr gekommen seid.«
    Susy sah sie ganz verdutzt an. »Aber wo warst du, als die Polizei das Haus durchsuchte?«
    »Im Nachbarkeller.«
    »Haben sie denn dort nicht nachgesehen?«
    »Natürlich! Aber sie haben mich nicht gefunden. Der andere Keller ist nämlich in zwei Teile geteilt.«
    Susy und Kit sahen sie verständnislos an.
    »Das ist doch ganz einfach«, erklärte Marianna. »In dem vorderen Teil des Kellers steht der Heizofen. Dort ist alles sauber und ordentlich. Aber ein Teil des Kellers ist durch Latten abgeteilt, und dort ist eine Tür mit einem Vorhängeschloß. In dem Teil liegt schrecklich viel Gerümpel. Und dort ist auch das lose Brett. Wenn ich die Schritte auf der Treppe gemacht hatte, kroch ich immer schnell durch das Loch, zog das Brett auf seinen Platz und versteckte mich zwischen dem Gerümpel. Die Polizisten guckten bloß in den Raum mit der Heizung nach. Aber an der Tür zu dem abgeteilten Keller hing ja ein Schloß, deshalb gingen sie da nicht rein. Und wenn sie es gemacht hätten, wär ich schnell aus dem Fenster geklettert und fortgelaufen. Versteht ihr?«
    »Ja - ja. Aber wo hast du geschlafen, wenn das Haus bewohnt war?«
    »Ach, in eurem Kellerschrank liegen ein paar alte Kissen. Die brachte ich in den Nachbarkeller und schlief darauf.«
    »Das wischende Geräusch entstand also dadurch, daß der Bindfaden sich an dem Balken rieb«, sagte Kit. »Aber was war denn neulich los? Da funktionierte die Sirene ja nicht.«
    »Ne. Der Bindfaden hatte sich verheddert. Ihr habt mich ganz wütend gemacht mit eurem Lachen. Ihr hattet keine Angst wie alle die anderen Leute. Als ich euch lachen hörte, gab ich es beinahe auf. Aber dann wurde ich wild vor Wut. Und da machte ich die Sache mit dem Gas. Ich - wollte euch nichts tun. Ich machte den Hahn nur ein paar Minuten auf, weil ich dachte, das

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