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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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den Baum. Leg nur die Baumgeschenke auf einen Haufen und die Strumpfgeschenke auf einen anderen. Wenn du nach Hause kommst, ist alles fertig.«
    »Aber du wolltest doch in die Kirche gehen!« entgegnete Susy.
    »Die Kirche läuft mir nicht weg. Ich werde eben am Weihnachtsmorgen hingehen.«
    »Nun, wenn du meinst ... Aber überlaß mir wenigstens die Strümpfe. Etwas will ich doch auch für meine Kinder tun.«
    Unterdessen begann das Krankenhaus ein festliches Aussehen anzunehmen. An den Wänden der Schwesternzimmer erschienen aus buntem Papier ausgeschnittene Weihnachtsbilder. Weihnachtskarten von früheren Patienten schmückten die Türen. An den Fenstern hingen Kränze von Stechpalmen oder Tannen, und überall verbreitete sich ein würziger, anheimelnder Duft.
    In der Woche vor Weihnachten fuhren viele Patienten nach Hause. Die Zurückbleibenden waren fröhlich und erwartungsvoll. Auf der Station Denham 2 lagen meist ältere Männer, deren Frauen nicht mehr lebten. Sie fanden Weihnachten im Krankenhaus viel schöner als bei ihren verheirateten Kindern. Hier waren sie keine geduldeten Anhängsel, sondern wichtige Persönlichkeiten, die man gebührend beachtete; hier fühlten sie sich glücklich.
    Ein herzkranker Witwer, der vor einem Monat entlassen worden war, brachte es sogar fertig, zu Weihnachten zurückzukehren. Dem einsamen Mann hatte der Betrieb im Krankenhaus gefallen - die regelmäßigen Mahlzeiten, die netten lustigen Schwestern, das Gefühl, gehegt und gepflegt zu werden. Auch hatte er sich mit einigen Patienten angefreundet. Nur ungern war er fortgegangen und hatte den Schwestern beim Abschied zugerufen: »Auf Wiedersehn zu Weihnachten!«
    Sie glaubten, er scherze, aber er hatte es durchaus ernst gemeint. Ein paar Tage vor dem Fest lief er einfach den Berg zum Krankenhaus hinauf. Nach Atem ringend und blau im Gesicht, aber mit einem zufriedenen Lächeln lag er auf der Bahre, als man ihn zur Station Denham 2 brachte.
    »Da bin ich wieder!« keuchte er. »Ich hab’s Ihnen ja gesagt! Jetzt bleibe ich den Winter über hier.«
    Am vierundzwanzigsten Dezember wollte es gar nicht recht hell werden. Vom frühen Morgen an fiel dichter Schnee. Aber die Schneepflüge arbeiteten fleißig, und als Susy um Viertel nach zwei zum Krankenhaus fuhr, waren die Straßen frei und mit Sand bestreut. Sie freute sich für die Kinder, daß es gerade zu Weihnachten so viel Schnee gab.
    Auf der Station war es warm und gemütlich. Alle begrüßten Susy mit »Fröhliche Weihnachten!« Auf den Schreibtischen der Schwestern lagen Süßigkeiten. Ein riesiger selbstgebackener Schichtkuchen mit Schokoladenguß, das Geschenk der dankbaren Frau eines früheren Patienten, stand prunkend auf einem Wandbrett. Über der Tür hing ein Mistelzweig.
    Heute sah Fräulein Parton weder müde noch zerzaust aus. »Wir haben nur siebzehn Patienten«, verkündete sie, »und vier davon haben ihre eigenen Schwestern. Falls nichts dazwischenkommt, werden Sie Mühe haben, nicht einzuschlafen.«
    »Das ist nicht das schlimmste«, meinte Pat trocken.
    Tatsächlich gab es sehr wenig zu tun. Um sieben Uhr kam Margot Harrison zum Dienst, sehr jung und sehr hübsch, aber offenbar nicht sehr glücklich. Das hatte seinen guten Grund. Jeder im Krankenhaus wußte, daß Frank Warren sich jetzt ebenso oft mit anderen Mädchen wie mit ihr verabredete, vor allem mit der winzigen eingebildeten Nancy Littlefield, deren kurzes blondes Wuschelhaar Susy immer an die Federkrone des Löwenzahns erinnerte. Nancy machte sich nicht viel aus Frank, war Margot aber gerade deswegen überlegen.
    Im Laufe des Abends bemerkte Susy, daß Margots Augen immer wieder zu dem Mistelzweig über der Tür gingen. Was sie dabei dachte, war nicht schwer zu erraten, denn Frank Warren hatte an diesem Abend ebenfalls Dienst. Anfangs lächelte Susy über das kindische Gebaren des jungen Mädchens, aber dann begann sie sich Sorgen zu machen. Hoffentlich nahm Margot das Orakel nicht zu ernst! Wollte sie etwa Glück oder Verzweiflung davon abhängig machen, ob Frank sie unter diesem Mistelzweig küßte oder nicht?
    Susy dachte an die Zeit zurück, da sie selber an solche Orakel geglaubt hatte. Wenn sie auf dem Schulweg zuerst einem grünen Omnibus begegnet war, hatte sie das als Zeichen angesehen, daß sie die Prüfung bestehen, wenn es Eier zum Frühstück gab, daß Phil Mac- donald sie von der Schule nach Hause bringen würde.
    Schließlich wünschte Susy, daß Frank Warren an diesem Abend nicht zur

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