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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Ashlings Taille und führte sie aus der Redaktion, und die Augen aller folgten den beiden Gehörnten.
    Sie gingen in den Pub nebenan und fanden einen freien Tisch in einer Ecke. Ashling wollte nur eine Cola Light, aber Dylan holte sich ein großes Bier.
    »Das beste Gegenmittel«, sagte er. »War gestern ein richtiges Besäufnis.«
    »Bist du noch bei deiner Mutter?«, fragte Ashling.
    »Ja.« Ein bitteres Lachen.
    Das hieß, dass Clodagh und Marcus noch zusammen waren. Es war also nicht einfach verpufft und als Verrücktheit des Augenblicks entlarvt. Sie verspürte ein körperliches Bedürfnis, sich zu übergeben. »Was ist passiert?«
    »Nicht viel, außer dass wir beschlossen haben, dass ich die Kinder am Wochenende sehen kann und am Samstagabend im Haus bin.« Mit einem beschämten Ausdruck gab er zu: »Ich habe Clodagh gesagt, dass ich auf sie warte; hoffentlich lässt sie sich darauf ein. Obwohl sie mir gesagt hat, dass sie diesen Mistkerl liebt. Weiß der Himmel, warum.« Im nächsten Moment dämmerte es ihm. »Entschuldigung.«
    »Macht nichts.«
    »Und wie geht es dir?« Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf ihren Kummer und war einen Moment lang der alte Dylan.
    Sie zögerte. Was sollte sie sagen? Ich hasse die Welt, ich will nicht mehr leben, ich nehme Anti-Depressiva, meine Mutter hat mir jeden Morgen die Zahnpasta auf die Zahnbürste gedrückt, und jetzt ist sie wieder nach Cork gefahren, und ich weiß nicht, wie ich mir die Zähne putzen soll?
    »Gut«, sagte sie.
    Er sah nicht sonderlich überzeugt aus, also versicherte sie ihm: »Doch, wirklich. Komm, erzähl mir, was passiert ist!«
    Dylan stieß unglücklich den Atem aus. »Es sind die Kinder, um die ich mir Sorgen mache. Sie sind so verwirrt, es ist zum Verzweifeln. Aber sie sind zu klein - man kann ihnen nicht die ganze Geschichte erzählen. Und ich sollte sie nicht gegen ihre Mutter aufbringen, auch wenn ich sie hasse.«
    »Du hasst sie gar nicht.«
    »Oh, glaub mir, Ashling, ich hasse sie.«
    Ashling fand seine Sturheit jämmerlich. Er hasste Clodagh nur, weil er sie so sehr liebte.
    »Vielleicht ist es bald alles vorbei«, sagte Ashling, weil sie das für sich ebenso hoffte wie für Dylan.
    »Ja, wir müssen abwarten. Hast du mal mit einem von den beiden gesprochen?«
    »Ich habe Clodagh vor zwei Wochen, damals, an dem... Freitag, gesehen, aber ich habe ...« Sie zögerte: »... Marcus habe ich bisher nicht erreicht. Ich habe versucht, ihn anzurufen, aber er geht nicht ans Telefon.«
    »Du könntest bei ihm vorbeigehen.«
    »Nein.«
    »Sehr weise. Bewahr dir deine Würde!«
    Ashling rutschte verloren auf ihrem Sitz herum. Das war nicht der Grund. Sie hatte einfach nicht den Mut.
    Als Oliver nach London zurückkehrte, rief er nicht bei Lisa an, und genauso wenig rief sie bei ihm an. Es gab nichts zu sagen. Ihre Anwälte würden jeweils die finanziellen Fragen prüfen, und dann würde das vorläufige Scheidungsurteil in wenigen Monaten gefällt.
    Sie brachte die Woche hinter sich, aber obwohl sie funktionierte, war sie keineswegs auf der Höhe. Sie schloss das Oktoberheft ab, aber es hatte sich angefühlt, als hätte sie eine Kugel aus Klebstoff bergauf geschoben. Erschwert war die Situation noch, weil Ashling wie ein Zombie durch die Gegend lief.
    Robbie jedoch war gut. Er hatte jede Menge wilder Ideen für zukünftige Hefte. Viele davon waren zu übertrieben, aber wenigstens eine, eine Modestrecke als Sado-Maso-Session gestylt zu fotografieren, war genial.
    Als die Vorlagen am Freitagabend zum Drucker geschickt worden waren, fragten Trix und Robbie sie, und dann sogar Jack, ob sie noch zusammen den »Abschluss des Oktoberhefts« feiern wollten. Aber sie war bedient und wollte nach Hause.
    Kaum war sie im Haus, als Kathy zur Tür kam. In letzter Zeit schien Kathy dauernd bei ihr anzuklopfen. Und wenn nicht Kathy, dann Francine. Oder irgendjemand anders aus der Straße.
    »Kommen Sie doch heute Abend zu uns zum Essen«, lud Kathy sie ein.
    Lisa hätte beinahe aufgelacht, doch dann sagte Kathy: »Es gibt Hühnchen«, und Lisa überraschte sich selbst, als sie zusagte. Warum nicht, versuchte sie sich zu rechtfertigen. Sie könnte mit der Scarsdale-Diät anfangen, die hatte sie seit Ewigkeiten nicht gemacht, und Hühnchen würde wunderbar dazu passen.
    Zehn Minuten später betrat sie Kathys Küche und wurde von der Wärme und der Geräuschkulisse, bestehend aus dem plärrenden Fernseher und den lärmenden Kindern, fast erschlagen.
    Kathy war

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