Sushi Für Anfaenger
Männer wählen, die sie versorgen konnte, erwähnte Ashling jedoch nicht. Und dass Ashling ihr nach wütendem und beharrlichem Leugnen zugestimmt hatte: Sie war all ihren Geliebten nützlich gewesen, auch denen, die sie vor Phelim, dem süßen Tollpatsch, hatte, bis hin zu Marcus, dem bedürftigen Komiker, und es hatte ihr gutgetan.
»Und was sagt Jennifer über Ihren Weltschmerz?«
»Sie sagt, er wird besser, auch wenn ich das selbst nicht sehen kann. Und sie sagt, dass ich auch in Zukunft Anfälle davon haben könnte, dass ich sie aber unter Kontrolle halten kann. Indem ich karitative Sachen mache und all den anderen Boos helfe. - Denen, die nicht das Glück hatten, dass ihnen ein Jack Devine über den Weg gelaufen ist«, fugte sie fröhlich hinzu.
»Oh, stimmt ja.« Jack spielte den Schüchternen und sah sie unter seinen Wimpern her an - dann versenkten sich ihre Blicke ineinander. Die fröhliche Stimmung verflog einen Moment lang, und ein vergessenes Lächeln klebte noch in ihren verwirrten Mundwinkeln.
Jack hatte sich als Erster wieder im Griff. »Ich muss schon sagen«, erklärte er übertrieben begeistert, »mir geht das ziemlich nahe! Und Boo macht sich wirklich gut beim Sender, wissen Sie.«
»Es war toll von Ihnen, dass Sie ihm geholfen haben.« Ihr wurde bewusst, dass sie ihm nie richtig gedankt hatte, weil sie in den vergangenen zwei Monaten so betäubt durchs Leben gegangen war.
»Keine Ursache!« Sie liefen Gefahr, sich wieder tief in die Augen zu sehen. Wenn im Zweifel, sprich über das Wetter! »Es schüttet draußen. Soll ich Sie nach Hause bringen?« Er stützte sich mit den Händen auf ihrem Schreibtisch ab, und plötzlich erinnerte sie sich, wie er ihr die Haare gewaschen hatte. Seine Fingerspitzen auf ihrer Haut, das wunderbare, warme Gefühl, das diese großen Hände hervorgerufen hatten, die harte Wärme seines Körpers an ihrem...
»Eh, nein«, sagte sie hastig und riss sich zusammen. »Ich mache das noch fertig hier.«
Zu ihrer Überraschung fragte er sie: »Gehen Sie noch zu Ihrem Salsa-Kurs?«
Sie schüttelte den Kopf. Ihr stand nicht der Sinn danach. »Vielleicht fange ich wieder an, wenn, na ja, wenn es wieder...«
»Könnten Sie mir mal die Grundschritte zeigen?«
Um ehrlich zu sein, konnte sie sich nichts weniger vorstellen. »Wir machen einen Sushi-und-Salsa-Abend«, witzelte sie, »Ich komme darauf zurück.«
Als Jack sich auf den Weg machte, fragte Ashling: »Wie geht es Mai?«
»Gut. Wir sehen uns gelegentlich.«
»Sagen Sie hallo von mir. Ich mochte sie sehr.«
»Das tue ich. Sie ist jetzt mit einem Landschaftsgärtner zusammen.«
»Heißt der Cormac?« Ashling warf das so hin.
Jack sah sie erstaunt und entgeistert an. »Woher wissen Sie das?«
Mitten in der Nacht klingelte Lisas Telefon. Mit pochendem Herzen schoss sie im Bett hoch. Konnte ihren Eltern etwas passiert sein? Bevor sie zum Telefon kam, war der Anrufbeantworter angesprungen. Jemand sprach eine Nachricht auf das Band.
Oliver. Und er klang noch lauter als sonst. »Entschuldige, Lisa Edwards«, sagte er angriffslustig. »Du hast dich wirklich verändert.«
Sie nahm den Hörer auf. »Was ist los?«
»Und hallo auch. An dem Tag in Dublin, als du mit den Kindern gespielt hast. Ich habe gesagt, du hast dich verändert, und du hast gesagt, nein. Du hast mich belogen, Babes.«
»Oliver, es ist zwanzig vor fünf. Morgens.«
»Ich wusste, dass das alles keinen Reim ergab, und es hat mich die ganze Zeit gewurmt. Jetzt habe ich es plötzlich. Du bist anders, Babes - du arbeitest nicht so viel, du bist nett zu den Kindern - warum sagst du, dass es nicht stimmt?«
Sie wusste, warum. Sie wusste es seit jenem Tag, aber sollte sie es ihm sagen? Ach, was würde es jetzt noch ändern?
»Weil es zu spät ist. Zu spät, um uns zu retten«, erklärte sie, als er nichts sagte. »Da ist es besser, wenn ich sage, dass ich immer noch die bin, die nie die Kontrolle aus der Hand gibt, oder?«
Oliver ließ sich diese seltsame Logik durch den Kopf gehen. »Ist das deine letzte Antwort?«
»Ja.«
»Okay, Babes.« Er klang völlig niedergeschmettert. »Es ist deine Entscheidung.«
Ted und Joy waren in der Videothek. »Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht?«, schlug Ted vor.
»Hat da nicht einer eine Affäre?«
»Und Die Hochzeit meines besten Freundes?«
»Schon der Titel wird sie unglücklich machen«, erklärte Joy.
Schließlich wählten sie Pulp Fiction. »Sehr gut«, sagte Joy zufrieden. »Nein, schlecht. Ganz
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