Sushi Für Anfaenger
schmusen.«
Erstaunlicherweise zogen sie ab, und Clodagh und Dylan schlummerten eine Weile weiter.
»Du riechst so gut«, murmelte Dylan in Clodaghs Haar. »Wie Kekse. Ganz süß und... süß ...«
Eine Weile später murmelte sie: »Ich gebe dir eine Million Pfund, wenn du mir Frühstück bringst.«
»Was möchtest du denn?«
»Kaffee und Obst.«
Dylan ging nach unten, und Clodagh streckte sich wie ein zufriedener Seestern quer über das Bett, bis er wiederkam, einen Becher Kaffee in der einen Hand und eine Banane in der anderen. Er hielt die Banane nach unten gerichtet zwischen seinen Lenden, und als Clodagh hinguckte, simulierte er Erregung und drehte die Banane um, so dass sie aussah wie eine Erektion. »Ach, Mrs. Kelly«, rief er. »Wie schön Sie sind!«
Clodagh lachte, spürte aber, wie die altbekannten Schuldgefühle sich schon wieder in ihr regten.
Mittags gingen sie zum Lunch in ein Restaurant, in denen man sie nicht wie Aussätzige behandelte, weil sie kleine Kinder mitbrachten. Dylan ging los, um ein Kissen für Molly zu besorgen. Clodagh entwand Molly ein Messer und sah aus dem Augenwinkel, wie Dylan angeregt mit der Bedienung sprach - einem langgliedrigen jungen Mädchen -, die angesichts eines so gut aussehenden Mannes errötete.
Der gut aussehende Mann war ihr Ehemann, dachte Clodagh, und plötzlich hatte sie das merkwürdige Gefühl, dass sie ihn kaum erkannte. Es war verwirrend, weil er ihr einerseits so vertraut und andererseits ganz fremd war.
Nähe und Vertrautheit schmälerten die Wirkung seiner sonnenblonden Haare und des Lächelns, das die Haut um seinen Mund in lauter kleine Fältchen legte, und ließen das fröhliche Leuchten seiner haselnussbraunen Augen weniger strahlend erscheinen. Clodagh war überrascht und durcheinander von seiner Schönheit.
Was hatte Ashling gestern gesagt? Du musst den Zauber wieder aufleben lassen.
Vor ihrem inneren Auge flackerte ein Bild auf: Stöhnend vor Begierde und das Geschlecht vor Verlangen geschwollen ließ sie sich in den Sand sinken... Sand? Nein, Moment mal, das war Jean-Pierre, der verführerische Franzose, bei dem ihr die Knie weich wurden und dem sie ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte. Gott, dachte sie seufzend, das war fantastisch gewesen! Damals, mit achtzehn, war sie an der französischen Riviera von Jugendherberge zu Jugendherberge gereist und hatte nie einen hinreißenderen Jungen gesehen. Dabei waren ihre Ansprüche sehr hoch; zum Beispiel hatte sie noch keinen der Jungen aus der Nachbarschaft geküsst. Aber als sie Jean-Pierre mit seinem dunklen, sinnlichen Blick, dem Schmollmund und dem lässigen Gallier-Gang erblickte, beschloss sie, dass er derjenige sein würde, dem sie ihre Jungfräulichkeit zum Geschenk machen würde.
Aber zurück zu Dylan und dem Zauber des Anfangs. Ach ja. Sie erinnerte sich, wie sie ihn fast unter Tränen angefleht hatte: »Ich kann nicht mehr, oh, bitte, steck ihn rein!« Sie rutschte auf dem Rücksitz des Autos nach vorn und ließ die Knie auseinanderklaffen ... Nein, halt, das war auch nicht Dylan. Das war Greg, der amerikanische Football-Spieler, der ein Stipendium für das Trinity College hatte. Leider hatte sie ihn erst drei Monate, bevor er wieder zurückging, kennen gelernt. Er war ein gut aussehender, selbstsicherer, muskulöser Kerl gewesen, und aus irgendeinem Grund hatte sie ihn unwiderstehlich gefunden.
Natürlich hatte sie die gleichen Gefühle auch für Dylan gehabt. Sie suchte ihre Lieblingserinnerung heraus und blies den Staub weg: als sie ihn das erste Mal sah. Ihre Blicke waren sich in einem menschengefüllten Raum begegnet, und bevor sie etwas über ihn erfahren hatte, wusste sie schon alles, was sie wissen musste.
Er war fünf Jahre älter als Clodagh, und neben ihm sahen die anderen jungen Männer wie pickelige, milchgesichtige Bubis aus. Er bewegte sich mit einer Sicherheit und einem weltläufigen Selbstvertrauen, und das verlieh ihm eine unglaubliche Ausstrahlung. Er lächelte, er war charmant, seine Gegenwart war wärmend, erfrischend - und aufbauend: obwohl seine Firma ganz neu gegründet war, hatte Clodagh ein eisernes Vertrauen in seine Fähigkeit, alles richtig zu machen. Und er war zum Reinbeißen süß!
Sie war zwanzig Jahre alt, von seinem blonden Charme hingerissen und schwindlig vor Glück. Er war so richtig für sie, und für sie bestand kein Zweifel daran, dass sie ihn heiraten würde.
Als ihre Eltern auf sie einredeten, dass sie zu jung sei, um sich entscheiden
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