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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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unter die Nase. Ganz nah.
    »Riechen Sie«, befahl er.
    Sie schloss die Augen und atmete ein, versuchte, den Geruch seiner Haut einzuatmen.
    »Koriander«, sagte sie triumphierend. Sie wurde mit einem Lächeln von ihm belohnt, bei dem sich seine Mundwinkel nach oben rollten ...
    »Und da drüben ist Basilikum, Schnittlauch und Thymian«, erklärte er. »Sie können sie zum Kochen benutzen.«
    »Klar«, sagte sie mit einem Lächeln. »Oder ich streu sie mir über mein Takeaway.«
    Wozu sollte sie ihm etwas vormachen? Die Zeiten, in denen sie fickbegierig ihren Liebsten bekochen wollte, waren vorbei.
    »Sie kochen nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Zeit.«
    »Das höre ich ständig«, sagte er.
    »Kocht, ehm, Mai?«
    Großer Fehler. Jack war plötzlich verschlossen und in sich gekehrt. »Nein«, sagte er dann knapp. »Wenigstens nicht für mich«, fügte er hinzu. »Kommen Sie, gehen wir.« Dann, als sie wieder drinnen waren, fragte er: »Wie finden Sie das Haus?«
    »Es gefällt mir«, log Lisa. Es war das Beste, was sie bisher zu Gesicht bekommen hatte, aber das hieß nicht viel.
    »Es hat viele Vorteile«, pflichtete Jack ihr bei. »Die Miete ist angemessen, es ist eine gute Gegend, und Sie können zu Fuß zur Arbeit gehen.«
    »Genau«, sagte Lisa mit einer düsteren Miene, die ihn verwirrte. »So spare ich ein Pfund zehn pro Strecke.«
    »So viel? Ich habe keine Ahnung, weil ich immer mit dem Auto fahre...«
    »Das sind zwei Pfund zwanzig am Tag.«
    »Sieht ganz so aus...«
    »Elf Pfund in der Woche. Wenn man das aufs ganze Leben hochrechnet, kommt ziemlich viel zusammen.« Als Lisa sah, dass Jack eine höfliche Miene zu ihren Ausführungen machte, fing sie an zu lachen und erzählte ihm von ihrer Erfahrung mit Joanne. Dann erzählte sie ihm von den anderen schrecklichen Wohnungen, die sie besichtigt hatte. Von dem Mann in Lansdown Park, der eine Schlange als Haustier im Wohnzimmer frei herumkriechen ließ, von dem Haus in Ballsbridge, das so unordentlich war, dass man denken konnte, die Einbrecher seien gerade dagewesen.
    »Nun ja, Sie können sofort einziehen«, bot Jack ihr an.
    Er stand auf und fing an, mit dem Wechselgeld in seiner Hosentasche zu klimpern - ein Zeichen, das Lisa aus alten Zeiten vertraut war. So machten Männer sich Mut, um sie zu einem Drink einzuladen. Sie sah die Unentschlossenheit in seinen Augen, und in der Körperhaltung drückte sich seine Sprungbereitschaft aus.
    Nun mach schon , drängte sie still.
    Dann war sein Blick wieder klar, und die Spannung fiel von ihm ab. »Ich fahre Sie zurück zu Ihrem Hotel«, sagte er.
    Lisa verstand. Sie spürte, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, und sie spürte auch seine Zurückhaltung. Nicht nur arbeiteten sie zusammen, sondern er hatte auch eine Beziehung mit einer anderen Frau. Nun gut. Sie würde ihren Zauber auf ihn wirken lassen und seinen Widerstand brechen. Das würde ihr gefallen Jack zu erobern würde sie von ihrem Kummer ablenken.
    »Danke, dass Sie mir geholfen haben, eine Wohnung zu finden!« Sie lächelte Jack lieblich an.
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte er. »Und melden Sie sich jederzeit, wenn Sie etwas brauchen. Ich tue alles, was ich kann, damit Ihnen der Anfang in Irland leichter fällt.«
    »Danke.« Sie warf ihm wieder ein flirthaftes Lächeln zu.
    »Sie sind viel zu beschäftigt und zu wichtig für Colleen , als dass Sie Ihre Zeit mit Wohnungsbesichtungen verschwenden sollten.«
    Ach so.
    Mit untergeschlagenen Beinen saß Lisa in einem Sessel, zündete sich eine Zigarette an und starrte aus dem Hotelzimmer auf die Harcourt Street. Sie spürte das Nagen leichter Schuldgefühle. So leicht, dass sie kaum bemerkbar waren, aber ihr Vorhandensein an sich war beachtenswert. Es hatte mit dieser dummen Ashling zu tun. Sie war so bemitleidenswert entsetzt gewesen, als Lisa mit ihrer, Ashlings, Idee auftrumpfte.
    Aber so war das eben. Deswegen war Lisa die Chefredakteurin und Ashling machte die Drecksarbeit. Und Lisa war in absoluter Panik, sie stand am Abgrund, als Jack ihr die Situation mit den Anzeigenkunden schilderte. Mit der Angst im Nacken handelte sie immer hinterhältig und rücksichtslos.
    Im Moment hatte der ursprüngliche, den Magen zu einem Knoten zusammenkrampfende Schock etwas nachgelassen. Ihr nach vorn blickender Optimismus gab ihr Hoffnung und das feste Vertrauen, dass sie so viele Anzeigenkunden finden würden, wie sie brauchten. Dennoch war es eine Tatsache, dass Lisa dafür geradestehen musste.

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