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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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sicher war, dass Ellies Aufmerksamkeit ausschließlich von ihrem Bild in Anspruch genommen wurde. »Ich glaube, das fängt damit an, dass Mutter und Säugling eine so enge Beziehung zueinander haben. Als Mann fühlt man sich dabei etwas – ausgestoßen. Die Mutter ist diejenige, die das Baby dauernd braucht und haben will. Es klingt vielleicht blöd, aber es ist irgendwie demütigend, wenn einen dieses kleine Wesen zurückweist, weil es dringend die Mutter haben will. Besonders, nachdem man sich ja ebenfalls mit den schlaflosen Nächten herumschlagen muss und zusätzlich mit den Dingen, auf die man verzichtet – wie Freizeit, Freiheit, eine hübsche Stange Geld und Zeit. Man muss sich eben damit beruhigen, dass das Baby keine Ahnung hat, was es tut.«
    »Aber das ist ja nur so, wenn sie klein sind«, meinte Clare. »Es wird anders, sobald sie größer werden und du all diese männlichen Sachen mit ihnen machen kannst wie Fußballspielen, Cricket im Garten, ihnen beibringen, wie man Fahrrad fährt oder wilde Tiere mit bloßen Händen erwürgt …«
    »Und was ist mit weinen vor den Kids, damit sie lernen, dass auch Männer Gefühle zeigen dürfen?«, fragte Phil. »Die Wahrheit ist, dass der Mann trotzdem eine Art Außenseiter bleibt. Oder ich zumindest. Iso ist diejenige, die zu Hause bleibt und für sie sorgt, also kennt sie sich viel besser aus, und sie gehen gewöhnlich zuerst zu ihr. Und natürlich stört es Iso, wenn ich die Dinge nicht so schnell oder so gut erledige wie sie. Pausenlos sagt sie: ›Ach, jetzt lass mich schon.‹ Wahrscheinlich bin ich einfach nicht sehr gut in diesen Dingen.«
    »Sie muss lernen loszulassen. Sich das Leben mal ein wenig leichter zu machen«, sagte Clare. »Um ehrlich zu sein, Phil,
wir sind nur deshalb auf diese Sister-Pact- Idee gekommen, weil sie total fertig und ausgelaugt war.«
    »Was soll ich denn noch alles tun?«, fragte Phil aufgebracht. »Ich tue doch schon alles, damit sie daheim bleiben und sich um die Kinder kümmern kann.«
    »Bullshit, Phil, du meinst, du willst, dass sie zu Hause bleibt, weil du dir diese Ganztagsbetreuung nicht vorstellen könntest. Aber dir muss klar werden, dass sie harte Arbeit leistet. Tatsächlich ist es die Art öder, sich immer wiederholender Schufterei, die du ganz sicher nicht tagein, tagaus würdest machen wollen. Also liegt’s an dir, dafür zu sorgen, dass sie mal ausspannen kann, einen Vormittag am Wochenende frei hat und ausschlafen kann. Ansonsten macht sie diesen Job sieben Tage rund um die Uhr und kümmert sich obendrein um dich.«
    »Okay, aber sie ist das Organisationstalent, sie springt ständig auf, um alles zu erledigen.«
    »Phil, du weißt doch, dass sie den größten Märtyrerkomplex seit Johanna von Orleans hat«, erklärte Clare geduldig. »Es liegt an dir, sie vor sich selbst zu retten. Sag ihr einfach, dass du mit den Kindern einen Ausflug machst oder dass sie die Sonntagvormittage im Bett verbringen soll. Du bist sehr gut im Stande, auch mal auf die Kids aufzupassen.«
    »Sicher bin ich das«, entgegnete er zweifelnd. »Aber es scheint immer alles so viel reibungsloser zu laufen, wenn Iso das Zepter in der Hand hält. Sie mag ja nicht mal, wie ich die Kinder anziehe.«
    Clare schüttelte den Kopf. »Das ist doch Blödsinn. Wen schert es schon, wie du sie anziehst? Und wenn du sagst, du erledigst die Dinge nicht so gut wie sie, meinst du damit nicht vielmehr, dass du sie anders machst als Isobel? Ist das denn der Weltuntergang? Jetzt, wo ich dich in Aktion gesehen habe, kann ich sagen, dass du toll mit den Kindern umgehst. Das war eine Riesenidee, das mit der blauen Lebensmittelfarbe
im Badewasser gestern Abend. Den Kindern hat’s unheimlich Spaß gemacht.«
    Phil errötete vor Freude. »Du glaubst wirklich, ich kann gut mit den Kindern? Das ist manchmal schwer zu sagen. Schließlich gibt es keine Maßtabelle oder so was.«
    Clare lachte ihn aus. »Siehst du Phil, da liegt dein Problem. Es sollte überhaupt keine Maßtabelle geben, ganz besonders nicht im Umgang mit Kindern. Aber ganz im Vertrauen, du bist ein großartiger Vater. Natürlich ist Iso auch eine großartige Mutter. Das Problem ist nur, dass sie so dringend perfekt sein will, dass sie dich dabei überrollt.«
    »Sie ist wundervoll zu den Kindern«, erklärte Phil loyal. »Aber es ist schon interessant, je mehr Zeit man in die Kinder steckt, desto natürlicher wird es und desto mehr hat man auch davon. Diese letzten zwei Wochen waren eine kleine

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