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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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den Wunsch, sich mit ihm über das Museum zu unterhalten und ihre Qual noch zu verlängern. »Hören Sie«, brach es aus ihr heraus. »Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht mit mir ausgehen möchten, Dinner oder so was?«
    »Ja, sehr gerne«, erwiderte er schlicht.
    »Also gut, dann. Wie wär’s mit morgen Abend? Da ist Phil zu Hause und kann auf die Kinder aufpassen.«
    »Ein richtiges, altmodisches Samstag-Abend-Date. So was hatte ich seit Jahren nicht mehr«, erklärte Rory erfreut. Clare konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. »Ich kann meine Mutter bitten, vorbeizukommen und sich um Jessie zu kümmern. Mum drängt mich andauernd, mehr auszugehen. Ganz unter uns, ich glaube, sie will mich bloß loswerden, damit sie Jess eine ganze Nacht für sich allein hat. Na, jedenfalls, ich komme dann vorbei und hole Sie von zu Hause ab. Oder besser gesagt, von Isobels Zuhause. Und ich werde was reservieren. Sagen wir acht Uhr?«
    »Perfekt.« Clare gab ihm die Adresse und hängte dann hochzufrieden mit sich selber ein. Insgeheim nahm sie sich
vor, keinesfalls eine Beschreibung dieses Abends in ihre Sister-Pact- Story aufzunehmen. Außer natürlich, es stellte sich als märchenhafter Erfolg heraus, und sie verliebten sich irrsinnig, und all die Verve -Leserinnen würden ganz grün vor Neid.
    Doch selbst dann war sie sich nicht sicher. Schließlich wollte sie nicht als eine dastehen, die es nötig hatte, einen Mann anzurufen und um eine Verabredung zu bitten.
    Egal, was Phil ihr auch geraten hatte.

15. KAPITEL
    Als gegen Mittag die samstägliche Tram unter ihrem Fenster vorbeiratterte, öffnete Isobel kurz ihre Augenlider und ließ sie sogleich ächzend wieder zufallen.
    Die kleine Abschiedsfeier mit dem Verve- Team im Fergus McFingall’s war feuchter ausgefallen als beabsichtigt. Sie hatte schwache Erinnerungen an ein paar ausgelassene irische Volkstänze, die Röcke hochgeschürzt, Fiona, die ihr gegenüber wie ein spastischer Handfeger herumhüpfte und rief: »So ist’s richtig, Mädel, schwing die Beine!« oder »Noch’ne Runde Guinness!« oder »Ich liebe Angela’s Ashes !«
    Es war, wie Isobel mit schmerzendem Schädel zugeben musste, ein ganz spezieller Abend gewesen.
    Sie hatte in der warmen Gewissheit Abschied genommen, dass man sie im Büro aufrichtig vermissen würde. Mütterlich zu sein konnte am Arbeitsplatz offensichtlich sogar von Vorteil sein. Im Verlauf dieser beiden Wochen bei Verve war beinahe jeder irgendwann an sie herangetreten und hatte ihr aus irgendeinem Grund seine Sorgen und Nöte anvertraut. Für sie war das so gewesen, als befände sie sich inmitten ihrer eigenen Soap Opera, nur dass die Mitspieler nicht gar so viel Make-up benutzten und weniger häufig bedeutungsschwangere Blicke wechselten.
    Was sie ebenfalls gerührt hatte, war die Begeisterung, mit der die Kollegen ihre Kochkünste aufnahmen, ganz anders als ihre liebe Familie, die ihr Essen entweder auf den Boden warf (Kinder) oder es runterschlang, ohne die Augen von der Glotze zu nehmen (Phil und/oder die Kinder).

    Aber da war er nun, ihr letzter Tag in Freiheit, bevor sie wieder in die Tretmühle zurück und die Zügel, die sie vor zwei Wochen so widerwillig abgegeben hatte, wieder übernehmen musste.
    Schon schlichen sich die alten, pflichtorientierten Gedanken tückisch in ihr Hirn – hatte sie die Babyrobics-Gebühren fürs nächste Quartal schon überwiesen? Sollte Ellen nicht langsam ein Instrument lernen? Hatte Clare ihren kostbaren Vorrat an hausgemachten Kasserollen entdeckt, die sie für Notfälle eingefroren hatte?
    Sie würde sicher sofort zu kochen anfangen müssen, wenn sie wieder daheim war, um die Vorräte aufzufüllen. Sie hatte gerne eine volle Gefriertruhe, falls Phils Mum je einmal einen Blick hineinwerfen sollte (hatte sie noch nie, aber man wusste ja nicht, wo sie das nächste Mal herumschnüffeln würde).
    Sie versuchte lieber an den vor ihr liegenden Tag zu denken, ihren Faulenzer-Tag, den sie damit zubringen würde, ihren Verve -Bonus auf den Putz zu hauen. Und heute Abend würde sie ein Abendessen für zwei machen. Als Leo sie vorgestern anrief, um zu fragen, wie ihre zweite Woche so lief, hatte sie ihm impulsiv angeboten, etwas für ihn zu kochen, als kleines Dankeschön für seine Kooperationsbereitschaft in der Rollentausch-Story.
    Unbehaglich fragte sie sich, ob sie nicht lieber irgendwas Exotisches wie vietnamesisch oder Thai kochen sollte, entschied dann jedoch, bei ihrem ursprünglichen Plan

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