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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Vergleich). »Phil«, sagte sie rau. »Ich liebe Iso.«
    »Ich auch«, entgegnete er.
    Puh, dachte sie, da fällt mir ein Stein vom Herzen.
    »Was gestern Abend beinahe passiert ist, war abscheulich. Einfach unfassbar«, sagte Clare.
    »Ich weiß.«
    »Ich meine, es war eine richtig schlimme Sache.«
    »Ich bin derselben Meinung.«
    Clare merkte, dass sie kein bisschen verstimmt darüber war, dass Phil sich ihr nicht vor die Füße warf, ihr womöglich seine ewige Liebe schwor und sie anflehte, mit ihm durchzubrennen. Nein, sie war erleichtert über sein Verhalten.
    Außerdem sah er schrecklich aus, blutunterlaufene Augen, zitternde Hände, käsebleiche Haut. Jetzt musste sie bloß noch sicherstellen, dass er mit ihr übereinstimmte, was die Handhabung dieses überaus peinlichen Ausrutschers betraf.
    »Ich glaube, das Einzige, was wir jetzt tun können, ist, so zu tun, als wäre gar nichts geschehen«, schlug sie vorsichtig vor. »Isobel muss das nie erfahren. Sie wäre am Boden zerstört. Es wäre schrecklich, wenn wir auf ihre Kosten unser Gewissen erleichtern würden. Es würde uns nichts bringen und sie zerstören.«
    »So weit es mich betrifft, ist nichts geschehen.«
    »Nein, eigentlich ist auch nicht geschehen.«
    »Nichts.«
    »Gar nichts.«
    Es folgte eine lange, lange Pause.
    Clare fragte sich flüchtig, wie sie diesen Mann mit seinen
Harpo-Marx-Haaren und diesem lächerlichen Flanellschlafanzug je auch nur flüchtig hatte attraktiv finden können. Sie musste das Opfer von zu viel Alk, zu viel Sonne, zu vielen Hormonen und zu viel König der Löwen geworden sein. Ganz zu schweigen von Rory und dem ganzen Reinfall von gestern Abend. Die Geschichte meines Lebens, dachte sie, ein einziger Reinfall.
    Sie sprang vom Tisch auf. »Ich setze den Kessel auf und zieh mich an, bevor die Kids wach werden.«
    »Ja, ich zieh mich auch an.«
    Daisy musste rasch in Deckung gehen, als die beiden sie in ihrer Hast beinahe über den Haufen rannten.
     
    Ungefähr um zehn Uhr an diesem Vormittag stand Isobel vor ihrer eigenen Haustür und fühlte sich absolut miserabel. Einen Moment lang hatte sie sogar das Gefühl, nicht mehr das Recht zu haben, sich mit ihrem eigenen Hausschlüssel hineinlassen zu dürfen.
    Isobel war eine absolute Verfechterin der ehelichen (und nicht-ehelichen) Monogamie. Es erschien ihr einfach vernünftig – und machte es einem überdies so viel einfacher, die Dinge unter Kontrolle zu halten. Und jetzt hatte sie nicht nur Phil und die Kinder, sondern auch sich selbst betrogen. Doch obwohl sie vor Scham beinahe im Boden versinken wollte, wusste sie, dass sie Phil nie erzählen würde, was sie getan hatte. Ihr einziger Gedanke war die wilde Entschlossenheit, ihre Familie zusammenzuhalten. Und alles zu tun, was in ihrer Macht stand, um Vergebung bei sich selbst zu finden.
    Mit einem tiefen, zittrigen Atemzug schloss sie leise die Tür auf und schlüpfte wie eine Fremde, die sich des Willkommens nicht sicher war, in ihr eigenes Haus.
    »Mummy!« Ellen flog in einem Wirbel von Armen, Beinen und Zöpfen und schokoladenverschmiertem Mäulchen auf sie zu und sprang ihr in die Arme.

    »Mummy is wieder daheim! Mummy is wieder daheim!«, sang sie.
    Clare tauchte mit Alex auf dem Arm aus dem Wohnzimmer auf. Der Kleine jauchzte vor Freude, als er sie sah, und streckte die pummeligen Grübchenarme nach ihr aus. Gleich darauf hatte Isobel beide Kinder auf den Armen und tat, als würde sie unter ihrem Gewicht zusammenbrechen.
    »Willkommen zurück in deinem eigenen Leben«, lachte Clare.
    »Danke. Ich hab deins in deinem Apartment liegen lassen.«
    Die beiden Schwestern sahen einander mit einem breiten Grinsen an. Beiden entging, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, dass mit der anderen etwas ganz und gar nicht stimmte.
    »Deine Haare sehen toll aus, und dieser Lippenstift ist einfach atemberaubend. Du siehst umwerfend aus«, blubberte Clare. »Richtig strahlend. Es ist toll, dich wieder zu sehen. Ich hab dich vermisst. Aber steh hier nicht so rum, komm rein, ich mach dir eine Tasse Kaffee. Außer, du willst das selber machen? Immerhin ist es dein Heim.«
    »Nein, ich setz mich viel lieber mit den Kindern auf die Couch, während du den Kaffee machst. Wo ist Phil?«
    Clare wandte rasch den Blick ab. »Oh, er hatte so viel im Garten zu tun und ist rasch weggefahren, um noch ein paar Sachen aus dem Eisenwarenladen zu besorgen. Müsste jede Minute wieder hier sein.«
    »Ich kann’s kaum erwarten, ihn wieder zu

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