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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Mann, der sie so offensichtlich erregend und überaus attraktiv fand, küssen zu lassen. Falls einer von beiden noch zu einem klaren Gedanken fähig gewesen wäre (was nicht der Fall war), dann wäre da möglicherweise ein winziges Triumphgefühl auf Seiten von Clare gewesen. Nach all der Zeit als Isobels farblose kleine Schwester stand sie hier nun mit diesem Mann, ja, Isobels Mann, der sie so sehr begehrte, dass er kaum mehr sprechen konnte.
    Ich folge den Worten von Robin Williams, carpe diem , dachte Clare Calloway benebelt und reckte sich auf die Zehenspitzen.

    Dreißig Kilometer Luftlinie entfernt schlüpften Leos geschickte Finger unter Isobels Top und in ihre neue Anzughose, was Isobel so erregte, dass sie am liebsten laut gestöhnt hätte.
    Phil war kein besonders einfallsreicher Liebhaber, und sie selbst war viel zu scheu und vielleicht auch zu verklemmt, um zu wissen, was sie an ihm hätte ändern sollen. Außerdem, waren es nicht die Männer, die die Experten sein sollten? Und wie konnte man um etwas bitten, wenn man nicht wusste, was dieses »Etwas« war? Ganz gewiss hatte sie noch nie eine derart überwältigende, glühende und gleichzeitig schmelzende Lust empfunden. Sie hatte ganz vergessen, wie aufregend Sex mit einem Fremden war und dass Sex überhaupt so drängend, so wild, so überirdisch sein konnte.
    Möglicherweise hätte Isobel ja selbst zu dem Zeitpunkt noch die Kraft gehabt zu widerstehen, besonders wenn sie an die Zerbrechlichkeit des kleinen Familienfloßes gedacht hätte, das sie mit solcher Hoffnung und Entschlossenheit zusammengezimmert hatte, wenn Leo in diesem Moment nicht seinen Mund an eine Stelle platziert hätte, die kein Mund je zuvor berührt hatte.
    Barchester bekam einen solchen Schrecken, als Isobel vor Lust lautstark zu wimmern begann, dass er unters Bett schoss und sich zwei Tage lang weigerte, wieder hervorzukommen. (Clare dachte später, er hätte ihr ihre Abwesenheit übel genommen, und fühlte sich ziemlich geschmeichelt.)
    Leo wiederum schnurrte geradezu. Er war am Ziel seiner momentanen Wünsche. Er würde Isobel zeigen, was er unter gutem Sex verstand.
     
    Clare schloss die Augen und streckte Phil ihr Gesicht entgegen. Sie fühlte sein Gesicht, erwartete den Kuss in jedem Moment. Ja, ihr schoss sogar der Gedanke durch den Kopf, wie tröstlich es doch war, nach der Kälte von Leo und dem verwirrenden Auf und Ab mit Rory so begehrt zu werden.

    Dann aber öffneten sich für eine fatale Sekunde ihre Augenlider, und sie sah das Gesicht ihres Schwagers vor sich, ein Gesicht, das ihr so vertraut war wie das ihres Vaters.
    »O mein Gott«, murmelte sie und zuckte zurück.
    Bei ihren Worten öffnete auch Phil die Augen und schaute auf Clare hinunter. Sein verschwommener Blick klärte sich und wich einem Ausdruck von tiefem Schuldbewusstsein und Verlegenheit.
    »Gottverdammt noch mal«, fluchte er.
     
    Isobel war so überwältigt, dass sie gar nicht daran dachte, etwas unterzulegen, damit die Couch keine Flecken bekam, was sie normalerweise nie zugelassen hätte (es war so viel leichter, rasch ein Handtuch drunterzubreiten, als nachher die Laken auswechseln zu müssen).
    Sie wölbte sich Leo entgegen, kreischte in hellstem Entzücken und senkte ihre Zähne wie eine Tigerin in Leos Ohr. Es war einfach atemberaubend.
    Flüchtig fragte sie sich, ob es möglich war, vor Erregung zu explodieren. Und als Leo seine Finger in ihrem Haar vergrub und ihren Kopf grob zurückriss, als wolle er ihr das Genick brechen, war dies der erregendste, finster-erotischste, atemberaubendste Moment ihres Lebens.
    Dann hielt er inne und grinste sie geradezu wölfisch an, mit gefletschten Zähnen und wildfunkelnden Augen.
    Isobel hörte das Knistern eines Kondompäckchens und schloss die Augen. Sie wollte nicht an so etwas denken. Wenn sie zu denken anfing, würde sie zur Besinnung kommen. Im Moment war nur eins wichtig: bloß nicht denken, an nichts und niemanden.
     
    »Ich werd ins Bett gehen«, sagte Phil.
    »Ich auch«, antwortete Clare. »In mein Bett, meine ich«, fügte sie hastig hinzu.

    Genau in diesem Moment wachte Alex auf und stieß einen seiner typischen kurzen, scharfen Schreie aus. Sie rannten einander beinahe über den Haufen in ihrer Hast, zur Tür hinaus und zu ihm zu gelangen.
    »Ich geh schon«, sagte Phil. »Ich bin doch heute dran.«
    Clare widersprach ihm nicht. Heiß vor Scham verschwand sie in ihrem Zimmer und machte die Tür fest hinter sich zu. Sie konnte nicht glauben,

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