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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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was gerade passiert war.
     
    Leo ebenfalls nicht. Er wusste, dass er auf Frauen attraktiv wirkte, aber das hier war eindeutig ein Samstag-Abend-Bonus. Er blickte auf Isobel hinunter, die scheinbar schlafend auf dem Sofa unter ihm lag, die Bluse offen, die vollen, leicht zur Seite hängenden Brüste gerötet, das Haar zerwühlt.
    Leo streckte die Hand aus und nahm sich noch einen Schokoladentrüffel von der Platte auf dem Couchtisch. Wirklich erstaunlich köstlich, dachte er, höchst zufrieden mit sich selbst.
    Isobel öffnete gerade rechtzeitig die Augen, um zu sehen, wie er sich genüsslich eine Praline in den Mund schob. Mit vollem Mund, die Zähne braun von der Schokolade, schenkte er ihr wieder dieses wölfische, siegesgewisse Lächeln.
    Verflucht noch mal, dachte Isobel, was hab ich nur getan?

17. KAPITEL
    Am Sonntag früh um fünf Uhr saß Clare am Küchentisch und kam sich vor wie die verdorbenste Schlampe.
    Und was noch schlimmer war, sie war wirklich eine. Das wusste sie, also konnte sie nicht einmal Befriedigung aus ihrer Selbstkasteiung ziehen. Sie konnte noch immer nicht fassen, dass sie beinahe ihren eigenen Schwager vernascht hätte. Einfach unvorstellbar. Beinahe so widerlich wie Inzest. Und ein gemeiner Verrat an der lieben, guten Isobel, die sicher in diesem Moment den tiefen Schlaf der Unschuldigen schlief. Clare fragte sich, wie sie Iso in die Augen sehen sollte, wenn sie sie in ein paar Stunden wieder sah.
    Niedergeschlagen nahm sie Der Traummann – wie finde (und behalte!) ich ihn zur Hand, den sie nachlässigerweise auf dem Küchentisch liegen lassen hatte. Ihr fiel ein, dass es am Ende ein ganzes Kapitel über den »Albtraummann« gab und wie man ihn tunlichst vermied. Diesbezüglich nahmen die Autorinnen kein Blatt vor den Mund.
     
    Es gibt alle möglichen Arten von Albtraummännern, deshalb haben wir Ihnen in diesem Buch ja alle Möglichkeiten erläutert, wie Sie den Richtigen an Land ziehen. Natürlich gibt es Männer, die Sie vermeiden sollten wie Hundehäufchen – den gewalttätigen Mann, den Geizhals, den Mann, der nie ihre Familie kennen lernen will, den Mann, der Sie nie seinen Freunden oder Arbeitskollegen vorstellt, den Mann mit einer kriminellen Vergangenheit. Grenzfälle sind Männer, die Ihnen nie sagen, wie schön Sie sind, oder die andauernd Fußball
glotzen. Das sind Männer, die sich unter der zarten Hand einer starken Frau noch ändern könnten. Dann wären da noch die Tabu-Männer, Männer, die Sie nicht einmal in Betracht ziehen sollten, wie der Mann oder der Freund ihrer besten Freundin zum Beispiel. Egal, wie charmant dieser Mann auch sein mag, es ist äußerst unwahrscheinlich, dass er Ihr Traummann ist. Männer, die mit den besten Freundinnen ihrer Frauen anbändeln, sind wohl kaum der Traum Ihres Lebens.
    Falls Sie sich doch zu einem solchen Mann hingezogen fühlen sollten, dann behandeln Sie ihn wie eine verbotene Speise – sagen wir mal wie Schokoladentorte, wenn Sie auf Diät sind. Belohnen Sie sich, wenn Sie ihn ignoriert oder gemieden haben (kaufen Sie sich den neuen Schal oder das neue Paar Schuhe). Und bestrafen Sie sich, wenn Sie sich beim Flirten oder beim nächtlichen Mondstarren mit ihm ertappen. Sie könnten sich einen Monat lang keine Gesichtsmaske gönnen oder mit dem Keksefuttern aufhören (was gleichzeitig Ihrer Figur gut tun würde!). Diese Zuckerbrot-und-Peitschen-Methode wird Ihnen rasch die kindische Schwärmerei für den Tabu-Mann austreiben.
     
    Clare fing an zu überlegen, welche Strafe wohl hart genug wäre, um ihre Schuldgefühle wegen des Beinahe-Kusses mit Isobels Mann zu besänftigen. Vielleicht könnte sie sich nur mehr makrobiotisch ernähren. Oder sich freiwillig nach Zaire melden, wo der Ebola-Virus herrschte. Oder, noch schlimmer, zehn weitere Jahre bei Verve absitzen und freiwillig die Haus- und Gartenseite übernehmen. Oder …
    »Clare?«
    O Gott, nein, Phil war ebenfalls wach. Bitte, lieber Gott, mach, dass er nicht ankommt und sagt, er hat sich rettungslos in mich verliebt und will meinetwegen Isobel verlassen. Bitte lass nicht zu, dass er sich aus dem Staub machen und seine Familie im Stich lassen will.

    »Clare?« Phil setzte sich zu ihr an den Küchentisch. Seine Haare waren richtig süß zerzaust und sein Flanellschlafanzug total zerknittert, als hätte er sich ruhelos im Bett herumgewälzt.
    Clare wusste, dass sie ihm am besten sofort reinen Wein einschenkte (nach dem gestrigen Abend ein reichlich deplatzierter

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