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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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geschafft. Deshalb ist es auch gut, dass du künstlich ernährt wirst, auf diese Weise kratzt du die Kurve!«
    Rob rollte die Augen in ihre Richtung. »Und ich kann heim?«
    »Ja«, sagte sie entschlossen. »Ganz bald!«
    »Will ich auch«, murmelte er.

    »Natürlich willst du das. Es wird so wie früher, wir drei auf der Heimfahrt. Weißt du noch, Dad? Im Auto, du und Mama vorne, ich hinten, und wir haben diese komischen Autospiele gespielt, wie ›Krähenzählen‹, weißt du noch? Wir fahren heim und Mama macht dir einen schönen Lammbraten und endlich kannst du wieder in deinem eigenen Bett schlafen.«
    »Und Tom?«, stieß Rob hervor.
    Daisy merkte, wie sich ihre Augen erneut mit Tränen füllten. »Und Tom. Wir können ihn ja in den Kofferraum stecken.«
    Rob blickte sie eindringlich an. »Er ist ein guter Mann«, sagte er klar und deutlich.
    Daisy hielt den Atem an. »Ja«, würgte sie schließlich hervor, »das ist er …«
     
    Um zehn Uhr abends standen Tom, Daisy und Nell im Besucherzimmer und stritten. Nell bestand darauf, die Nacht über bei Rob zu bleiben. Wenn er nun aufwachte und etwas brauchte? Sie musste dann für ihn da sein.
    »Aber Mama, du brauchst doch auch deine Kräfte. Du kannst nicht Tag und Nacht hier bleiben«, flehte Daisy. »Lass mich das übernehmen – Tom bringt dich heim und morgen früh dann gleich wieder her.«
    »Ich muss dableiben«, beharrte Nell. »Daheim könnte ich sowieso nicht schlafen.«
    »Aber glaubst du nicht, dass es Dad ein bisschen komisch vorkommen wird, wenn du nachts bei ihm bleibst? Ich dachte, du willst nicht, dass er irgendwas merkt.«
    »Will ich auch nicht. Aber er soll auch nicht daliegen und auf eine Bettpfanne warten müssen. Vielleicht merkt er ja gar nicht den Unterschied zwischen Tag und Nacht.«
    »Also in dem Fall bleibe ich auch«, erklärte Daisy. »Ich lasse dich hier nicht allein.«

    »Und ich gehe nicht ohne euch«, ergänzte Tom.
    Daisy warf die Arme in die Luft. »Madonna, das ist doch lächerlich! Irgendjemand muss nach Hause, die Katze und die Hunde füttern. Und vor der Hintertür stapeln sich zweifellos die Aufläufe vom christlichen Hausfrauenverein.«
    »Passt auf«, schlug Nell vor. »Wenn Tom heimfährt, können wir beide hier bleiben, Daisy. Und schlafen dann morgen abwechselnd ein bisschen. Wir legen uns hier aufs Sofa … ist ja ohnehin niemand da.«
    »Klingt vernünftig«, meinte Tom. »Ich helfe den Jungs morgen früh beim Melken und sorge dafür, dass alles gut läuft; anschließend komme ich gleich wieder her.« Er beugte sich vor und küsste Daisy liebevoll auf den Mund. »Hier hast du mein Handy. Ruf an, wenn du mich brauchst … ich bin sofort zur Stelle.«
    Vom Fenster des Besucherzimmers aus blickte Daisy Tom nach, wie er zum Auto ging, eine schlaksige Gestalt in Jeans und einem ausgeleierten grünen Pulli, den sie einst im ersten Liebesrausch für ihn gestrickt hatte. In Anbetracht ihrer miserablen Strickkünste war es ein Wunder, dass der Pulli überhaupt noch lebte. Wahrscheinlich besteht das Geheimnis darin, ihn so selten wie möglich zu waschen, dachte sie.
    »Dem Herrgott sei Dank, dass es ihn gibt«, sagte Nell, die Daisy beobachtete.
    »Ganz meine Meinung.«
    Sie bemühten sich, es Rob für die Nacht bequem einzurichten, überzeugten sich davon, dass alle Knöpfe und Schalter am Bett festgeklebt waren, so wie er es gerne hatte, und dann filzten sie so viele zusätzliche Decken vom Wäschewagen, wie sie kriegen konnten, weil er klagte, ihm sei kalt. Rob beobachtete sie, wie sie im Halbdunkel umherschwirrten. Nur eine Leselampe brannte in einer Ecke; Nell hatte sie von daheim mitgebracht, und in ihrem gelben Schein wirkte der öde Raum beinahe gemütlich.

    »Musst an Rente denken«, sagte Rob schroff und sah dabei Nell an. »Du!«
    Sie trat zu ihm ans Bett. »Das müssen wir wohl beide, Lieber. Keiner von uns wird jünger.«
    »Musst sehen, dass es reicht«, sorgte er sich.
    »Es wird schon reichen, aber mach dir darüber jetzt keine Gedanken.«
    »Musst zu dem neuen Vermögensberater in der Credit Union.«
    »Das können wir machen, wenn du wieder draußen bist.«
    »Musst bald hin«, beharrte Rob. »Musst dich drum kümmern.«
    »Ja, das mache ich demnächst«, sagte Nell beruhigend.
    Rob blickte Daisy an. »Sorg dafür«, schärfte er ihr ein.
    »Ja, ich sorge dafür«, versprach sie.
    »Und einen Hund«, fügte er hinzu.
    »Wir haben doch schon so viele Hunde, und wollen echt nicht noch mehr«, widersetzte

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