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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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ruhig zu ihr, wenn Sie was beizusteuern haben. Ich muss weiter. Wie ich sehe, ist Bradley dabei, wieder einmal eine von seinen Shows abzuziehen …« Und damit trippelte die Elfe Skandi von dannen.
    Clare blickte ihr nach und verspürte zu ihrer Überraschung ein wenig Eifersucht. Nicht dass sie selbst ihre Tage damit zubringen wollte, schluchzende Kleinkinder von den Beinen ihrer Mütter zu reißen, um sie in den Französischunterricht zu schleppen. Aber hier schien ein Mensch zu sein, der genau wusste, was er vom Leben wollte, und glücklich damit zu sein schien. Skandi wachte morgens wahrscheinlich wie die Leute aus dieser lächerlichen Matratzenwerbung auf, mit einem breiten, strahlend weißen Lächeln und weit geöffneten Augen, um den neuen, herrlichen Tag zu begrüßen.
    »Kann ich spielen gehn?«, quengelte Ellen, zerrte ungeduldig an ihrer Hand und blickte sehnsüchtig zum Spielplatz hinüber.
    »Ja, sicher. Ich bin da drüben bei dem Tisch, falls du mich suchst«, sagte Clare zögernd. Am liebsten hätte sie Ellen sozusagen als Schutzschild bei sich behalten, aber sie wusste, dass das feige gewesen wäre. Also beobachtete sie Ellen nur, wie sie zum Spielplatz davonhüpfte. Dann hörte sie Alex im Schlaf murmeln und setzte sich rasch in Bewegung, bevor er noch aufwachte.

    Während sie mit dem Buggy über den Rasen holperte, wanderte ihr Blick verstohlen über die versammelten Mütter. Isobel hatte ihr erzählt, dass sie bis jetzt noch keine von den anderen Müttern in dem neuen Kindergarten kennen gelernt hatte, was Clare nicht überraschte. So, wie die aussahen, hätte Iso entweder Tennisstunden nehmen oder eine Vorliebe für aschblondes Haar und Haarreifen entwickeln müssen, um dazuzugehören. Clare war sicher, dass man ihr sofort ansah, dass sie keine Mutter war, wie ein Neonschild über ihrem Kopf, das blinkend verkündete »LAG NIE IN DEN WEHEN« oder »WILL NICHT ERWACHSEN WERDEN« oder sogar noch schlimmer »KEIN MANN WÜRDE MIT IHR KINDER HABEN WOLLEN«.
    Sie schob den Buggy auf den Tisch zu, der sich bog unter all den Marmeladen, Chutneys, Kuchen und Keksen. Schüchtern holte Clare ihre Kekstütchen heraus und übergab sie an Margaret.
    »Na, die sehen ja ganz passabel aus«, verkündete Margaret, die, autoritär wie ihre Namensvetterin Frau Thatcher, über den Tisch regierte. »Wo haben Sie die denn gekauft?«
    »Gar nicht. Hab sie heute Vormittag selbst gebacken«, erwiderte Clare beherrscht und sah zu, wie sich ihre glitzernden Tütchen zu den anderen Köstlichkeiten gesellten.
    »Sehen Sie. Ich habe schon immer gedacht, dass jeder, und wenn er noch so eine häusliche Niete ist, ein paar Kekse backen kann. Ich selbst hab einfach keine Ader für diese Fertigbackmischungen«, schnüffelte Margaret und schrieb mit präzisen kleinen Lettern Preissticker für Clares Kekse aus.
    Heute trug Margaret einen ganz erstaunlichen Safarianzug, zirka frühe Siebzigerjahre. Damit es ihr nicht zu kalt wurde, hatte sie unter die Safarijacke einen senffarbenen Pulli angezogen.
    Clare merkte, wie sie sie anstarrt, und senkte hastig die Lider, doch nicht bevor sie sah, dass Margaret ihr eigenes Outfit
mit einem ähnlichen Blick maß. Offenbar hielt sie Springerstiefel, Reiterhosen und einen kurzen, eng anliegenden Pulli nicht gerade für die geeignete Aufmachung für ein Kindergartenfest.
    Clare, die ein wenig abseits Posten bezog, konnte mit Befriedigung beobachten, wie jedes ihrer Kekspäckchen über den Tresen ging, obwohl sie froh war, nicht dabei sein zu müssen, wenn die Leute die Dinger zu Hause auspackten und feststellten, dass sämtliche Exemplare unten verkokelt waren. Sie selbst kaufte einen Schokoladenkuchen, ein Glas selbst gemachter Pflaumenmarmelade für Phils Frühstück und ein gehäkeltes Säckchen für Wattebällchen, das man im Bad aufhängen konnte (zugegeben, der letzte Kauf war wohl ein Schuss in den Ofen).
    Danach stand sie allein in der Nähe des Spielplatzes und sah Ellen beim Spielen zu, während Alex auf einer Decke zu ihren Füßen saß und versuchte, sich das Häkelsäckchen in den Mund zu stopfen.
    Clare war überrascht, als ihr einige von den anderen Müttern zulächelten. Nach dem, was Isobel so erzählte, hatte Clare angenommen, dass die Mütter dauernd miteinander konkurrieren würden, sich gegenseitig mit Geschichten übertrumpften, wie herrlich die Schwangerschaft gewesen wäre und wie sich die Geburtswehen wie Orgasmen angefühlt oder wie früh sie ihre Kleinen schon auf den

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