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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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ging’s mir wohl gerade zu gut. Ich arbeite allerdings nur vier Tage die Woche, damit ich mehr Zeit für Jess habe.«
    Clare warf einen Blick auf seine Hände, die groß und breit waren, mit kräftigen, aber makellos sauberen Fingern.
    »Ist das vielleicht eine beschönigende Art zu erklären, dass Sie eine Art – äh, Gärtner sind?«, erkundigte sie sich.
    »Nö. Mehr die Öko-Linie zu sagen, dass man eine Art Architekt
ist. Wir planen zwar auch Gärten, aber vor allem Geländeoberflächen wie Vorplätze oder Parks, und wir machen die Bepflanzungen um Hochhäuser, Krankenhäuser, Bürokomplexe, all so was«, zählte er auf.
    Clare war ihre Ignoranz auf einmal peinlich. »Tut mir Leid. Das mit dem Gärtner kriegen Sie wohl öfter zu hören.«
    »Na klar. Aber von einer Journalistin erwartet man schließlich Klischeedenken.«
    Sie musterte ihn scharf und merkte dann, dass er sie bloß aufzog. Seine Augen funkelten, und unvermittelt wirkte er richtig attraktiv.
    »Nun, wir würden es lieber als universelle Wahrheiten bezeichnen«, verbesserte sie spitz.
    »Ach, Rory, Gott sei Dank, dass ich Sie gefunden habe.« Margaret tauchte mit hochrotem Gesicht und fliegenden Haaren auf. »Eine Katastrophe. Wir wollten gerade mit der Tombola anfangen, da merkten wir, dass die Lostrommel klemmt. Sie sind doch ein so guter Handwerker, könnten Sie mir kurz behilflich sein?«
    »Aber sicher«, schmunzelte Rory. »Sorry, Clare, ich muss Sie wohl ein Weilchen allein lassen.«
    »Ach, Clare«, schnaufte Margaret. »Ich habe Sie gar nicht gesehen. Sie haben sicher nichts dagegen, wenn ich mir Rory ausleihe, nicht wahr? Sie können ihn schließlich nicht den ganzen Tag in Beschlag nehmen, wissen Sie«, fügte sie strafend hinzu.
    »Kein Problem«, entgegnete Clare, die sich über Margarets Annahme, sie würde diesen Mann für sich allein behalten wollen, ärgerte. Aber was sie noch mehr ärgerte, war die Unterbrechung.
    »Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen«, sagte Rory. »Vielleicht könnte ich Sie ja dazu überreden, nächste Woche mal mit Ellen bei uns vorbeizukommen? Jess würde sich riesig freuen. Dienstags habe ich immer frei.«

    Clare zögerte. »Äh – ja, vielleicht. Ich weiß noch nicht, wie die nächste Woche abläuft.«
    »In Ordnung. Dann gebe ich Ihnen einfach meine Nummer, und Sie können mich anrufen, wenn Sie Zeit haben. Bringen Sie ruhig den ganzen Anhang mit. Ich habe einen großen Garten mit einem schönen Sandkasten, das wird dem leinen Kerl sicher gefallen, denke ich.«
    Während Margaret mit kaum verhohlener Neugier zusah, kritzelte Rory eine Telefonnummer auf die Rückseite einer gelben Visitenkarte und reichte sie Clare, die sich Margarets stechender Blicke, mit denen sie jede Bewegung verfolgte, peinlich bewusst war.
    »Ach, übrigens, ich hab ein Päckchen von Ihren köstlich aussehenden Kokosnusskeksen gekauft«, bemerkte Rory wie beiläufig. »Margaret hat mich extra darauf hingewiesen, dass Sie sie selbst gebacken haben. Wenn Sie also vorbeikommen, könnten wir sie zum Nachmittagstee genießen.«
    »Das wäre wundervoll«, heuchelte Clare erschreckt.
    Während sie den Buggy in Richtung Heimat schob und dabei mit halbem Ohr Ellens Geplapper über die Ereignisse ihres Tages lauschte, zog Clare die Visitenkarte heraus. »SCAPE-SCOPE« stand in dicken grünen Lettern darauf und darunter »Rory Maguire, Geschäftsführer/Vizepräsident Marketing /Putzfrau«. Clare lächelte und dachte dann über die Einladung zum Kaffee nach. War es eine Einladung zum Ratsch, während man den Kindern beim Spielen zusah? Oder war es eine Einladung, um sich unter dem Vorwand, den Kindern beim Spielen zuzusehen, näher kennen lernen zu können?
    Sie hätte schwören können, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte; die Art, wie er sie angesehen hatte, als er ihr seine Visitenkarte überreichte, ließ kaum einen anderen Schluss zu. Andererseits hatte er gesagt, dass er Isobel und Ellen schon früher einmal eingeladen hatte. Sicher hatte er nicht vorgehabt,
sich an Isobel, eine verheiratete Frau, heranzumachen, egal was für eine »große, dunkelhaarige Schönheit« sie auch sein mochte.
    Clare wusste genau, dass sie selbst an einem allein erziehenden Vater namens Rory kein Interesse hätte. Sie war schließlich mit dem unverschämt attraktiven Leo zusammen, und es gab partout keinen Grund, warum sie ihn für einen sandig aussehenden Typ mit Strahleaugen eintauschen sollte.
    Zugegeben, Rory schien nett zu sein, ganz zu

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