Sushi und Kartoffelbrei Ticktack
Rezept für Tunfisch-Kasserolle ausprobieren. Na, du weißt ja, wie es ist: Selbst so was Einfaches wird zu einer Unternehmung, die den halben Tag in Anspruch nimmt … Das Einladen ins Auto und Festschnallen, das Schieben des Buggys und Ellen, die man dauernd hinter sich herzerren muss, und dann gab’s in dem Laden nicht genug Platz für den Buggy, und überall waren Stufen. Alles wird zu einer solchen Mühe. «
»Ja, das mag sein«, sagte Isobel. »Obwohl einem das nach einer Weile überhaupt nicht mehr auffällt.«
Jetzt kam Clare in Fahrt. »Noch nie im Leben habe ich so viel putzen müssen – verschüttetes Essen, überschwemmte Badezimmer, verpieselte Bettlaken, Rotznasen. Das Leben mit Kindern ist, als ob man sich andauernd inmitten eines Orkans befände. Jetzt ist mir klar, dass du, wenn du mich besuchst, stets mit diesem imaginären Wirbelsturm im Schlepptau auftauchst. Du wirbelst ein paar Stunden lang durch meine Wohnung, und dann fährst du wieder davon, den Wirbelsturm stets mit dir führend. Du entkommst ihm nie. Während ich derweil aufatmen und mich in mein ruhiges Leben zurücksinken lassen kann.«
»Oder man könnte die Sache anders betrachten und sagen, dass du mutterseelenallein zurückbleibst, während ich zu der
Familie zurückkehre, die ich liebe«, entgegnete Isobel in scharfem Ton.
Clare nahm die Bemerkung überhaupt nicht zur Kenntnis. »Und Phil!«, rief sie. »Er ist einfach unmöglich! Wie hältst du das bloß aus? Immer wenn die Kinder irgendwas brauchen, scheint er davon auszugehen, dass ich mich darum kümmere, während er wie festgewurzelt vor dem Fernseher sitzt und sich die Nachrichten anschaut oder Zeitung liest.«
»Das siehst du zu hart«, widersprach Isobel.
»Du solltest ihn wirklich ein bisschen besser erziehen.« Clare ließ nicht locker. »Ihm klar machen, dass auch er Verantwortung trägt. Schließlich sind es auch seine Kinder. Ich hab ein paar Änderungen eingeführt, die meiner Meinung nach einen großen Unterschied machen. Zum Beispiel dieser Unsinn mit getrennten Abendessen. Das hab ich abgeschafft. Jetzt essen wir alle gemeinsam um sieben Uhr, und Phil und ich trinken das eine oder andere Gläschen Wein dazu, halt wie zivilisierte Erwachsene. Ich muss sagen, das macht die Nachtschicht um einiges erträglicher.«
Isobel konnte nicht anders, sie war verärgert. Hier war Clare, die nicht mal ihr eigenes kleines Apartment sauber halten konnte, und wollte ihr erzählen, wie sie mit ihrer Familie umgehen sollte? »Na großartig«, schnappte Isobel sarkastisch. »Jetzt essen meine Kinder also zu nachtschlafender Zeit, und mein Mann ist zum Trinker geworden.«
Clare zog die Beine an, sodass sie nun im Schneidersitz auf der Saunabank saß. »Ach, reg dich nicht auf. Die zwei Wochen kann es ihnen wohl kaum schaden, und mich bewahrt es vor dem Verrücktwerden. Ich glaube, nächste Woche werde ich Phil weiter mobilisieren. Ich vermute, er braucht bloß ein bisschen Ermunterung, etwas aktiver ins Familienleben einzugreifen, und dazu natürlich Lob, dass er seine Sache gut macht. Aber genug von diesem langweiligen Thema. Wie läuft’s im Büro? Was gibt’s für Klatsch?«
»Nichts Besonderes«, erwiderte Isobel gekränkt. Eigentlich hatte sie Clare alles über ihren raffinierten Plan, Fiona und William zusammenzubringen, erzählen wollen. Doch nun dachte sie, dass Clare aus reinem Opportunismus eingreifen und all ihre harte Arbeit zunichte machen könnte. Also erzählte sie Clare stattdessen, wie sie die Woche mit dem Öffnen von Briefen und dem Besorgen von Cappuccino verbracht hatte.
»Etwas Aufregendes gab’s bei mir doch«, unterbrach sie Clare. »Ich hab einen Mann getroffen. Einen sehr netten Mann. Kennst du einen Typ namens Rory Maguire aus dem Kindergarten?«
»Ja sicher, er ist Jessies Dad. Wir haben uns ein paar Mal unterhalten. Er ist allein erziehend, nicht wahr?«
»Genau der«, erklärte Clare triumphierend. »Und er hat mich nächste Woche zu einem Kaffee zu sich eingeladen.«
»Ach, er hat mich schon ein paar Mal eingeladen. Ich glaube, er ist einfach nur ein freundlicher Mensch«, sagte Isobel. »Ich würde dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen.«
»Oh, das tue ich gar nicht. Aber ich finde, er hat richtig niedliche Augen. Findest du nicht auch, dass seine Augen niedlich sind?«
»Ist mir nicht aufgefallen«, erwiderte Isobel barsch. »Aber er ist wirklich nicht dein Typ, Clare, viel zu alltäglich für dich. Selbst wenn ihr was anfangen
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