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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Ellen und Alex verbringen zu können.
    Phil zuckte hilflos die Achseln. »Wahrscheinlich nicht. Clare hält, glaube ich, nicht viel von Vorratshaltung. Bis auf Schokoladenkekse natürlich.«
    Isobel seufzte. »Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten uns einfach was beim Chinesen bestellen. Aber ihr braucht wohl ohnehin mal wieder eine anständige Mahlzeit. Dann
fahre ich auf dem Rückweg vom Park noch rasch beim Supermarkt vorbei und besorge etwas. Wie sieht’s mit dem Dach aus?«
    »Fast fertig«, sagte Phil schon im Gehen.
    In dem Moment, als sie den Kindern ihre Jacken angezogen hatte, klingelte es an der Haustür. Isobel riss ungehalten die Tür auf und sah sich mit Margaret konfrontiert.
    »Ich hab dich zufällig heimkommen sehen, als ich die Glühbirnen auf der Veranda ausgewechselt hab«, jubelte Margaret und quetschte sich an Isobel vorbei ins Haus, ohne auf eine Einladung zu warten. »Konnte der Versuchung nicht widerstehen, mal vorbeizuschauen und zu sehen, wie es so gelaufen ist.«
    Isobel folgte ihr stirnrunzelnd ins Wohnzimmer. »Wunderbar, es ist schön, wieder da zu sein. Möchtest du – äh – eine Tasse Tee? Dann schicke ich Ellen und Alex in den Garten, wo Phil ein Auge auf sie haben kann. Sie haben ihre Jacken an, weil wir gerade in den Park fahren wollten …«
    »Wie nett«, flötete Margaret. »Du meine Güte, wie das hier aussieht. Stammt wahrscheinlich von deiner Schwester. Sie ist ja eine solche Verfechterin des kreativen Chaos.«
    »Kreatives Chaos?«, echote Isobel verständnislos. »Kann sein. Oder vielleicht hat sie einfach keine Lust zum Aufräumen gehabt.«
    Margaret, die Unstimmigkeiten roch wie ein Bluthund die Beute, ließ sich auf die Essbank plumpsen und nahm Anlauf, vertraulich zu werden. Isobel bemerkte irritiert, dass ihre Nachbarin noch ihre Gartenkleidung trug, eine rostrote Latzhose und grobe Gartenschuhe. Prompt verteilten sich unter dem Tisch schmierige Erdklumpen.
    »Ich setz nur rasch Wasser auf«, sagte Isobel und notierte »Küchenfußboden wischen« auf ihrer inneren Liste von Dingen, die erledigt werden mussten. »Wie war das Wohltätigkeitsfest? Tut mir Leid, ich hab es in all der Aufregung ganz
vergessen, sonst hätte ich für den Basar was für Clare organisiert. Aber wie ich gehört habe, hat sie selbst ein paar Kekse dafür gebacken.«
    »Ach ja«, sagte Margaret und nahm sich einen Schokoladenkeks vom Tablett in der Mitte des Tisches. »Clare war der Star des Nachmittags, um es mal so auszudrücken.«
    Isobel merkte, wie heiße Eifersucht in ihr aufkeimte. Typisch für die schillernde Clare, einfach irgendwo aufzutauchen und jedermann mühelos für sich einzunehmen. Sie selbst hätte natürlich nur scheu am Rand gestanden oder wäre vom Monster Margaret den ganzen Tag überstülpt worden. Clare dagegen war anscheinend einfach aufgetaucht und hatte jeden mit ihrer eigenwilligen Aufmachung, ihrer gewagten Frisur und ihrem interessanten Job umgehauen. Isobel kam sich vor wie ein braunes Feldhuhn.
    »Tatsächlich?«, war alles, was sie herausbrachte.
    »Ja, tatsächlich«, bestätigte Margaret enthusiastisch. »Sie hat diese entzückenden Kekse gemacht und sie so clever verpackt, dass sie weggingen wie warme Semmeln. Unter uns gesagt, ich hab sie mir genauer angesehen und gemerkt, dass sie unten alle verbrannt waren, aber das habe ich natürlich niemandem gesagt. Umso mehr Geld für unseren Kindergarten.«
    Isobel trat mit zwei Tassen Tee an den Tisch. »Ich hoffe, er ist nicht zu stark für dich. Und – habt ihr viel Geld eingenommen?«
    »Tonnenweise«, erwiderte Margaret selbstzufrieden. »Wenn ich das so sagen darf. Skandi war entzückt, und ich natürlich auch. Es ist so unheimlich befriedigend zu sehen, wie sich die eigene harte Arbeit bezahlt macht. Und hat Clare dir von Rory Maguire erzählt?«
    »Äh, sie hat was erwähnt, glaube ich …«, erwiderte Isobel vage. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Clare sich Margaret anvertraut hatte.
    »Hat sie alles mir zu verdanken«, prahlte Margaret. »Ich
wusste, dass Clare in dieser Totgeburt von Beziehung mit diesem Filmemacher feststeckt, und ich denke, dass Rory ein bisschen einsam aussieht. Dauernd kommt er zu mir, wenn wir uns im Kindergarten treffen, und hält mich mit langen Gesprächen auf. Der Arme ist offenbar total ausgehungert nach weiblicher Gesellschaft. Natürlich bin ich eine sehr, sehr glücklich verheiratete Frau, also hat es keinen Zweck, mir sehnsüchtige Blicke

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