Suzanna
ihren straffen Hüften ab, als sie sein Gesicht mit Küssen bedeckte.
»Hey!« Mehr brachte er nicht hervor, als sie an seiner Schulter weinte. Ihr Haar schimmerte nicht mehr schwarz, sondern leuchtete feuerwehrrot. »Was haben Sie mit Ihrem Haar gemacht?«
»Oh, es war Zeit für eine Veränderung.« Sie putzte sich die Nase und sank ihm erneut in die Arme. Hilflos tätschelte Holt ihren Rücken und sah die grinsenden Männer Hilfe suchend an.
»Es sieht gut aus«, versicherte er Coco und fragte sich, ob sie wirklich wegen ihrer Haare weinte. »Ehrlich.«
»Es gefällt Ihnen?« Sie wich zurück und zupfte an ihren Haaren. »Ich fand, ich könnte einen kleinen gewagten Akzent brauchen, und Rot ist so fröhlich.« Sie schnäuzte in ihr feuchtes Taschentuch. »Ich bin ja so glücklich«, schluchzte sie. »So unglaublich glücklich. Ich hatte es gehofft, wissen Sie. Und die Teeblätter zeigten an, dass alles funktionieren würde, aber ich machte mir trotzdem Sorgen. Sie hatte eine so schreckliche Zeit, und ihre süßen kleinen Babys auch. Jetzt kommt alles in Ordnung. Anfangs dachte ich, es wäre Trent, aber er und C. C. passten so perfekt zusammen. Dann Sloan und Amanda. Dann, ehe ich mich versah, unser lieber Max und Lilah. Ist es ein Wunder, dass ich überwältigt bin?«
»Ich denke nicht.«
»Wenn ich mir vorstelle, wie Sie vor so vielen Jahren Hummer an die Hintertür brachten … Und wie Sie für mich ein Rad wechselten und zu stolz waren, um auch nur Dank von mir anzunehmen. Und jetzt werden Sie mein Baby heiraten.«
»Gratuliere.« Trent schlug Holt grinsend auf den Rücken, während Max ein frisches Taschentuch für Coco hervorholte.
»Willkommen in der Familie!« Sloan streckte ihm die Rechte entgegen. »Sie wissen hoffentlich, worauf Sie sich einlassen.«
Holt betrachtete die weinende Coco. »Ich beginne es zu ahnen.«
»Hör mit diesem Geheule auf!« Colleen kam polternd die Treppe herunter. »Ich konnte dich bis in mein Zimmer jaulen hören. Um Himmels willen, bringt dieses Wrack in die Küche!« Sie deutete mit ihrem Stock auf Coco. »Flößt ihr Tee ein, bis sie sich zusammennimmt! Raus mit euch allen«, fügte sie hinzu. »Ich will mit diesem Jungen hier sprechen.«
Wie Ratten, die das sinkende Schiff verlassen, dachte Holt, als sie ihn allein ließen. Colleen gab ihm einen Wink, ihr zu folgen, und strebte dem Salon zu.
»Sie wollen also meine Großnichte heiraten.«
»Nein, ich werde sie heiraten.«
Colleen schniefte. Der Teufel sollte sie holen, wenn sie den Jungen nicht mochte. »Eines sage ich Ihnen. Wenn Sie zu ihr nicht besser sind als dieser Abschaum, den sie davor hatte, werden Sie sich vor mir verantworten müssen.« Sie sank in einen Sessel. »Was sind Ihre Aussichten?«
»Meine – was?«
»Ihre Aussichten«, wiederholte sie ungeduldig. »Wenn Sie denken, dass Sie mein Geld in die Finger bekommen, wenn Sie sich Suzanna schnappen, täuschen Sie sich.«
Seine Augen zogen sich zusammen, was ihr gefiel. »Sie können Ihr Geld nehmen und …«
»Sehr gut.« Colleen nickte anerkennend. »Wie wollen Sie Suzanna unterhalten?«
»Sie braucht nicht unterhalten zu werden. Und sie braucht weder Sie noch sonst jemanden, der sich in ihre Angelegenheiten mischt. Sie ist bis jetzt sehr gut allein zurechtgekommen. Allerdings wird sie sich nicht mehr zu Tode arbeiten, und die Kinder werden in Zukunft jemanden haben, der ihnen ein guter Vater sein will. Vielleicht werde ich Suzanna keine Juwelen schenken können, aber ich werde sie mit Sicherheit glücklich machen.«
Colleen tappte mit ihren Fingern auf den Griff ihres Stocks. »Das werden Sie. Wenn Ihr Großvater Ihnen auch nur entfernt ähnlich war, ist es kein Wunder, dass meine Mutter ihn liebte. Also …« Sie wollte sich erheben, als ihr das Porträt über dem Kaminsims auffiel. Das reizende Gesicht ihrer Mutter hatte das ernste ihres Vaters ersetzt. »Was macht dieses Bild hier?«
Holt schob die Hände in die Hosentaschen. »Ich fand, es gehört hierher. Hier hätte mein Großvater es gern gesehen.«
Colleen ließ sich in den Sessel zurücksinken. »Danke.« Ihre Stimme klang belegt, doch ihre Augen funkelten zornig. »Gehen Sie jetzt! Ich will allein sein.«
Holt ging und wunderte sich darüber, dass er sie mochte. Obwohl er sich nicht auf eine weitere Szene freute, wollte er in die Küche, um Coco zu fragen, wo Suzanna war.
Doch er fand sie, indem er der Musik folgte, die durch den Korridor klang. Sie saß am Klavier und spielte
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