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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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auf Kämpfe in Sachsen vorbereiten. Da er gerade in Pommern agierte hatte, er bis zuletzt gehofft, dass sich seine Feinde, wie schon sooft zuvor, dem Wunsch des Staufers beugen würden und er seine Pläne zu Ende verfolgen könne. So war es diesmal aber nicht gekommen.
    Sogar Reichskanzler Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln, unterstützte jetzt offen die Aufrührer. Friedrich hatte keine Zeit, sich weiter um diese Angelegenheit zu kümmern und so blieb Heinrich nichts anderes übrig, als schnell nach Braunschweig zurückzukehren und Vorkehrungen für die Verteidigung zu treffen. Auch seine Gefolgsleute, die ihn in das Gebiet der Ranen begleitet hatten, kehrten auf ihre Güter und Festungen zurück. Niemand wandte sich jedoch wieder seiner täglichen Routine zu. Alle bereiteten sich auf die Kämpfe in Sachsen vor. Auch blieben die Herzogstreuen untereinander in Verbindung, um sich über die Aktionen ihrer Feinde zu informieren. Die Steinmetze und Zimmerleute hatten alle Hände voll damit zu tun, Verschanzungen und Befestigungen zu verstärken oder neu anzulegen. Der Welf versprach alle großzügig zu belohnen, die unter seinem Banner zu kämpfen bereit waren. So brenzlig war die Lage für ihn schon lange nicht mehr gewesen. Als vor 15 Jahren König Konrad III nach Sachsen vorgestoßen war und auf Braunschweig marschierte, gelang es dem listigen Herzog im letzten Moment und mit persönlichem Einsatz die Abwehrreihen zu schließen und den Staufer Konrad zu einem schmählichen Abzug zu zwingen.
     
    Auch Christian war auf die väterliche Burg zurückgekehrt. So froh er auch sein konnte, sein erstes Gefecht relativ unbeschadet überstanden zu haben, so klar wurde ihm nun auch, wie einfältig seine Vorstellung vom Krieg gewesen war. Der kurze Zweikampf auf Leben und Tod, den er geführt hatte und seine im Nachhinein zwar harmlose Verletzung hatten ihm gezeigt, wie schnell man in der Gefahr umkommen kann, in die man sich begibt. Vor allem ärgerte ihn, dass ihn die plötzliche Konfrontation mit dem Feind so eiskalt erwischt hatte und er sich vorgekommen war wie ein Bauernbursche, der noch nie mit einem Schwert gefochten hatte. Damit ihm das nicht noch einmal passierte, übte er jetzt täglich stundenlang mit seinem Fechtlehrer wieder den Kampf mit Schwert, Axt, Bogen und Lanze zu Fuß und zu Pferde.
     
    Heinrich der Löwe hatte den jungen Grafen vom Freien Berg nicht aus den Augen verloren, nachdem er diesem beim Feldzug gegen die Ranen im Jahr 1166 das erste Mal begegnet war. Bei den schweren Kämpfen zwischen dem Welf und seinen Widersachern, die im darauf folgenden Jahr in Sachsen tobten, war ihm Christian als treuer Verbündeter aufgefallen, der das Kriegshandwerk immer besser beherrschte. Auf diesen Mann würde er bauen können.
    Als sich der dänische König Waldemar 1168 zum Feldzug nach Rügen rüstete, bestand Heinrich darauf, einige seiner Vertrauten zu entsenden, die sich dem dänischen Heer anschließen sollten.
    Auf die Frage, wen er mit dieser heiklen Mission betrauen wolle, antwortete Heinrich ohne lange zu überlegen: "Graf Christian vom Freien Berg! Er mag an Mann und Ausrüstung mitnehmen, was er für notwendig hält."
    So begab sich Christian mit Ronald und weiterem Gefolge in das Lager der dänischen Truppen. Sie wurden misstrauisch von Absalon beäugt, da auch Bischof Berno von Schwerin unter den Deutschen weilte, der keinen Hehl daraus machte, Rügen seinem Sprengel zuordnen zu wollen.
     
    Obwohl sie es nicht eilig hatten, trieben sie ihre Pferde zum schnellen Galopp. Das untätige Warten der letzten Tage forderte nach einem Ausgleich und so war der Ausritt bald zu einem rasanten Wettkampf geworden. Die Gedanken an die Jagd, die man für den Nachmittag geplant hatte, beflügelten den Ehrgeiz.
    Der mächtige Hufschlag von zehn Pferden erschütterte den Boden und wirbelte feuchte Erde durch die Luft. Da sie auf dem festen Grund schneller vorwärts kamen, als im hohen Gras, das abseits wuchs, nutzten sie den Weg zur vollen Breite aus. Ein Ochsenkarren wurde gnadenlos abgedrängt und noch ehe die Bauern ihre derben Flüche aussprechen konnten, waren die Reiter bereits wieder verschwunden.
    Christian versuchte, sich am Rand zu halten, um nicht zwischen den anderen Reitern eingekeilt zu werden. Allmählich gelang es ihm, einen kleinen Vorsprung herauszuholen und bald war er eine ganze Pferdelänge voraus. Hinter ihm trieben die Verfolger ihre Tiere mit lauten Kommandos an, die Tiere schnaubten

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