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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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solltest du erleben, wenn er die jungen Gardisten antreibt. Er ist ein sehr erfahrener Kämpfer und ein harter Hund. Aber er duldet keine Ungerechtigkeiten unter seinen Männern und setzt im Kampf auf Umsicht statt blindem Draufhauen. Sein Name ist Zambor."
    Ugov nahm seine Krücke und zielte damit auf Radik, als sei sie ein Schwert.
    "Vor dem Sohn solltest du dich vorsehen. Der heißt ist Nipud. Dem traue ich alles zu. Mach ihn dir nicht zum Feind."
    "Ich glaube das habe ich schon getan."
    "Er ist ein Ehrgeizling, der seinem Vater nacheifern möchte und sich gern aufspielt. Er hat keine Geschwister und seine Mutter verzeiht ihm alles. Es hat schon oft Ärger auf der Burg gegeben, weil er andere Kinder drangsaliert hat. Ich würde ihn nicht unbedingt als Feigling bezeichnen, aber er bedient sich oft älterer und stärkerer Freunde, um andere einzuschüchtern. Vor etwa einem Jahr hat er mich hinter meinem Rücken nachgemacht, ein Bein angewinkelt und ist mir nachgehumpelt. Er glaubte, dass ich das nicht sehe – jedenfalls dürfte danach der Abdruck meiner Krücke wochenlang auf seinem Rücken zu sehen gewesen sein. Als er dies dann seinem Vater berichtete, hat er sich noch eine mächtige Ohrfeige eingefangen. Armes Bürschchen."
    "Ich möchte später auch mal zur Tempelgarde", sagte Radik, der schon lange mit seinem Onkel darüber sprechen wollte und die Gelegenheit nun für günstig hielt, "Aber zuvor müsste ich noch reiten lernen."
    "Zur Tempelgarde? Das solltest du nicht überstürzen."
    Ugov blickte Radik nachdenklich an.
    "Reiten musst du natürlich auf jeden Fall lernen. Du willst doch nicht ewig hinter deinem Pferd herlaufen."
    Er wies auf das Fohlen.
    "Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis es den Sattel tragen kann."
    Ugov sah sich im Stall um.
    "Am besten, du beginnst erstmal mit einem ruhigen und erfahrenen Tier. Ich werde dir ein geeignetes heraussuchen – aber erst morgen."
    Radik stürmte nach Hause. Morgen, ja morgen, würde er reiten lernen – auf einem Pferd der Tempelgarde. 
     
     

Reitversuche

    Radik rieb sich sein Hinterteil, während er voller Genugtuung Ferok zusah, wie dieser alle Mühe hatte, sich auf dem langsam dahintrabenden Pferd oben zu halten. Eben hatte dieser noch gelästert und gespottet, war ganz rot angelaufen, so sehr musste er lachen, als Radik vom Pferd unsanft auf den Boden gefallen war.
    "Du musst dich einfach nur festhalten!" gab Radik sich jetzt schlau.
     "Ja wie denn?"
    Ferok beugte sich nach vorne und griff fester in die Mähne.
    "Du sollst reiten und dich nicht auf dem Pferd schlafen legen!"
    Ferok richtete sich vorsichtig auf und rutschte deutlich mit jedem Schritt des Pferdes nach hinten. Er hatte Mühe dies auszugleichen, wollte es aber auf keinen Fall Radik gleich tun und sich auf dem Boden wieder finden.
    Ugov hatte ihnen das nach seinem Empfinden ruhigste und gutmütigste Pferd ausgesucht. Und an dem Tier schien es auch nicht zu liegen, dass das Reiten so schwer anmutete. Es ging langsam in einem großen Bogen auf der Koppel entlang und beachtete den Menschen auf seinem Rücken gar nicht, mochte der auch noch so wilde Verrenkungen anstellen und noch so fest in die Mähne greifen. Das Stehen und wieder Losgehen wurde mittels Worten veranlasst, die Ugov den beiden Jungs gesagt hatte. Dies war auch das einzige, was anstandslos klappte.
    Natürlich wäre das Reiten mit einem Sattel leichter gewesen, aber Ugov hatte gemeint, das sie ohne diese Hilfe ein viel besseres Gespür für die Bewegungen des Pferdes entwickeln und damit letztlich bessere Reiter werden würden.
    In dem Moment, als Ferok fiel, griff dieser noch schnell mit beiden Händen nach dem Hals des Pferdes und weil er vor Angst auch dann noch nicht losließ, als er längst den Rücken des Pferdes verlassen hatte, wurde er auf den Knien einige Schritte vom Pferd mitgeschleift.
    Radik konnte sich nun seinerseits vor Lachen kaum halten.
    "Wenigstens bin ich nicht aufs Hinterteil gefallen!"
    "Aber sieh dir mal deine Knie an!"
    Feroks Hose war an der besagten Stelle an beiden Hosenbeinen schlammverschmiert und eingerissen.
    "Na ihr Helden!"
    Ugov war hinzugetreten und musterte die beiden von oben bis unten, wobei ihm deren Blessuren nicht verborgen blieben.
    "Seid ihr bereit, mit eurem Ross in die Schlacht zu ziehen?"
    Die beiden sahen ihn etwas verlegen an, was ihn zu belustigen schien.
    "Ich meine natürlich nicht so ein langsames Pferd, das die Schritte wie ein Ochse setzt, sondern ein richtig

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