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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Delaware.«
    »Wie gut für Sie. Wenn Sie die Farm verkaufen wollen, empfehle ich Ihnen Herbert Walberg als Vermittler, ein ehrlicher und seriöser Mann, übrigens auch deutscher Abstammung. Sie können sich gern auf mich berufen. Mein Name ist Wilhelm Schreiber.«
     
     
    Ihre Gastgeber kannten Herrn Walberg und konnten ihn ebenfalls empfehlen. Sie hatten mit den Quäkern vom Ontolaunee-See auch schon den Weitertransport nach Gloucester geregelt. Ein Vetter des Quäkers schickte in wenigen Tagen von Pottstown zwei Flussschiffe mit Getreide zur Mündung des Schuylkill. »Da können Sie mit Ihrem Gepäck und den Kindern leicht mitfahren. Nur für die Verpflegung am Reisetag müssen Sie selbst sorgen.«
    Nun stand einem Besichtigungsgang mit den Kindern zu den Geschäften des Ortes nichts mehr entgegen. Astrid fühlte sich auch ein wenig beruhigter über ihrer aller Zukunft, nachdem ihr Besitzrecht gesichert war.
    Sie hätte gedacht, dass man in dem kleinen Ort nicht mehr als eine Stunde brauche, um alles zu sehen. Aber sie hatte sich in ihren Kindern getäuscht. Nach den Tagen der immer wiederkehrenden Trauer wurden ihre Gedanken heute von den vielen neuen Dingen gefesselt.
    Und für sie war ja fast alles neu und aufregend. »Sieh doch nur, Mama, ein Mann, ganz schwarz im Gesicht und an den Händen«, bemerkte die kleine Ingrid und zeigte mit dem Finger nach vorn.
    »Nicht so laut, Ingrid. Der Mann hat eine schwarze Hautfarbe, wie wir eine weiße und die Indianer eine rötliche haben. Man nennt die Menschen mit schwarzer Hautfarbe hier Neger. In den südlichen Kolonien wie Carolina, wo Baumwolle in großen Plantagen gepflanzt wird, gibt es viele Neger.«
    »Warum sind die so schwarz, Mama?«
    »Sie lebten seit vielen Tausend Jahren in Afrika, wo die Sonne sehr stark scheint. Man glaubt, dass die Haut sich im Lauf der Zeit so an die starke Sonne angepasst hat, Ingrid.«
    Nun meldete sich aber Sven zu Wort. »Ist das ein Sklave?«
    »Ich glaube nicht, Sven. Bei uns in Pennsylvania gibt es hier und da Haussklaven, aber die meisten Neger sind freigelassen. Er hier sieht aus wie der Butler in einer reicheren Familie.«
    Aber jede Antwort löste neue Fragen aus. Nun wollten sie wissen, was ein Butler sei, wie Sklaven lebten und vieles andere mehr. Aber zum Glück kamen sie an ein Geschäft mit Eisen- und Haushaltswaren. Und da gab es Dinge, die hatte auch Astrid noch nicht gesehen.
    Sie sahen kleine Handmühlen, mit denen konnte man Kaffeebohnen, Pfefferkörner und andere Dinge mühelos mahlen und musste sie nicht mehr zerstoßen. Sie bestaunten neue Lampen, die nicht blaken und viel heller leuchten sollten. Astrid hätte am liebsten die neuen Töpfe und Saucengießer ausprobiert. Und Sven dachte nach, wie viel leichter seinem Vater die Arbeit geworden wäre, hätte er diesen neuen Patentpflug aus England gehabt.
    Alles schien sich in den Jahren erneuert und verbessert zu haben, in denen sie in der Wildnis gelebt hatten. Die Webstühle waren leichter zu bedienen, die Stubenbesen fusselten nicht so aus, die Spaten und Äxte lagen besser in der Hand, und erst die Schuhe und Kleider! Da gab es praktische »Überschuhe«, wenn man durch die schlammigen Straßen gehen musste. Und die Brillen waren leicht hinter den Ohren zu befestigen und sahen viel gefälliger aus. Nebenan war auch ein Laden mit Büchern und Zeitungen, in dem man die Brillen erproben konnte.
    Sven stand an der Scheibe und konnte alle Überschriften lesen, auch wenn ihm einige Wörter fremd waren. »Mutti, schau doch nur: Eine Zeitung aus New York!«
    Astrid sah hin. »Ja, aber sie ist über drei Wochen alt. Na ja, sie hatte auch einen weiten Weg. Aber hier ist eine Londoner Gazette, nur sechs Wochen alt. Die muss ein Schiff direkt nach Philadelphia gebracht haben.«
    Astrid musste ihre Kinder fast von den Läden wegreißen, denn sie sollten zurück zu ihrer Gastfamilie, damit Astrid den Termin beim Makler wahrnehmen konnte.
     
     
    Herr Walberg, der Makler, bat Astrid, deutsch zu sprechen. »Früher haben wir unsere Heimatsprache öfter gesprochen. Jeder Zweite kam aus Deutschland. Aber heute sind wieder mehr Schotten und Iren eingewandert, und die jungen Leute reden englisch. Da bin ich froh, wenn ich mal wieder die alten Laute höre.«
    Er drückte Astrid sein Mitgefühl aus und erzählte ihr, dass er von den Quäkern schon gehört habe, wie schön gelegen, fruchtbar und gut bestellt die Farm sei. »Und hier aus der Besitzurkunde entnehme ich, dass das Land

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