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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Richtungsänderung geben. Hier können sie das trainieren, indem die Seile nach ihren Anweisungen gezogen werden.«
    »Gut Idee! Gehen da drüben auch keine Menschen entlang?«
    »Nein, Mr Wharton. Hier ist es menschenleer. Sie können den dicken Wirt fragen, der den Zimmerleuten immer etwas verkauft hat.«
    Mr Wharton sprach mit dem Wirt und bestellte drei Fass Bier. Der dicke Wirt war nachher zu Sven wie umgewandelt, freundlich, geradezu kriecherisch.
    Mr Wharton nahm Sven noch zur Seite.
    »Wir haben den Platz ausgesucht, weil er sicher scheint vor britischen Angriffen. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Streifzüge aus Maryland nicht auszuschließen sind. Mr Chester kann Ihnen mehr darüber erzählen. Es gibt dort relativ viele Royalisten, die sich um die einflussreichen Familien Dulany, Boucher und Chalmers scharen und über Rückhalt vor allem in der Landbevölkerung, den Beamten und einem Teil der Kaufleute verfügen. Auch der königliche Gouverneur, Mr Robert Eden, ist noch in Amt und Würden, wenn auch seine tatsächliche Macht begrenzt ist. Er hat Kontakt mit den Königstreuen in Delaware. Stellen Sie also Posten aus. Auch darum habe ich Mr Chester mitgebracht. Gewehre und Bajonette liefere ich morgen.«
    Mr Chester hatte seine eigenen Ansichten über die Ausbildung. Schon als Sven ihn begrüßte und ihm anbot, er könne Sven sagen, wehrte er ab.
    »Wir sollten uns vor den Zivilisten immer mir Nachnamen und ›Sie‹ anreden, Mr Larsson. Es zeigt ihnen gleich, dass das hier ein anderes Leben wird. Sie müssen den Drill in den Kopf reinkriegen, sonst werden sie nie Soldaten. Glauben Sie mir, ich habe das jahrelang mitgemacht.«
    »Aber wir sind auch Zivilisten, Mr Chester. Seeleute, die nur ein Jahr zwangsweise in der britischen Flotte dienten.«
    »Mr Larsson, wir bilden aber keine Kanoniere für die Fischerboote von League Island aus, sondern für die Flotte von Pennsylvania. Ohne militärische Zucht und Ordnung wird das nie eine Flotte, vor der irgendjemand Respekt hat. Glauben Sie mir!«
    Adam räusperte sich. Als Sven ihn fragend ansah, sagte er: »Ich glaube, wir sollten Mr Chesters Rat beherzigen. Die Rekruten selbst erwarten eine straffere Ordnung, als sie bisher gewohnt waren. Wenn wir sie zu lasch anfassen, werden sie enttäuscht sein.«
    Sven überlegte kurz. »Na gut! Dann zeigen wir den Burschen gleich, wie sie ihre Sachen ordentlich verstauen sollen. Dann werden wir die Kanone auf das Modell der Plattform bringen. Da werden sie schon ordentlich schwitzen. Morgen früh gibt es Drill in zwei Gruppen: Die eine an der Kanone, die andere an Handwaffen.«
     
     
    »Sie waren doch tatsächlich irgendwie froh, dass sie scharf angefasst wurden und hart ranmussten«, erzählte Sven seinen Schwestern, als er am Sonntag zu Hause war.
    »Da machst du die gleiche Erfahrung wie wir in der Schule«, bestätigte ihm seine Schwester. »Wir sind als Lehrerinnen ja Anfänger, und daher begleitet uns eine ältere Kollegin als Mentorin. Sie ist eine zickige alte Jungfer, aber als Lehrerin hat sie wirklich Erfahrung. Sie warnte uns gleich, uns bei den Schülerinnen einzuschmeicheln. ›Die Mädchen erwarten eine klare Autorität und keine falsche Kameraderie‹, sagte sie uns und hatte recht.«
    Sabrina wollte wissen, was die Rekruten denn nun die ganze Woche getan hätten.
    Sven erzählte, dass sie abwechselnd Drill an Kanonen oder Musketen, Säbeln, Pistolen und Bajonetten hätten. Mittags werde gewechselt.
    »Und was macht ihr an den Kanonen?«, fragte Sabrina nach.
    »Wir spielen immer wieder den Vorgang des Ladens, Richtens und Abfeuerns durch, so schnell wie möglich. Dabei tauschen wir die Positionen, damit wir und die Männer erkennen, wer für welche Position am besten geeignet ist.«
    »Ist das nicht stumpfsinnig?«
    »In gewisser Weise schon, aber wenn die Leute das nicht ganz automatisch können, werden sie unter feindlichem Feuer unsicher und versagen.«
    Ingrid wollte wissen, wie das Essen sei und was sie abends unternähmen.
    »Das Essen ist nicht schmackhaft. Der Kerl, der es kocht, behauptet, in einem Restaurant gelernt zu haben, aber er kann nur Hähnchen gut braten. Abends gehen manche drei Kilometer zu den nächsten Hütten und essen und saufen dort. Wir vier Freunde sitzen meist beisammen, erzählen und singen. Der Sergeant ist ein patenter Kerl. Wenn die furchtbar vielen Mücken nicht wären, könnte man es gemütlich nennen.«
    »Und du hast keine Freundin im nächsten Dorf,

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