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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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muss natürlich auf dem Boot stattfinden.«
    »Und wo soll das Gestell für den Drill aufgestellt werden?«, forschte Mr Biddle nach.
    »Die Gegend sollte unzugänglich für britische Schiffslandungen sein und doch verkehrsgünstig, Sir. Ich schlage ein Quartier am Schuylkill vor, einige Kilometer flussaufwärts. Dort müssten wir Hütten für die Mannschaften errichten, die dort zwei Wochen gedrillt werden.«
    Nun mischten sich verschiedene Komiteemitglieder ein und wollten wissen, ob der Drill so intensiv sein müsse, wie viel Mann zur gleichen Zeit dort sein sollten, ob man Munition brauche und so fort.
    Sven beantwortete die Fragen geduldig und empfahl, dass man die Mannschaften vorwiegend aus Flussschiffern rekrutieren solle. Salzwassermatrosen seien dafür gar nicht ideal, da sie wenig Erfahrung mit dem Rudern auf Flüssen hätten.
    Mr Bradwick sah Sven nachdenklich an, sagte aber nichts. Der Vorsitzende bat Sven, einen Moment vor der Tür zu warten. Das Komitee müsse sich beraten. Es dauerte kaum fünf Minuten, bis er gerufen wurde.
    Der Vorsitzende trat mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. »Das Komitee war sich schnell einig, dass Sie unsere Kanoniere schulen sollten. Wir zahlen Ihnen die Heuer wie bisher. Bitte schlagen Sie ein.«
    Sven drückte die Hand des Vorsitzenden und bedankte sich für das Vertrauen.
    »Ich habe es geahnt, Mr Larsson«, flüsterte ihm dann Mr Bradwick zu. »Als sie so kundig berichteten und alle Fragen sicher beantworteten, sah ich es meinen Kollegen an. Vergessen Sie aber nicht, dass Ihnen die Reederei den Weg zu Ihrer jetzigen Position geebnet hat. Denken Sie daran, wenn wir Sie einmal brauchen.«
    Sven lächelte: »Die Reederei kommt gleich hinter meinem Land und meiner Familie, Mr Bradwick.«
     
     
     
    Sie waren vor einer Woche den Delaware mit einer Pinasse flussabwärts gefahren, in den Schuylkill-Fluss eingebogen und dann dem Lauf des Boons Creek gefolgt, bis sich vor Boons Insel eine Bucht öffnete, die sich aus einem früheren Flussarm gebildet hatte. Sägen und Hämmer schallten herüber. Ein paar Männer bauten zwei Hütten. Weit und breit war keine Ortschaft zu sehen.
    »Das ist ja der Arsch der Welt!«, schimpfte Adam mit Nachdruck. »Wo hast du uns bloß hingebracht, Sven?«
    »An einen Ort, wo Kanoniere ohne Störung durch die Briten geschult werden können«, antwortete Sven. »Ich habe den Ort nicht ausgesucht. Aber warte doch erst einmal ab.«
    Es wurde nicht besser. Ein kleiner Dickwanst von etwa vierzig Jahren stiefelte auf sie zu und stellte sich als Vorsitzender der Patrioten von Hunt und den anderen Siedlungen vor.
    »Seid ihr die Kanoniere?«, fragte er sie von oben herab.
    »Nein«, antwortete Sven. »Wir sind die Ausbilder.«
    »Auch gut«, wehrte der Vorsitzende ab. »Ist sicher nicht viel Unterschied. Ich besitze die nächste Wirtschaft und kann Bier liefern, wenn es gewünscht wird. Das Fass zu drei Pfund.«
    »Donnerwetter!«, platzte Karl dazwischen. »Ist das Bier aus Deutschland?«
    Der Dicke sah ihn böse an. »Ihr braucht es nicht zu nehmen.«
    Sie sahen den Dickwanst noch öfter und mochten ihn immer weniger. Er war ein Angeber und Maulheld, der immer versuchte, den anderen seine vermeintliche Überlegenheit zu demonstrieren.
    Adam war dicht davor, ihn zu verdreschen. »Und so etwas will ein Patriot sein.«
    »Adam, nun beruhige dich aber«, mahnte Sven. »Du kannst doch nicht im Ernst glauben, dass alle Patrioten gute Menschen sind. Du weißt doch, dass auch nicht alle Briten schlecht sind. Hier wie dort gibt es Gute und Böse, Kluge und Dumme. Kümmere dich nicht weiter um den Kerl. Morgen kommen die Kanoniere, dann haben wir sowieso keine Zeit mehr für so einen Quatsch.«
     
     
     
    Mr Wharton brachte außer 22 Kanonieren auch einen ehemaligen Sergeanten der britischen Armee, Billy Chester aus Maryland.
    »Er soll den Burschen etwas militärischen Schliff beibringen. Wir wollen ja, dass die Flotte Pennsylvanias ernst genommen wird.«
    Mr Wharton lieferte ebenfalls die Nachbildung der Geschützplattform ab. Sie wurde mit Rollen in den Seitenarm gebracht und nach Svens Vorschlag verankert. Sie lag so an einem Steg, dass sie mit zwei Seilen mit der Nachbildung des Bugs nach links oder rechts gezogen werden konnte.
    »Wenn wir Schießübungen machen, Mr Wharton, werden wir unser Ziel am anderen Ufer in etwa dreihundert Metern Entfernung aufstellen. Die Richtkanoniere müssen später mit dem Schiff zielen und den Ruderern Kommandos zur

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