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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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eingezahlt, will der Hafenmeister von einem Bankier gehört haben.
    »Mr Martens, bei allem Respekt. So groß kann der Prisenanteil eines Matrosen nicht einmal sein, wenn sie die britische Kriegskasse erwischt hätten. Nicht einmal auf den Kapitän entfällt ein so großer Anteil«, wandte Sven ein.
    »Nun ja! Da hat wohl jemand ein wenig geflunkert. Aber die neueste Nachricht, die gerade hereinkam, wird auch Sie interessieren. Die Brigg Lexington der kontinentalen Flotte hat die britische Sloop Edward nach einstündigem Kampf gekapert.«
    Die Freunde wussten noch nicht einmal, dass eine Brigg Lexingtonzur kontinentalen Flotte hinzugekommen war, und freuten sich, dass sie schon diesen Erfolg hatte.
    »Hoffentlich werden bald Neubauten für die Flotte fertig«, sagte Sven. »Mit den umgebauten Handelsschiffen können wir gegen richtige Kriegsschiffe schwer bestehen. Ich fürchte auch, die Schiffe, die jetzt hier eingelaufen sind, werden Schwierigkeiten haben, Mannschaften zu finden.«
    Martens nickte. »Ich nehme an, Sie wollen auch nach Philadelphia, um auf einem Kaper anzuheuern.«
    »So schnell wie möglich, Sir«, antwortete Karl. »Was macht eigentlich die Freedom ?«
    Martens dachte einen Moment nach. »Sie muss jetzt etwas über fünf Wochen auf See sein, aber von großen Erfolgen habe ich noch nicht gehört. Doch Sie werden es bald selbst erfahren. Kommen Sie! Ich zeige Ihnen Ihre Quartiere. Ich darf doch voraussetzen, dass Sie auch die eine oder andere Wache übernehmen?«
     
     
    »Wir werden Sie in Gloucester absetzen, Mr Larsson, wenn wir den Ort passieren. Ihre Freunde haben mir gesagt, dass Sie nach dieser Reise mit der Flotte heiraten wollten. Daher wollen sie Ihnen einen ungestörtes Wiedersehen mit Ihrem Fräulein Braut ermöglichen. Ihre Freunde werden bei der Reederei vorsprechen. Joshua wird sich dann morgen bei Ihnen einfinden. Die beiden anderen machen es von den Auskünften abhängig, ob sie Heimaturlaub machen oder nicht.«
    Sven bedankte sich bei Kapitän Martens, packte seine Sachen und wartete, dass sein Heimatort in der Ferne auftauche. Aber erst passierten sie noch zwischen Billings Island und Fort Billingsport die erste Reihe und zwischen Hog Island und Fort Mercer die zweite Reihe der Unterwasserbarrieren, die man Chevaux de Frise nannte. Das waren Hindernisse aus schweren Balken mit Stahlspitzen, die auf dem Flussgrund verankert waren und britischen Kriegsschiffen den Rumpf aufreißen sollten, falls sie die Sperren zu durchbrechen suchten. Die Handelsschiffe mussten sich durch mit Bojen abgesteckte Fahrrinne tasten und wurden von den Kanonieren in den Forts und auf den Kanonenbootenargwöhnisch beobachtet. Sven fand die Verteidigungsanlage gut, aber warum die Sperrbalken »Friesische Pferde« genannt wurden, hatte ihm noch keiner erklärt.
    Aber dann sah er den Kai von Gloucester. Er umarmte seine Freunde, verabschiedete sich von Kapitän Martens und seinen Maaten und kletterte die Strickleiter zum Boot hinunter.
    Es waren nur wenige Ruderschläge zum Kai. Die Matrosen reichten Sven seine Sachen hinauf, er drückte ihnen ein paar Pennys in die Hand und verabschiedete sich.
    Dann stand er da und schaute sich um. Wieder einmal war eine Schiffsreise beendet. Aber diesmal lag nicht nur ein Urlaub vor ihm, sondern auch der Schritt in die Ehe. Irgendwie blickte er mit anderen Augen auf seine Umgebung.
    Der alte Suffkopp dort stand doch schon seit Jahren an der Ecke und streckte immer seine Hand aus. Jeder wusste, dass er sich Fusel holte, sobald er nur genug Münzen hatte. Aber heute sah Sven die Leere und Hoffnungslosigkeit in diesem Gesicht viel deutlicher. Und auch die Dummheit und Kraftlosigkeit.
    Der Hemdenladen ein paar Schritte weiter hatte auch seit Jahren praktisch die gleichen Auslagen. Schwere Wollhemden mit bunten Karos und unmittelbar daneben weiße Seidenhemden mit Rüschen. Svens Augen waren so oft teilnahmslos darübergeschweift. Heute fragte er sich, warum sie ihre Ware nicht einmal gefälliger arrangierten.
    Vieles änderte sich, man sah es ja am Zeitungsstand, der seine Auslagefläche in den letzten zwei Jahren verdoppelt hatte. Aber bestimmte Dinge staubten nur vor sich hin.
    Die Straßen zum Haus der Wilburs und Larssons waren auch wie eh und je. Nach den städtischen Straßenzügen kamen die großen Gärten mit ihren Villen. Die Sommerblumen blühten. Ob seine Schwestern schon daheim waren? Und vor allem Sabrina?
    William, das Faktotum, arbeitete mit einem Mädchen im

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