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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ohne einen Schuss. Die Flotte lief in den Hafen ein. Einige Bewohner winkten den Schiffen zu, aber die Mehrheit stand schweigend und regungslos da.
    Ein Leutnant der amerikanischen Seesoldaten lief von Fort Nassau zum Kai und ließ sich auf das Flaggschiff übersetzen. Vor Kommodore Hopkins und den versammelten Kapitänen meldete er stolz, dass man 71 Kanonen und 15 Mörser erobert habe.
    »Und wie viel Pulver?«, fragte der Kommodore.
    »Etwa 24 Barrel, Sir.«
    »Es muss doch viel mehr da sein«, beharrte Hopkins.
    »Sir, der Vorarbeiter sagte, sie hätten gestern Abend über 150 Zentner auf ein Schiff gebracht, das sofort nach Saint Augustine abgesegelt sei.«
    »Durch den westlichen Kanal?«, fragte Kapitän Biddle unschuldig.
    »Ja, Sir, an Silver Cay entlang.«
    Der Kommodore sah Biddle böse an und sagte kein Wort.
     
     
    Die nächsten zwei Wochen lag das Geschwader im Hafen von Nassau. Die Mannschaften waren beschäftigt, die Kanonen in den Forts auszubauen und auf die Schiffe zu schaffen. Dazu kamen viele Kisten mit Kanonenkugeln. Abends gab es meist Landgang, aber Nassau bot den Seeleuten nicht viel. Es war eher ein kleiner Provinzhafen, der auf solchen Ansturm nicht eingerichtet war. Die Bevölkerung war gegenüber den Kolonisten recht reserviert.
    Kapitän Biddle hatte bald Befehl erteilt, dass sich nur Gruppen von mindestens vier Mann mit Bewaffnung aus dem engeren Stadtgebiet entfernen dürften.
    Sven regte an, man möge auf Hog Island einen Ausguck errichten, um einlaufende britische Schiffe zu erkennen. Kapitän Biddle setzte den Vorschlag durch, und Sven fuhr mit den ersten Posten auf die Insel. Sehr beliebt war die Aufgabe nicht, denn die lange flache Inselhatte außer weiten Sandstränden und Sonne nichts zu bieten. Aber sie meldeten eines Tages den Schoner Fly, der wieder zum Geschwader fand. Er war in der Sturmnacht mit der Hornet zusammengestoßen. Die Hornet konnte noch nicht repariert werden.
    Mit seinem anderen Vorschlag, man möge den Schiffen vom erbeuteten Pulver etwas für Scharfschussübungen zur Verfügung stellen, fand Sven beim Kommodore keine Gegenliebe.
     
     
    Als das Geschwader Nassau am 17. März verließ, trauerte kaum jemand dem Hafen nach. Die Stimmung besserte sich, als die Schiffe vor einer der Inseln noch ein Mörserschiff und ein kleines Prisenschiff kapern konnten.
    In der Offiziersmesse der Andrea Doria feierten der Erste Leutnant und der Leutnant der Seesoldaten ihren Streifzug als Erfolg. Die vielen erbeuteten Kanonen seien willkommene Waffen im Kampf gegen die Briten.
    Sven wandte ein, die wichtigste Beute, das Pulver, hätten sie durch die Nachlässigkeit des Kommodore verpasst. Daher sei ihre Expedition auch kein Erfolg gewesen.
    »Du bist ein Perfektionist, Sven«, wies ihn der Erste zurecht. »Es gibt kein Unternehmen ohne Pannen. Und per saldo haben wir gute Beute gemacht.«
    Die Rückreise war ähnlich ereignislos wie die Hinfahrt.
    »Man wünscht sich fast einen Sturm«, maulte Joshua zu Karl. »Ein Tag wie der andere. Drill und immer wieder Drill. Und wer weiß, ob einer trifft, wenn es ernst wird, wo wir kein Pulver haben, um Scharfschießen zu üben.«
    »Na, du wirst doch das Treffen nicht verlernt haben«, scherzte Karl.
    Aber das Scherzen verging den meisten, als sie vor der Küste von Rhode Island früh vor der Dämmerung aus den Hängematten geholt wurde.
    »Klarschiff!«, pfiffen die Bootsmannmaate.
    »Was ist denn los?«, fragten manche, aber da feuerte ihr Schiff Cabot schon eine Breitseite. Im Licht der Mündungsfeuer sah Sven vor der Cabot eine kleine britische Fregatte von etwa 20 Kanonen. Und nun feuerte auch der Brite eine Breitseite. Sie traf die Cabot furchtbar. Sie fiel zurück, und Biddle gab schnelle Befehle, damit sein Schiff ausweichen konnte.
    Nun schob sich das Flaggschiff an die Stelle der verkrüppelten Cabot.
    »Ausguck! Welche Signale setzt das Flaggschiff?«, brüllte Kapitän Biddle.
    »Kein Signal zu erkennen!«
    Biddle murmelte einen Fluch und gab Befehle, um sein Schiff in Schussposition zu bringen. Sven überprüfte die Kanonen und beobachtete, als er über die Rohre visierte, wie sich ihr Flaggschiff Alfred mit dem Briten herumschoss. Die Alfred feuerte zu hoch und traf nur die Segel des Briten. Aber die Briten trafen. Jetzt lief die Alfred sogar aus dem Ruder. Da musste ein Treffer die Ruderseile getroffen haben.
    Doch Sven konnte das nicht weiter verfolgen. Jetzt war sein Schiff in Schussposition. Die Geschützführer

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