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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Zahlmeister soll ihnen Sachen geben. Der Schiffsarzt muss sie noch untersuchen.«
    Dann wandte er sich an Sven und seine Freunde: »Ihr seid nun Matrosen der königlichen Flotte und untersteht den Kriegsartikeln. Tut eure Pflicht, dann geht es euch gut. Widersetzt ihr euch und seid ungehorsam, dann werdet ihr glauben, in der Hölle zu sein. Es liegt an euch!«
    »Mitkommen!«, sagte der Maat und ging voran in die Kammer des Schreibers. Dort sagten sie einzeln Namen und Geburtsdatum sowie Dienststellung an. Sven wurde belehrt, dass er als Matrose geführt werde. Über alles Weitere werde der Kapitän nach Konsultation des Masters entscheiden. Sie erfuhren bei der Gelegenheit, dass die Fregatte »Zeus« hieß und zur Southampton-Klasse mit 26 Zwölfpfündern und sechs Sechspfündern gehörte.
    Der Zahlmeister musterte ihre Kleidung und gab jedem eine Hängematte, Decken und Alltagssowie Schlechtwetterkleidung.
    »Die Kosten werden euch von der Heuer abgezogen. Passt gut auf eure Sachen auf. Hier müsst ihr unterschreiben!«
    Sie legten ihre Sachen im Unterdeck ab und wurden zum Schiffsarzt geführt. Der schaute ihnen nur in den Hals, befühlte die Armmuskeln und befand alle als gesund und tauglich.
     
     
    Sven und seine Freunde wurden auf verschiedene Wachen und Backschaften, also Essgemeinschaften, aufgeteilt. Man wollte anscheinend nicht, dass sie als Gruppe beisammen blieben. Ansonsten zeigten sich die meisten ihnen gegenüber neutral.
    Einige Matrosen ließen eine gewisse Schadenfreude erkennen, dass man sie so übertölpelt und zum Dienst gepresst hatte.
    »Ja«, murmelte ein recht alter Matrose, der kaum noch Zähne hatte, zu Adam. »Uns sind zehn junge Kerle weggelaufen. Man sagt, die Patrioten bieten ihnen Land im Westen an. Da hat unser Alter wohl den Wirten Prämien für jeden Mann versprochen, den er fangen kann.« Und er kicherte in sich hinein.
    »Mann, das ist doch Quatsch! Einen Seemann kannst du doch nicht ködern, indem du ihm Land versprichst. Was soll er damit? Vielleicht habt ihr hier solche Menschenschinder an Bord, dass sie euch bei erster Gelegenheit weglaufen.«
    Der alte Matrose schüttelte den Kopf. »Nee, das kann es nicht sein. Der Erste ist zwar ein scharfer Hund, aber der Alte, die Leutnants und der Bootsmann sind ganz in Ordnung. Bei uns tanzt die Katze nicht mehr als sonst auch. Und mit den Kumpels kannst du leben.«Die vier Kolonisten fanden sich in der Takelage schnell zurecht. Da gab es nicht viel Unterschiede zur Victoria. Auch Deckscheuern, Säubern und Ausbessern verliefen ähnlich. Aber es wurde mehr geschrien. Die Maate glaubten dauernd, sie müssten mit Geschrei und Hieben mit Tauenden die Männer zu noch mehr Eile antreiben.
    »Alles Theater, Ben«, flüsterte Adam Sven zu. »Bei uns ging es ohne Geschrei genauso schnell, wenn es nötig war.«
    Aber an den Kanonen mussten sich die Freunde umstellen. Da waren neun Mann an einer Kanone, und hier wurde der Dienst schneller und perfekter gehandhabt als auf ihrer Victoria.
    Jeder Handgriff war genormt. Praktisch jeden Tag wurde geübt. Man musste nicht nur einen Posten ausfüllen können, nein, die Positionen wurden auch gewechselt. Sven war an einem Tag als Ladekanonier tätig, am nächsten Tag musste er mithelfen, die Kanone auszurennen, und am dritten Tag sollte er sie richten. Aber da erlöste ihn ein Midshipman.
    »Ben Larsberg soll zum Master kommen!«
    Der Master war mindestens vierzig Jahre alt, recht klein, korpulent und hatte graue Schläfen. Er sah Sven prüfend an, als der die Knöchel des rechten Zeige- und Mittelfingers an die Schläfe legte und sich bei ihm meldete.
    »Du warst Untersteuermann, Ben?«, fragte der Master mit auffallend hoher Stimme.
    »Ja, Sir.«
    »Dann nimm dir den Sextanten dort und simuliere einmal, wie du mittags die Sonne schießt.«
    Sven handhabte den Sextanten so, wie er es bei den täglichen Messungen gewohnt war, visierte, stellte Schrauben und las die Winkeleinteilung ab.
    Der Master nickte. »Du kannst anscheinend damit umgehen. Komm einmal mit zur Karte. Dort zeige ich dir unsere Position, und du setzt den Kurs für die Bermudas ab.«
    »Kurs auf St. George’s Town, Sir?«
    »Kannst du nehmen.«
    Sven strich die Karte glatt, griff zum Lineal, das in der Nähe lag,nahm den Winkelmesser, richtete ihn aus und las den Winkel an der Linie ab, die ihren Standort mit St. George’s Town verband. Er richtete sich auf und sagte dem Master den Kurs an.
    Der brummte vor sich hin, beugte sich

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