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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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um Stunde kämpfte sich die Fregatte durch Wellen und stiebende Gischt. In den fest verschlossenen Räumen des Unterdecks konnte man kaum noch atmen. Nasse Kleidung sollte trocknen und erhöhte die Luftfeuchtigkeit. Erschöpfte Menschen hatten den Sauerstoff nahezu verbraucht, Ausdünstungen ließen bei jedem Atemzug Ekel aufkommen.
    Die Wachen wurden alle Stunde abgelöst und konnten sich doch vor Erschöpfung kaum noch halten. Am zweiten Tag duckte sich Sven wieder einmal vor einer gewaltigen Welle und hielt sich am Tau fest. Er hatte Wache mit dem Ersten Leutnant. Sven ahnte mehr als er es sah, dass sich die Vertäuung der dritten Kanone an Steuerbord gelockert hatte.
    »Sir!«, schrie er dem Ersten ins Ohr. »Dritte Kanone steuerbord reißt sich los! Darf ich mit einem Trupp nach vorn?«
    Der Erste nickte Zustimmung. Sven machte sich vom Tau los, legte die Hände an den Mund und schrie: »Alfred, Joseph, Kurt! Handspaken und Taue! Vor zur dritten Kanone! Kommt!«
    Die drei hatten sich hinter der Hütte hingekauert und hangelten sich nun auf Svens Ruf hin mit ihm nach vorn. Der Erste Leutnant beobachtete sie aufmerksam, und dann fiel ihm ein, dass der Maat Larsberg sie ja bei ihrem eingetragenen Namen gerufen hatte. Da muss der Ron aus London sich verhört haben, dachte er bei sich.
    Sven und seine Freunde mussten sich immer wieder in den Wogen ducken und an den Tauen festklammern. Dann waren sie bei den Kanonen. Adam deutete wortlos auf ein Tau, das fast ganz durchgescheuert war.
    Joshua und Adam stützten mit Handspaken die Kanone, und Karl und Sven ersetzten das Tau durch ein neues. Der Erste beobachtete die Gruppe, wie sie die Reparatur durchführte, ohne sich durch das Stampfen des Schiffes oder den Sturm und die Wellen stören zu lassen.
    »Tüchtige Seeleute«, meinte er für sich und vergaß die Meldung von dem falschen Namen.
     
     
    Am dritten Tag beruhigte sich der Sturm. Die Sonne war wieder zu erkennen, und Sven konnte seine Messung mit dem Sextanten durchführen.
    »In acht Tagen machen wir in Portsmouth fest, da verwette ich meine Heuer«, sagte der Master. »Das Schiff geht ins Trockendock, und Sie müssen auf die Quartierhulk.«
    »Dann erhalten wir keinen Urlaub, Sir?«, fragte Sven.
    Der Master blickte ihn mitfühlend an. »Jeden dritten Tag Landgang in die Stadt und Huren an Bord, aber Urlaub gibt es nur für Freiwillige ohne Strafen. Haben Sie vergessen, dass Sie nicht ganz freiwillig an Bord sind, Mr Larsberg?«
    Sven presste enttäuscht die Lippen zusammen. »Können wir denn wenigstens unsere Familien benachrichtigen, Sir?«
    »Vertrauen Sir mir Ihre Briefe an. Ich werde sie aufgeben. Es ist jetzt auf den Quartierhulks auch nicht so schlimm wie im Krieg. Sie sind selten voll belegt. Aber es wird langweilig sein. Viel Saufen und Spielen.«
    »Könnte ich dann wenigstens lesen? Und der Kurt will auch etwas lernen, Sir.«
    »Ich werde sehen, dass ich Ihnen helfen kann, Mr Larsberg.«
     
     
    Die Zeus erreichte Portsmouth an einem trüben und noch immer kalten Februartag. Mr Berger, der Master, stand mit Sven neben dem Rudergänger und deutete auf die Küstenlinie, die an Backbord lag. »Das ist die Insel Wight, die wir jetzt passieren. Dort sehen Sie die Sandown Bay, der folgende Steilhang heißt Culver Cliff.«
    Sven fragte nach den Schiffen, die er in einem Kriegshafen erwartete.
    »Nur Geduld! Sie werden Sie noch sehen. Dort die Gebäude, das ist St. Helens. Danach weicht die Küste zurück. Wir ändern jetzt den Kurs und segeln in die Bucht vor Portsmouth ein. Backbord voraus liegt der Ankergrund der Flotte: Spithead. Er wird backbord von der Küste bei Ryde begrenzt, dem Hafen für den Verkehr von Wight nach Portsmouth. Steuerbord liegt die Halbinsel von Gosport. Dort liegt auch das Marinehospital, von dem Sie vielleicht gehört haben.«
    Sven blickte voraus zum Ankergrund der Flotte. Dort wuchsen viele Masten empor. Schiffsrümpfe wurden erkennbar.
    »Von den großen Dreideckern und den Fregatten sind einige aber außer Dienst, Sir.«
    »Ja, Mr Larsberg. Von der großen Flotte sind nicht mehr viele Schiffe aktiv. Die dort führen zum Teil nur Ankerwachen. Weiter drinnen werden Sie Schiffe sehen, die ›eingemottet‹ sind. Bei ihnen hat man alle Masten niedergelegt, Segel und Kanonen entfernt und die Luken vernagelt. Mir tut der Anblick weh.«
    Sven war aber mehr an der Stadt interessiert, der sie sich langsam näherten.
    »Halt das Ruder stetig, Mann!«, fuhr der Master den

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