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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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gebrochen. Der Arzt hat seinen linken Arm und seine Brust so bandagiert, dass er auf dieser Seite nichts bewegen kann. In drei Wochen müsste der Bruch geheilt sein. So lange müssen Sie uns auch den Scharfschützen ersetzen, Mr Albus«, sagte Sven.
    »Sir, das kann keiner«, erwiderte Mr Albus.
    Sven lächelte und wünschte ihm alles Gute.
    Mr Albus nahm seine Pflicht sehr ernst und kontrollierte an und unter Deck alles, was es nur zu kontrollieren gab. Drei Flaschen Fusel zog er aus dem Bilgenwasser, fünf Tische mussten neu gescheuert, ein Boot frisch vertäut werden. Einige starrten ihn sehr böse an.
    »Guckt bloß nicht so dämlich!«, schimpfte er. »Wenn alle hier ihre Pflicht täten, hätte keiner Probleme. Aber weil hier ein paar Nichtsnutze, Meckerer und Arschficker an Bord sind, muss ich Sonderdienst schieben. Zieht eure Fressen glatt, sonst scheuert ihr drei Stunden die Latrine!«
    Abends lag Albus noch länger als sonst in seiner Hängematte wach. Er hatte einen Platz an der Seite, wo für Maate mehr Raum war, als die Matrosen in der Mitte hatten. Er hörte die Masse dort schnarchen, manchmal im Schlaf reden. Einige furzten laut und andere würden onanieren. Jeden Morgen flogen Tuchfetzen ins Meer, mit denen sie ihren Samen abgewischt hatten.
    Albus war ein erfahrener und kompetenter Maat, der aber nicht gern im Vordergrund stand. Nun hatte er die Verantwortung. Wie sollte er mit diesem Haufen fertig werden? Er hatte doch nicht die Kraft und die Größe von Mr Petrus. Aber dann dachte er daran, dass nun alle Offiziere und Seesoldaten fest zu ihm stehen würden. Er wurde ruhiger und schlief ein.
     
     
    Am nächsten Morgen, bevor die Ausgucke in die Takelage stiegen, war Sven an Deck und sagte zu Mr Albus: »Keine Mars-, Bramsegel und Royals heute. Wir wollen heute sehen und nicht gesehen werden.Schicken Sie die besten Ausgucker nach oben. Die zweite Fregatte oder sogar der Konvoi könnten heute in Sicht kommen.«
    Von Zeit zu Zeit sandte er auch noch einen Midshipmen auf den Mast und ließ den Horizont mit dem Teleskop absuchen. Sie segelten etwa dreihundert Kilometer östlich der Bahamas auf dem 26. Breitengrad nach Osten und hofften, den britischen Konvoi hier abfangen zu können.
    An Deck lief der Alltagsdienst ganz normal ab. Es wurde gereinigt, geölt und geschmirgelt. Ein Teil der Mannschaft übte an Enterwaffen. Und einige mussten bei der langsamen Fahrt Boote aussetzen und einholen.
    Sven ging mit dem Ersten Leutnant an Achterdeck auf und ab, Rocky an seiner Seite. »Ihr Hund scheint gar nicht müde zu sein, Sir, dabei war er doch heute Nacht oft an Deck und hat gerochen und gehorcht.«
    »Ach, Mr Harvy, der Rocky holt am Tag in jeder Minute, die er nicht gebraucht wird, den Schlaf nach. Manchmal denke ich, Hunde können für eine ganze Woche Vorrat schlafen.«
    »Das wünsche ich mir mitunter auch, Sir. Haben Sie schon Pläne für den Angriff auf den Konvoi, Sir?«
    »Ich habe einige Vorstellungen, aber ich muss sie ja noch mit dem Kommandeur der anderen Fregatte abstimmen. Ich bin zwar sein Senior, und das Marine-Komitee gibt mir den zeitweiligen Oberbefehl, aber es ist besser, man regelt das kollegial.«
    »Kennen Sie den anderen Kommandanten, Sir?«
    »Nur dem Namen nach, Mr Harvy. Es ist Kapitän Sullivan.«
    Harvy schwieg und überlegte. »Ich kannte mal einen Leutnant Adam Sullivan aus Rhode Island.«
    »Das könnte er sein. Er heißt Adam mit Vornamen. Wir werden es sehen. Hoffentlich will er keinen Angriff auf die Begleitschiffe durchführen. Ich möchte es gern unauffälliger organisieren.«
    »Das Geleit dürfte uns ja wohl auch überlegen sein, Sir.«
    »Auf jeden Fall. Kommen Sie! Gehen wir in den Kartenraum. Ich möchte mal hören, was Sie zu meinem Plan sagen.«
     
    Es war am Nachmittag, als der Ausguck ein Segel aus Ost meldete. Es war die Fregatte, die sich ihnen mit vollen Segeln näherte. Da die Liberty nur die unteren Segel gesetzt hatte, dauerte es lange, bis der Ankömmling sie sichtete. Dann setzte er die Erkennungssignale. Sie wurden erwidert, und die Fregatte näherte sich ihnen. Die Besatzung winkte und setzte ein Boot aus.
    Der Kapitän stieg ein. Leutnant Harvy spähte durchs Teleskop. »Es ist der Adam Sullivan, den ich kenne, Sir«, sagte er leise zu Sven.
    »Hoffentlich hatten Sie ein gutes Verhältnis miteinander, Mr Harvy.«
    »Ich habe ihm seine Liebste ausgespannt. Sie ist heute meine Frau, Sir.«
    »Um Gottes willen!«, stöhnte Sven. »Dann halten Sie sich

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