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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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geflohen.
    Ein Korporal der Seesoldaten war hinzugekommen. »Wir haben den verdammten Kinderficker. Bringt jetzt die beiden zum Arzt. Der Profoss wird McCall in Eisen schließen. Ein Melder holt den Kapitän.«
     
     
    Sven war entsetzt, als er die Nachricht hörte. Er ging zum Schiffsarzt, aber der wehrte ab. »Ich kann noch nichts sagen, Sir. Mr Petrus habe ich erst Laudanum und Rum gegeben, damit er es nicht so spürt, wennich ihn untersuche. Wahrscheinlich ist sein Schlüsselbein gebrochen, hoffentlich nicht zertrümmert. Erst versorge ich jetzt den Jungen, der Einrisse am After hat.«
    Vor Svens Kajüte wartete der erste Leutnant. »Ich dachte, Sie würden mich brauchen, Sir.«
    Sven sagte: »Der Arzt kann noch nicht viel sagen. Wahrscheinlich hat Mr Petrus einen Schlüsselbeinbruch, und der Junge ist missbraucht worden. Sie haben McCall erwischt, als er weglaufen wollte.«
    »Sollten wir ihn nicht gleich verhören und alles protokollieren, Sir?«
    »Gleich, Mr Harvy. Erst möchte ich mehr über den Kerl wissen. Wer ist sein Divisionsoffizier? Wer kennt ihn besonders gut?«
    »Divisionsoffizier ist Mr Flinders. Kapitän des Vormastes, an dem McCall eingeteilt war, ist der Maat Albus, Sir.«
    »Bitte lassen Sie die beiden holen. Ich gieße uns etwas ein. Was möchten Sie?«
     
     
    Mr Flinders und Mr Albus wussten nicht viel über McCall. Er war undurchsichtig, verschlagen, unzuverlässig und hatte nur wenige Freunde. Sie nannten einige Namen, und Mr Albus sagte: »Das sind eher Kumpane, wenn Sie wissen, was ich meine, Sir. Sie gehen an Land, saufen und huren zusammen, und immer wieder klagt jemand, sie hätten ihn um sein Geld geprellt. Wenn die Kugeln fliegen, sind sie nicht zu sehen. Die taugen nichts, Sir.«
    »Behalten Sie die Leute besonders im Auge, meine Herren. Wir hören uns jetzt den Burschen an.«
    McCalls Erzählung war eine Überraschung. »Ich habe gesehen, wie der Bootsmann dem Pulverjungen nachgeschlichen ist. Der Junge hat sich dann die Hosen heruntergezogen. Und dann haben sie’s miteinander getrieben. Man weiß ja, dass die Nigger ihren schwarzen Schwanz lieber in ein schwarzes Loch stecken als in ein weißes. Ich wollte dann den Wachhabenden holen. Da hat der Junge mich gesehen und den Bootsmann gewarnt. Der wollte mich anspringen. Dann ist er gestolpert und mit der Schulter angeschlagen. Ich rannte weg, und die Wache hat mich gegriffen.«
    Sven brauchte einen Augenblick, um die dreiste Lüge zu verdauen.
    »Du bist ja ein ganz dummes und dreistes Stück Dreck, McCall. Und wie erklärst du uns, dass du die Hosen offen hattest und nicht Mr Petrus, dass der Balken mit dem Blut von Mr Petrus dort am Boden lag, aber nirgendwo Blut war, wo er rangeprallt wäre? Und warum sagt der Junge, dass du ihn geschändet hast? Wenn du nicht die Wahrheit sagst, hast du keine Chance mehr.«
    »Die anderen lügen. Die haben mir die Hose aufgeknüpft. Und der Junge steckt mit dem Nigger im Bunde. Der bezahlt ihn. Die wollen mich fertigmachen.«
    »Wie du willst. Der Schreiber wird das jetzt protokollieren. Danach hören wir die anderen.«
     
     
    Alle, die an Deck gewesen waren und die Hilferufe gehört hatten, sagten übereinstimmend aus, Mr Petrus sei gerade zum Bug gegangen, als man schon den Schlag und dann die Hilferufe hörte. Zu einer Schändung des Jungen hätte er gar keine Zeit gehabt. Der Matrose McCall sei eine ganze Zeit vorher nach vorn geschlichen und habe dann mit offener Hose an ihnen vorbei zu flüchten versucht.
    Der Schiffsarzt bestätigte, Mr Petrus habe keinen erigierten oder feuchten Penis gehabt. Als der kleine Jeremias wieder selbst reden konnte, sagte er aus, dass McCall ihn im Dunkeln gegriffen, ihm die Hose heruntergezogen und ihm von hinten seinen Penis reingestoßen habe. Er hätte ihm dauernd den Mund zugehalten, weil er schreien wollte. »Es tat so weh, Sir.«
    Als Joshua aus seiner Ohnmacht erwachte und fest in Binden verschnürt dalag, berichtete er auch, wie er McCall erwischt habe und von ihm angegriffen wurde. Leutnant Bergson bestätigte, dass er unmittelbar davor mit Joshua gesprochen habe.
    »Die Angelegenheit ist für jedes Kriegsgericht sonnenklar. Der Bursche muss hängen«, sagte Sven mit Nachdruck. »Ich hoffe bloß, dass wir bald drei Kapitäne zusammenbringen, um ein Gericht zu bilden.«
     
     
     
    Der Maat Albus wurde zum Kapitän gerufen und als dienstältester Bootsmannmaat beauftragt, Joshua zu vertreten. »Ihm wurde durch den Schlag das Schlüsselbein

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