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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Eintragungen sind, werden wir es erst genauer wissen, wenn wir mittags die Sonne schießen können«, meinte Sven.
    Als sie dann den Sextanten einsetzen konnten, stellten sie fest, dass sie um hundert Meilen näher an den Inseln waren als angenommen. Aber ob sie weiter östlich vor den Bahamas oder weiter westlich vor Hispaniola standen, das würde ihnen erst die Messung der Monddistanz in einer klaren Nacht zeigen.
    »Auf jeden Fall haben wir genügend Seeraum. Aber sollten wir nicht wieder zu den Bermudas zurückkreuzen, unserem ursprünglichen Ziel?«, fragte Mr Adams.
    »Den Termin haben uns die Fregatte und der Sturm verdorben, Mr Adams. Wir werden jetzt vor den Antillen auf Schiffe lauern, die die britischen Karibikinseln mit dem Heimatland verbinden.«
     
     
     
    Die Mannschaften überprüften am Nachmittag alle Taue, alle Rollen, alle Planken und Nägel. Schadhaftes Tauwerk wurde ausgewechselt. Rollen und Eisenteile wurden geölt. Abgestoßene Stellen wurden mit Teer oder Farbe ausgebessert. Die Kanonen wurden ausgewischt, die Kugeln aus den Kästen wieder auf die Racks gelegt.
    Allmählich kam fröhliche Stimmung auf. »Nach der Hälfte aller Stürme ist mein Schiff auf ein havariertes Schiff gestoßen«, erzählte ein älterer Matrose einem Neuling. »Müsste eigentlich mal wieder so weit sein.«
    »Bringt das was?«, fragte der Neue.
    »Ihr Jungen wollt immer bloß was einfahren«, wunderte sich der Alte. »Du kannst entweder das gute Gefühl gewinnen, jemandem in Not helfen zu können. Oder du streichst eine Prämie der fremden Reederei ein, wenn ohne dich der Havarist nicht seetüchtig geworden wäre, oder es ist ein feindliches Schiff. Dann hättest du eine Prise.«
    »Wäre mir am liebsten«, knurrte der Junge.
     
     
    Sven ging zu Leutnant Bauer. »Sagen Sie bitte Offizieren und Mannschaften, dass ich in Kap Francois anlegen und Proviant und Wasser auffüllen werde. Mir ist der französische Teil Hispaniolas angenehmer als der spanische. Die Leute können dort auch Post aufgeben.«
    »Wird erledigt, Sir. Darf man etwas über die weiteren Pläne erfahren?«
    Sven beugte sich vor und sagte leise. »Durch das Rendezvous mit dem feindlichen Konvoi hat uns der Sturm einen Strich gemacht. Wir werden erst vor der Windward-Passage sehen, was wir von und nach Jamaika abfangen können, und dann zu den britischen Antillen weitersegeln. Sie erinnern sich an Mr Gordon, der uns jetzt auf Martinique als Prisenagent helfen kann?«
    »Deck!«, unterbrach sie der Ruf des Ausgucks. »Hulk vier Meilen voraus.«
    »Können wir Mr Blair schon mit dem Teleskop nach oben schicken?«, fragte Sven.
    »Er sollte einen Fischkutter von einem Vierundsiebziger unterscheidenkönnen, Sir«, entgegnete Karl Bauer lässig. »Ich würde es ihm zutrauen.«
    Sven nickte lächelnd, und Midshipman Robert Blair erhielt von Leutnant Bauer den Auftrag, nachzusehen, was dort gemeldet sei. »Erzählen Sie es uns dann hier unten«, fügte Mr Bauer hinzu.
    Die neugierigen Matrosen warteten vergeblich auf die Meldung aus dem Mast. Robert Blair enterte ab und ging eilig auf Sven und Mr Bauer zu. Er lüftete seinen Hut und meldete Sven: »Sir, Dreimaster, alle Masten oberhalb der Untermasten weggebrochen. Anscheinend Transporter mit vielen Menschen an Deck!«
    »Doch nicht schon wieder ein Auswandererschiff!«, stöhnte Mr Bauer.
    »Aber nicht so weit südöstlich«, entgegnete Sven. »Lassen Sie Klarschiff vorbereiten. Wir sehen uns an, was da treibt.«
     
     
    Es war ein britischer Truppentransporter, der vor ihnen die Fahne strich.
    »Mr Pendleton! Sie müssen mit zwei Kuttern übersetzen. Mr Trumbull soll Sie mit zehn Seesoldaten im zweiten Kutter begleiten. Entwaffnen Sie die Truppen und stellen Sie fest, ob der Rumpf des Schiffes unbeschädigt ist, ob man Notmasten riggen kann oder es schleppen muss. Schicken Sie bitte mit der Information auch die Truppenoffiziere und den Kapitän zu mir.«
    Als Mr Pendleton das Deck des Schiffes betrat, stellte sich ihm ein Armeeleutnant in den Weg. »Ich bin Leutnant Wenders und soll Sie Seiner Lordschaft vorstellen.«
    »Mein Name ist Pendleton. Der Lord muss warten, bis ich hier die nötigen Befehle erteilt habe.« Und Pendleton dirigierte seine Leute so, dass sie die Soldaten in Schach halten und das Schiff inspizieren konnten.
    »So, nun können Sie mir den Lord zeigen«, teilte er dann dem Leutnant mit.
    Der Lord war ein junger Mann mit weichem, aufgeschwemmtem Gesicht. Er verzog es so arrogant, dass

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