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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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bei mir bist. Ich hatte nicht mit dir gerechnet. Du warst doch weit im Atlantik, sagte Mr Bradwick.«
    »Ich war so voller Sorge um dich und Lilian, wo doch jetzt die Briten in Philadelphia sind, da habe ich meine Versetzung um jeden Preis verlangt.«
    Sabrina sah ihn enttäuscht an. »Dann musst du auch hier kämpfen?«
    »Aber hier tue ich es doch unmittelbar für euch, bin in eurer Nähe und kann öfter mal nach euch sehen.«
    »Aber du bist in Gefahr, Sven. Ich bin nicht glücklicher, wenn dich die Kugel bei Red Island trifft und nicht im Atlantik. Dich soll überhaupt keine Kugel treffen. Du sollst nicht dort sein, wo die Kugeln fliegen.«
    »Und wer verteidigt uns? Sollen immer andere in den Kugelhagel marschieren? Oder willst du dich der Willkür der britischen Besatzer unterwerfen?«
    »Ach, Sven. Kennst du nur Vernunft und keine Liebe?«
    Sven nahm ihren Kopf in beide Hände. »Aber Sabrina, ich bin doch hier aus Liebe. Mit Vernunft allein wäre ich doch auf meinem Schiff geblieben.«
    »Ja, du hast ja recht, Liebster.« Und sie küsste ihn noch einmal innig. »Aber nun komm! Deine Tochter sollte gerade ihr Schläfchen beendet haben.«
    Doch erst streichelte Sven über ihren Bauch. »Und wie geht es dem oder der jüngsten Larsson? Ist alles gut mit Mutter und Kind?«
    »Alles ist bestens, Liebster. Es ist leichter als beim ersten Kind. Aber nun komm!«
    Sie gingen ins Kinderzimmer, wo sich die kleine Lilian in ihrem Bettchen räkelte. Sie streckte ihre Ärmchen der Mutter entgegen. Die nahm sie hoch. »Sieh mal, wer da ist? Der Papa! Komm, fass ihn mal um!«
    Doch Lilian schaute nur mit großen Augen und fühlte mit einer Hand vor. »Babba«, brabbelte sie. Sven fasste ihr kleines Händchen und sagte: »Lilian, ich bin dein Papa.«
    Aber Lilian drängte sich an die Mutter. »Lass ihr noch ein wenig Zeit. Henrietta kann die Windeln wechseln, und du trinkst mit mir eine Tasse Kaffee oder Tee, damit ich endlich erfahre, wie es dir ergangen ist.«
    Aber so einfach ging es nicht. Joshua und Billy wollten begrüßt werden. Samuel wurde als neuer Gefährte vorgestellt, was ihn sichtlich erfreute, und dann drängte sich Sven immer wieder mit seinen Fragen vor. Ob Briten in Gloucester gewesen seien. »Nur kurz am Anlegeplatz der Fähre.« Ob sie von Marodeuren belästigt worden seien. »Nein, nur von Flegeln der eigenen Miliz, die mit dreckigen Stiefeln einfach ins Haus gingen, wo sie Martha aber so furchtbar angeschrien hat, dass sie zurückgewichen sind. Sie haben dann im Gartenhaus Kaffee und Brot erhalten.«
    Sven berichtete kurz von dem Prisensegen und fragte, was sie von Philadelphia hörten. Sabrina hatte Freundinnen und Kusinen in der Stadt, die bis vor wenigen Tagen auch noch kamen, um Lebensmittel zu holen, nun aber abgeschnitten seien.
    »Unsere Posten lassen niemanden mehr mit Lebensmitteln in die Stadt. Die meisten Patrioten haben die Stadt schon mit dem Kongress verlassen. Die zurückgebliebenen Königstreuen haben die Briten mit Jubel begrüßt. Die emigrierten Loyalisten kamen mit den Briten zurück.Patrioten, die nicht weggezogen waren, wurden eingesperrt. Joseph Galloway, der zu den Briten nach New York geflohen war, berät jetzt General Howe und regiert die Stadt. Howe verspricht jedem, der in ein Regiment der Loyalisten eintritt, Grund und Boden. Sie haben schon Bataillone der Queens Rangers, der Pennsylvania Loyalists, der Roman Catholic Volunteers und andere aufgestellt. Nachbar kämpft gegen Nachbar oft mit mehr Hass als gegen die Fremden.«
    Sven sah sie traurig an. »Das habe ich befürchtet, und darum hatte ich solche Angst um euch. Wir müssen überlegen, ob ihr hierbleiben könnt.«
    Aber bevor Sabrina ihre Ablehnung solcher Pläne äußern konnte, erschien Lilian frisch zurechtgeputzt. Henrietta setzte sie einfach auf Svens Schoß, und Lilian fing nach beruhigendem Brummen Svens an, sein Gesicht mit ihren kleinen Händen zu begrapschen.
    Er stupste seine Nase an ihr Näschen, und sie krähte fröhlich. Da hob er sie mit beiden Armen hoch und freute sich. »Was für ein süßes Kind!« Und Lilian fühlte sich wohl bei ihm und sagte deutlich: »Papa.«
     
     
    Als sie beide beim Abendbrot saßen, berichtete Sven auch über den Raubüberfall bei der Hinreise. »Wir mussten sie alle töten. Es war furchtbar. An Land ist alles dichter an dir dran, das Blut, die Opfer, die Bedrohung. Wir hätten unsere Gastgeber nicht anders retten können. Sie kannten die Banditen überhaupt nicht. Völlig

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