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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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hinten zerschmettert. Er war beim Umfallen schon tot gewesen. »Aus!«, befahl Sven seinem Hund. Dann schlichen sie zum Fenster und spähten hinein. Zwei Kinder saßen weinend in einer Ecke. Die Frau lag auf einem Sofa und zwei Kerle rissenihr gerade die Kleider herunter. Zwei andere räumten die Schränke aus. Ein Fünfter kam aus dem Nebenzimmer und stieß den Mann mit dem Fuß an, der bewusstlos neben dem Tisch lag.
    Sven sagte: »Wir erschießen sie mit Gewehren. Joshua ganz links, Billy den da, Samuel den in der Tür. Mr Vandyke den zu Füßen der Frau, ich den am Kopf. Fertig!« Er wartete kurz. »Feuer!« Die Scheibe zerkrachte. Sven stürzte zur Tür, riss seine Pistole heraus und starrte in den Raum.
    Der Mann zu Füßen der Frau spuckte Blut und stöhnte. Die anderen rührten sich nicht mehr. Die Farmersfrau hatte nur noch Fetzen am Leib. Ihr Gesicht war zerschlagen. Aber sie sprang auf, riss dem Verwundeten das Messer aus dem Gürtel und stieß es ihm ins Herz. Dann lief sie zu ihren Kindern und umarmte sie. Alle drei schluchzten.
    Sven ging zu Mr Buckler. Er hatte eine blutende Schusswunde am linken Oberarm und eine Beule am Kopf. Er war angeschossen und niedergeschlagen worden.
    »Helft mir!«, bat Sven die anderen, die ins Zimmer traten. »Mr Vandyke, bitte kümmern Sie sich um Frau und Kinder. Joshua, durchsuch die anderen Räume. Billy, bring mir Wasser und Tücher. Samuel, pass auf die Haustür auf. Du hast deine Sache gut gemacht.« Er fasste den Neger an der Schulter, und der strahlte.
    Langsam kehrte Ordnung ein. Die Armwunde des Mannes wurde verbunden. Als sie seinen Kopf mit Wasser kühlten, kam er langsam zu sich. Die Frau hatte sich eine Decke umgeschlagen und hielt ihn in den Armen. Joshua und Billy schleiften die toten Räuber vors Haus. Rocky saß an der Tür und passte auf.
    Mr Vandyke hatte sich eine Flasche Bier geholt und starrte vor sich hin. Dann sprach er laut, ohne auf die anderen zu achten: »Dieses Land ist ein Irrenhaus. In Delaware kämpfen die Aufständischen im Namen des Königs gegen Bürger, die frei sein wollen. In Philadelphia stellen die Briten Regimenter aus Loyalisten auf. Die fechten gegen unsere Milizen. Nachbar schießt auf Nachbar. Und die Verbrecherbanden sind überall und morden alle. Wo soll das hinführen?«
    Der Farmer hatte sich so weit erholt, dass er leise sagen konnte:»George, beruhige dich. Ihr habt uns ja gerettet. Susan ...«, er sprach seine Tochter an, »... hol für die Männer hier Bier! Frau, es ist ja alles gut. Zieh dir ein anderes Kleid über!«
    »Strengen Sie sich nicht an«, sagte Sven. »Wir legen Sie jetzt aufs Sofa und schauen dann noch einmal genau nach Ihrer Wunde. Am Tag sollten Sie nach dem Arzt schicken. Warum hat Ihr Hund Sie nicht gewarnt?«
    »Sie werden ihn vergiftet haben«, sagte der Mann und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Die Frau kam zurück und brachte ein Stück Fleisch, das sie Rocky hinhielt. Aber der nahm den Kopf zur Seite. »Was ist denn mit dem los?«, fragte sie erstaunt.
    »Er nimmt nichts von Fremden«, antwortete Sven. »Geben Sie es mir!«
    Er nahm das Fleisch und hielt es Rocky hin. »Da, mein Bester.« Rocky nahm das Fleisch und fraß es mit Genuss.
    »So einen müssten wir auch haben«, meinte der Mann. »Aber wer züchtet solche Hunde?«
    »Ich werde Ihnen über Mr Vandyke eine Adresse zukommen lassen. Aber nun wollen wir hier etwas Ordnung schaffen.«
    Mr Buckler versprach, dass seine Knechte die Räuber verscharren würden. Sven und seine Begleiter legten sich noch einmal hin, aber außer Joshua hatte wahrscheinlich keiner geschlafen, als sie früh aufstanden.
    Frau Buckler hatte sich umgezogen und machte ihnen Kaffee und Butterbrote. »Mein Mann schläft«, sagte sie und nahm kein Geld von Sven. »Wir stehen in Ihrer Schuld. Das waren ganz brutale Menschen.« Sie erwähnte nicht, dass sie einen der Banditen erstochen hatte, und außer Sven hatte es niemand gesehen.
    »Sie sollten einen Arzt kommen lassen, Mrs Buckler«, riet Sven. Sie nickte.
     
     
    Sie ritten irgendwie vorsichtiger in den Morgen. Sie unterhielten sich nur gedämpft und hatten ihre Gewehre quer über dem Sattel. Sven spürte nichts mehr von der freudigen Erwartung des Wiedersehens.Er fühlte Sorge und Angst, dass solche Mörderbanden auch sein Haus heimgesucht hätten.
    In der Nähe von Clementon hielt sie ein Posten der Miliz an. Der Trupp war erst sehr misstrauisch und hielt die Gewehre so krampfhaft auf sie gerichtet, dass Sven es

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