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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Herrn auch nicht kränken. Und der wusste ja alles aus Gloucester und Umgebung.
    Aber Sven musste erzählen, kaum dass der Kaffee auf dem Tisch stand. Der alte Anwalt hatte gehört, dass er ein sehr erfolgreicher Kapitän war, und wollte Einzelheiten erfahren. Sven berichtete von seiner letzten Kaperfahrt.
    Mr Leifrath war beeindruckt. »Wenn das dein Großvater noch erlebt hätte! Was wäre er stolz auf dich. Legst du das Geld auch gut an?«
    Sven kannte den Anwalt als einen Mann, der vertrauliche Dinge nicht ausplauderte, und sagte: »Es wird von den Agenten erst auf die Pennsylvania Land Bank überwiesen. Einen Teil haben wir in französischen Papieren angelegt, mehr noch in der Reederei Bradwick. Und jetzt denken wir an eine Werft.«
    »Donnerwetter!«, sagte der alte Herr. »Ihr jungen Leute seid ja schon jetzt so klug, wie wir erst im Alter wurden. Habt ihr schon eine Werft im Auge?«
    »Meine Frau sprach von einem Onkel Jonathan, der in Burlington eine Werft besitzt.«
    »Sie ist eine Tochter von Dr. Wilbur, nicht wahr?« Als Sven nickte, fuhr er fort: »Dann meint sie Jonathan Wilkes, den Freund ihres Vaters. Ein tüchtiger Mann, jetzt sehr hinfällig. Aber die Werft leitet sein tüchtiger Sohn. Ein grundsolides Unternehmen, baut nur größere Schiffe von der Brigg aufwärts. Gute Arbeiter, gute Holzlager, da stimmt alles.«
    Sven war glücklich über diese Bestätigung ihrer Pläne und sprach mit dem Anwalt auch über seine Sorge um die Sicherheit der Familie. Der legte ihm die Hand auf den Arm. »Wir sind alle in Gottes Hand, mein Junge. Es kann uns überall treffen. Aber wenn ich eine junge Frau und Kinder hätte, würde ich sie ins Hinterland schicken, zum Beispiel nach Easton. Dort habe ich einen alten Kollegen, der euch helfen könnte.«
    In Sven wurden Erinnerungen wach. Auch er hatte in seiner Jugend auf der Farm seines Vaters im »Hinterland« gelebt. Und sie waren glücklich gewesen. Wenn Easton ein Städtchen wie Reading war, das er damals mit Mutter und Schwester durchfahren hatte, wäre Sabrina sicher.
     
     
     
    Daheim verlangte erst Lilian ihr Recht. Sie wartete schon, dass der Papa mit ihr spiele, der nun in ihr Leben getreten war. Sven musste auf dem Boden herumkrabbeln, Stofftiere und Holzspielzeug aufstellen und umwerfen lassen. Lilian krähte vor Vergnügen, und in Sven wuchs ein tiefes Glücksgefühl.
    Sabrina saß im Sessel und schaute ihnen lächelnd zu. »Auf dem Boden herumzukriechen, ist mir jetzt ein wenig zu mühsam. Da kommst du gerade recht, Sven. Und Lilian lernt jetzt jeden Tag neue Wörter. Es ist faszinierend, was so kleine Menschen alles lernen.«
    Ricky und Rocky tollten im Garten, als wären sie nicht Monate getrennt gewesen. Als Sven das Herumgetolle auf dem Boden ein wenig zu viel war, nahm er Lilian an die Hand und ging mit ihr einige Schritte auf der Terrasse umher. Die Hunde kamen gleich angelaufen und setzten sich vor ihnen hin.
    »Brav«, lobte Sven. »Wauwau«, lachte Lilian und fügte hinzu: »Hund«.
    »Gut«, bestätigte Sven. »Ricky ist ein Hund, und Rocky ist ein Hund. Wauwau sagen die kleinen Kinder zum Hund.«
    »Lilian ist groß«, fügte seine Tochter hinzu. Er lachte und nahm sie in den Arm. Dann gab er den Hunden noch einen Leckerbissen und ging wieder zu Sabrina.
     
     
    Am Abend sprach Sven dann mit Sabrina über die Begegnungen des Tages. Sie freute sich, dass Mr Leifrath ihren Vorschlag der Werft in Burlington bestätigt hatte. »Schade, dass mein Vater nicht mit ihm sprechen kann. Wenn es um Rechtsfragen ging, hat er ihn immer konsultiert, und die beiden haben sich gut verstanden.«
    »Aber auch Mr Leifrath bestätigte mir, dass er Frau und Kind in diesen Zeiten nicht in Gloucester allein lassen möchte«, teilte ihr nun Sven mit.
    Sabrina verstummte. Nach einer ganzen Weile nahm sie seine Hand und sagte: »Ich verstehe ja deine Sorge, aber ich bin hier nicht allein. Und ich habe Angst, ein Kind in der Fremde zur Welt bringen zu müssen, wo ich niemanden kenne. Das musst du doch auch verstehen.«
    Sven legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. »Ich gebe mir ja Mühe, Sabrina. Aber ich habe Angst, dass es nach der Geburt zu spät ist. Die Briten bereiten sich vor, weiter vorzustoßen. Ich werde mich erkundigen, ob Mr Leifrath etwas über einen guten Arzt in Easton weiß.«
    »Du bist ja doch nicht aufzuhalten, Sven, wenn dich etwas besorgt. Aber den morgigen Tag genießen wir noch, bevor du dich bei der Flotte meldest«, erklärte

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