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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Hände.
    »Siehst du hier die kleine graue Faser?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Sie muss zu der hier gezogen werden, ohne Fleisch zu beschädigen.«
    »Ja, Sir«, sagte der kleine Kerl, griff mit der Pinzette, die keinen Millimeter zitterte, die kleine Nervenfaser und führte sie ruhig und sicher zur anderen.
    »Da liegt noch eine Tuchfaser, Sir«, fügte er hinzu und zeigte mit der Pinzette auf ein winziges Teilchen. Dr. Bader linste durch die Lupe.
    »In der Tat. Hol sie raus!«
    Und so wurde John im wahrsten Sinne des Wortes zum Handlanger, der mit winzigen Hautfetzen hantierte und alle Fremdkörper entfernte.
    »Der Bursche hat Augen wie ein Falke, und seine Hände zittern weniger als ein Felsklotz«, brummte der Schiffsarzt anerkennend in der Messe.
    »Wie lange fällt der Kapitän nun aus?«, fragte Leutnant Will.
    Der Schiffsarzt zog die Stirn in Falten und wiegte den Kopf hin und her. »Drei Monate schätze ich. Die Knochen sind ja nicht ernsthaft verletzt. Ein taubes Gefühl in der Wade bleibt natürlich länger. Und hinken wird er auch.«
    »Dann werden sie uns einen anderen Kapitän schicken«, stellte Mr Johnson, der Zweite Leutnant, fest. »Ein Schiff mit voller Besatzung lässt das Komitee doch nicht ein Vierteljahr am Ufer liegen.«
    »Wenn ein Fremder Kapitän wird, läuft ein Teil der Besatzung weg«, gab Mr Flinders zu bedenken.
    Mr Johnson warf ein: »Am besten wäre es, du würdest Kapitän, Michael. Aber ob das Komitee mitmacht? Da hat doch jeder seine Günstlinge.«
    Am nächsten Tag war Sven wesentlich munterer. Er frühstückte mit Appetit, ließ Mr Flinders kommen und erkundigte sich nach dem Zustand des Schiffes.
    Dr. Bader traf die beiden in regem Gespräch vertieft, als er zum Krankenbesuch kam.
    »Da brauche ich ja gar nicht zu fragen, Sir, wie es geht. Man sieht Ihnen an, dass die Heilung voranschreitet. Bei dem schönen Wetter sollten Sie heute ein wenig in die Sonne.«
    Sven lächelte. »Einverstanden. Aber wie wollen Sie die ganze Apparatur transportieren?«
    »Kein Problem, Sir. Die Wadenschale lassen wir hier, setzen Sie auf einen Stuhl, tragen Sie rauf und legen das Bein hoch. Dann können Sie die Arbeit an Deck beobachten.«
    »Das sollen die anderen machen. Ich habe jetzt Genesungsurlaub.«
     
    Auffällig viele Matrosen hatten in der Nähe des Achterdecks zu tun, suchten einen Blick auf Sven zu erhaschen und lächelten stolz, wenn er ihnen zunickte.
    »Dem Brown hau ich die Nase blau«, sagte ein bulliger Seemann. »Der hat mir doch weismachen wollen, dass der Schiffsarzt dem Kapitän aus Versehen ein Ohr an die Stirn genäht hat.«
    Joshua hörte das, grinste und verdrehte die Augen.
     
    Zehn Tage später glitt die Liberty den Delaware aufwärts Philadelphia entgegen. Dr. Bader hatte lange mit Sven diskutiert, ob Sven nicht zuerst zu seinem Schwager in dessen Hospital nach Norristown gehen solle. Dort habe er ausgezeichnete ärztliche Betreuung, gute Pflege, seine Frau könne mit den Kindern dort wohnen, seine Schwester sei dort usw.
    Aber Sven zeigte sich stur. Er wolle in sein Heim. Dort habe er die beste Pflege. Ärzte, auch sein Schwager, könnten ins Haus kommen. Der Schiffsarzt musste nachgeben, denn ein medizinischer Notfall war Sven nicht mehr. Der Kreislauf hatte sich erholt. Die Haut schloss sich um die Wade. Bald würde er die ersten Schritte mit Krücken probieren.
    Die Männer, die Sven in Gloucester an Land begleiten würden,machten sich fertig. Dr. Bader wollte den örtlichen Kollegen medizinisch informieren. Joshua hatte sich vorgenommen, Sabrina die Meldung zu überbringen. Billy Walton und John Brenton würden wie Sam bei den Larssons wohnen.
    Aber als sie Sven mit aller Sorgfalt in seinem Stuhl zum Haus getragen hatten, als Joshua am Tor wartete und Lucky und sein Bruder Ricky aufgehört hatten sich anzubellen und nur noch winselten, kam der alte Hausdiener John zum Tor und jammerte: »O Gott, o Gott! Der Herr verletzt, und die gnädige Frau ist vor einer Stunde nach New York abgefahren.«
    »Was redet er da!«, ärgerte sich Dr. Bader. »Was soll sie denn in New York bei den Briten?«
    »Gefangenenlager mit der Delegation besuchen«, antwortete John gekränkt.
    »Das geht schon in Ordnung. Meine Frau ist da in so einer Kommission. Lange wird sie nicht bleiben. Mach auf, John, bitte! Bringt mich rein! Sind alle gesund, John?«
    »Aber ja, Herr Kapitän. Wird das eine Freude bei den Kindern sein.« John ließ sie herein.
    Es war gut, dass die Kinder Unterricht

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