Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
applaudierte spontan, aber Sabrina widersprach. »Du hast viel mehr für die Verwirklichung der Stiftung getan, Sven. Dein Name gehört zuerst in den Stiftungsnamen.«
Sven schüttelte den Kopf: »Liebling, mein Name steht für Kampf und hoffentlich auch für Sieg. Für Barmherzigkeit und Güte soll bei uns immer dein Name stehen.«
»Sabrina, ich glaube, Sven hat recht. Natürlich weiß ich, dass ihm Güte nicht fremd ist, aber für diese Stiftung sind Frauennamen besser«, betonte Mr Bradwick. »Für die Architekten hätte ich zwei ausgezeichnete Vorschläge und für die anderen Gesprächspartner habe ich noch Namen im Hinterkopf.«
Sie redeten noch ein Weilchen über Größe und Anlage einer Stiftung, doch dann drängte Sabrina zum Abschied, denn Sven wurde recht einsilbig, weil er erschöpft war.
Aber Sven musste sich am Abend genügend erholt haben, denn als sich Sabrina im Bett an ihn drängte, wurde auch in ihm dasVerlangen übermächtig, und sie liebten sich hingebungsvoll. Mehr als das verletzte Bein störte Sven anfangs die Erinnerung an seine Vereinigung mit Rosita. Aber dann waren seine Gedanken nur noch bei seiner Sabrina. Nur noch die Liebe zu ihr und ihren Kinder hatte Raum in seinem Herzen.
In den nächsten Tagen meldeten sich Freunde und Bekannte, darunter auch Joshua und Adeline. Sabrina achtete darauf, dass die Besuche kurz gehalten wurden und Sven nicht zu sehr anstrengten. Er vernachlässigte auch seine Übungen nicht und demonstrierte den Gästen immer zum Abschied, wie er schon mit zwei Krücken gehen konnte.
Ermuntert und froh war er aber eigentlich nur nach dem Gespräch mit Joshua und seiner Frau. Sie erzählten so lustig und frei von den Erlebnissen ihrer jungen Ehe, dass auch Sabrina ganz angetan war.
»Ich wusste ja immer, dass Joshua ein treuer und mutiger Mensch ist, aber dass er so voller Humor und Scherze steckt, habe ich heute zum ersten Mal erlebt. Das hat Adeline in ihm geweckt. Sie ist nicht nur bezaubernd schön, sie ist auch eine kluge und wertvolle Persönlichkeit. Wir müssen sie in den engsten Freundeskreis aufnehmen. Es tut auch unser aller Toleranz gegen Neger gut.«
Der Tenor der anderen Gespräche war eher deprimierend. Svens Verwundung brachte zwangsläufig den Abzug der Franzosen vor Savannah und damit die Aufgabe der Belagerung zur Sprache. Südkarolina, so war die vorherrschende Meinung, sei in der Hand der Briten. Charleston sei wahrscheinlich das nächste Ziel der Engländer und werde auch nicht widerstehen können. Und dann die Lage in der Chesapeake Bay! Britische Kriegsschiffe und Kaper könnten dort schalten und walten, wie sie wollten. Sie plünderten und brandschatzten. Normaler Handel sei in diesem Gebiet nicht mehr möglich. Glaube Sven noch an eine Wende? Müsse nicht auch er mit der Rache der vertriebenen und enteigneten Königsanhänger rechnen?
Sabrina merkte, wie ihm dieser Defätismus zusetzte. Seine Argumentation stützte sich darauf, dass die Briten ihre Kräfte so zersplittert hätten, dass sie bis an die Grenze ihrer Kräfte gekommen seien.»Wir haben es an der Küste immer wieder gemerkt, dass die Briten den Widerstand in Karolina zusätzlich anfachen, weil sie keinen geregelten Nachschub haben und daher plündern und beschlagnahmen. Sie herrschen nur über einige Städte. Auf das Land können sie sich einzeln oder in kleinen Gruppen nicht trauen. Wenn Sie in größeren Kolonnen ausmarschieren, um Nahrungsmittel zu beschlagnahmen, lauern ihnen überall Kämpfer auf, die sie aus dem Hinterhalt beschießen. Die britischen Verluste sind groß. Die Soldaten wollen sich rächen und fachen den Kleinkrieg noch mehr an. Das sind Pyrrhussiege.«
Aber dann kamen Karl und Hanna Bauer. Sven hatte Karl auf seinem ersten Schiff kennen gelernt. Er hatte viel von seiner maritimen Erfahrung profitiert und Karl viel von Svens Allgemeinbildung. Sie waren unzertrennliche Freunde und respektierten sich auch als Flottenoffiziere.
Karl hatte Hanna erstmals gesehen, als er ein Auswandererschiff inspizierte. Sie erzählte am Kaffeetisch, was ihr als Seemannsfrau so alles widerfahren war, und sie mussten herzlich lachen.
»Wir haben auch Joshua und Adeline, meine alte Freundin, besucht. Stell dir vor, Sabrina, Adeline ist schwanger und Joshua, der Riese, freut sich wie ein kleines Kind«, erzählte Hanna. »Wenn er Sven nicht so treu verbunden wäre, würde er wohl nicht mehr zur See fahren.«
»Wir würden auch an Land für ihn eine Vertrauensstellung
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