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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Wenn der nickte, lief er zu dem Matrosen und ließ sich kraulen.
    Er kennt nun fast alle, und die meisten haben keine Angst mehr vor dem starken Hund mit seinem großen Gebiss, dachte Sven. Aber Joshua ist nicht mehr bei uns. Ich habe gar keinen mehr, mit dem ich als altem Freund ganz vertrauliche Dinge besprechen kann. Adam Borg war getötet worden. Karl Bauer wartete auf ein neues Kommando in der Kontinentalen Flotte, und Joshua war bei Frau und Kind geblieben. Er war nun sicher Sabrinas rechte Hand und überwachte den Aufbau der Stiftung, der er als Hausverwalter vorstehen würde. Da brauchte er sich wenigstens in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen.
    Sven wurde in seinen Gedankengängen durch Unruhe auf dem Achterdeck unterbrochen. Auch Rocky war stehen geblieben. Der Wachhabende jagte gerade den Signalmidshipman mit dem Teleskop auf den Mast.
    »Ein Signal von der Virginia , Sir. Der Ausguck konnte nur das Zeichen ›Dringend‹ erkennen«, meldete der Wachhabende. Nun war auch Sven gespannt und sah nach oben.
    Als der Midshipman eilig die Wanten herunterstieg, ging er ihm unwillkürlich zwei Schritte entgegen.
    »Meldung von Hunter über Freedom , Sir. Drei Fregatten, wahrscheinlich britisch, acht Meilen backbord voraus mit Kurs Westnordwest. Hunter lockt sie auf Nordwest.«
    Sven reagierte schnell. » Virginia und Konvoi neuer Kurs Südost zu Süd. Philadelphia und wir segeln weiter Südost zu Ost. Alle Oberbram- und Royalsegel einholen!«
    Der Wachhabende bestätigte und die Matrosen enterten auf. MrPotter kam an Deck. Sven informierte ihn und sagte: »Wir müssen die Ausgucke verdoppeln. Ich hoffe, dass wir den Briten ausweichen können, aber in der nächsten Stunde müssen wir auf alles gefasst sein. Lassen Sie bitte alle Feuer löschen. Das Scharfschießen müssen wir auch wieder verschieben.«
    Der Matrose Bill zwinkerte seinem Freund Jimmy zu: »Dat tut ihm weh! Für Scharfschießen lässt der jedes Weib sitzen«, flüsterte er.
    Jimmy guckte ungläubig. Bill bestätigte: »Warte man ab, bis du ihn rumhopsen siehst und schreien hörst, sobald es kracht.«
    Die Seeleute verrichteten ihre Routinearbeiten, aber eine gewisse Spannung lag über allem. Oft genug schweiften die Blicke nach Backbord, ob etwas an der Kimm zu sehen sei.
    Defence und Philadelphia segelten wieder parallel zum Konvoi, wenn auch mehr auf Distanz. Sie nahmen nach einer Stunde wieder den alten Kurs. Auf den Kriegsschiffen wurde mit Handwaffen geübt, und gegen Abend meldete der Ausguck das Segel der Hunter backbord achteraus.
    Billy Walton ließ sich zur Defence übersetzen und berichtete Sven.
    »Es ist mir gelungen, Sir, die Briten auf Kurs Nordwest zu locken. Wir hatten zunächst die Segel nicht voll gesetzt, sodass sie uns näher kamen. Es waren ein Vierundsiebziger und zwei Fregatten. Wahrscheinlich Verstärkung für das Amerikageschwader, Sir. Wir sind ihnen dann mit allen Segeln davongelaufen. Außer Sicht habe ich den Kurs geändert.«
    Billy trank vom Wein und lachte Martin an. Als Svens »Ziehsohn« kannte er alle aus Svens Mannschaft seit vielen Jahren.
    »Das hast du gut gemacht, Billy. Habt ihr den Sturm gut überstanden?«, lobte Sven.
    »Wir sind ihm mehr oder weniger weggelaufen, Sir. Mit der Hunter braucht man nicht in das Zentrum eines Sturmes zu geraten. Man kann allem Ärger davonsegeln.«
    »Schön, dass dir dein Kommando Spaß macht, mein Lieber. Genieße es! Eines Tages sitzt du als Kommandeur auf einem Dickschiff und kannst dich nicht mehr austoben. Und nun segelst du wieder auf deine alte Position. Alles Gute weiterhin!«
    »Danke, Sir. Auch Ihnen alles Gute. Bitte grüßen Sie die gnädige Frau, die Kinder und auch Martha und John, wenn Sie schreiben.«
    »Das werde ich, und sie werden sich freuen.«
     
    Sven wachte auf, weil ihn seine Blase drückte. Da hatte er am Abend zu viel Bier getrunken. Na ja, es war von einer deutschen Brauerei in Germantown und hatte ihm geschmeckt. Er schwang die Beine aus seinem Hängebett und stand auf. Rocky winselte sofort.
    »Ach, du Quälgeist! Lass mich erst auf meine Toilette gehen, dann kannst du mit an Deck.«
    Er erleichterte sich, warf sich dann einen Mantel über und sagte zu Rocky: »Nun komm!« Noch ehe er ausgesprochen hatte, war der Hund bei ihm und wedelte wild mit dem Schwanz.
    Es war sechs Glasen der Hundewache (drei Uhr morgens). Der Himmel war bedeckt. Es war sehr dunkel. Nur diffus konnte man die Schatten der nächsten Schiffe des Konvois erkennen.
    Rocky

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