Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
britische Fregatte vor unserem Bug. Wir zeigten unsere Breitseite und feuerten eine Salve. Dann deckte der Regen uns zu, und unser Pulver war nass. Wir müssen abwarten, wer den Sturm überstanden hat und das Kommando übernimmt.«
Sven brachte die Nachrichten General Sullivan, der vor Ärger mit der Faust auf den Tisch schlug. »Wir hatten den Erfolg so dicht vor Augen! Noch zwei Tage, und die Briten hätten kapitulieren müssen. Ihre Befestigungen vor und in Newport hätten den Kanonen der Flotte nicht widerstehen können.«
»Müssen wir nicht abwarten, bis die französische Flotte zurückkehrt, Herr General?«, fragte Sven.
»Sie wollen mir Hoffnung machen?« General Sullivan lächelte müde. »Wir wissen doch beide, dass d’Estaings Flotte nicht ungeschoren zurückkommen kann. Und wenn seine Schiffe es schaffen, kommen auch britische Schiffe zurück. Und dann fragt sich d’Estaing, was ihmgeschehen könnte, wenn die Schiffe von Byrons Ersatzflotte hinzukommen. Er wird nach Boston segeln, um sich dort innerhalb der Hafenforts zu verbergen und seine Schiffe reparieren zu lassen. Und mir werden meine Milizregimenter davonlaufen, denn die Milizsoldaten haben sich nur für den Feldzug zur Eroberung Newports verpflichtet. Ihre Kommandeure sagen mir jetzt schon, dass unsere Chance vertan sei.«
Sven hatte keine Gegenargumente. Er saß am Abend mit seinem Freund Karl Bauer beisammen und sprach über ihre Möglichkeiten.
»Wenn d’Estaing tatsächlich absegelt und die Briten den Rhode-Island-Sund blockieren, dann können wir uns eine Weile unter amerikanischen Batterien bei Providence oder Fall River verstecken, aber aktiv können wir kaum eingreifen.«
»Wir können Sullivan aber auch nicht im Stich lassen. Solange er Truppen auf Rhode Island hat, müssen wir ihn von See aus unterstützen, auch bei einem Rückzug«, ergänzte Sven.
Aber beide Seiten warteten erst voller Bangen, welche Flotte in welchem Zustand vor dem Rhode-Island-Sund erscheinen würde. Am 20. August tauchten viele Segel auf, darunter auch d’Estaings Flaggschiff Languedoc mit Hilfssegeln und am Tau eines Vierundsiebzigers.
Sullivan schickte die Generäle Greene und Lafayette zum französischen Admiral. »Bitten Sie ihn nur um zwei Tage Hilfe bei der Erstürmung Newports. Wenn seine Kanonen eingreifen, haben wir es in zwei Tagen geschafft.«
Der Zufall wollte es, dass sich die Boote der Generäle und Svens kreuzten, als er zu Enterprise übersetzte.
»Na, haben Sie ihn überzeugt?«, fragte Sven General Greene, den er kannte.
Der hob die Schultern. »Er hat uns angehört«, antwortete Greene, »mehr nicht« und schüttelte den Kopf.
Und nach Mitternacht verließ die französische Flotte ihre Liegeplätze und segelte nach Boston.Damit war der Damm gebrochen. Keiner glaubte mehr an die Eroberung Newports. Die Milizsoldaten desertierten in Scharen. Sven wurde zu General Sullivan befohlen.
Der tobte vor Wut und beschimpfte die verbündeten Franzosen allgemein und d’Estaing im Besonderen. »Ich befehle Ihnen, jedes Boot mit flüchtigen Milizionären sofort zu versenken.«
Sven fragte betont kühl zurück: »Woran sind flüchtige Milizionäre aus der Entfernung von jenen zu unterscheiden, die auf Kundschaft sind?«
Sullivan schäumte vor Zorn und nannte Sven einen Haarspalter und Rechtsverdreher. Als Sven fragte, ob er entlassen sei, wurde Sullivan plötzlich ruhig. »Wenn es Ihnen Freude macht, einen geschlagenen Mann zu treten, dann gehen Sie. Wenn Sie jemandem helfen wollen, der ohne Schuld gestürzt ist, dann reichen Sie mir die Hand.«
Sven streckte seine Hand aus, die Sullivan ergriff. Er sagte mit leiser Stimme: »Sehen Sie mir meine Entgleisung nach, Kapitän Larsson. Wir hätten für die Sache unserer Freiheit so viel erreichen können, und nun müssen wir sehen, ob ich meine Regimenter in Sicherheit bringen kann. In wenigen Tagen wird Lord Howe mit britischen Schiffen kommen, und dann werden die Briten versuchen, uns auf dieser Insel einzuschließen und zu vernichten oder zu fangen. Ich werde sofort den Rückzug vorbereiten, um wieder bei Tiverton zum Festland übersetzen zu können. Dabei brauche ich Ihre Hilfe mehr denn je.«
Und Sullivan erklärte Sven, wie er verschiedene Verteidigungslinien bei Butt’s Hill und Turkey Hill aufbauen wolle, da ja nicht alle Truppen übersetzen könnten. »Die Regimenter, denen ich vertrauen kann, müssen denen den Rücken schützen, die mir sowieso weglaufen würden. Ihre Kanonen
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