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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Bootsmann war noch pingeliger als sonst, dass in der Takelage jedes Segel und jedes Seil richtig festgezurrt war. Aber auch seine Genauigkeit konnte den Matrosen nicht die Stimmung verderben. Sie lachten und scherzten häufiger als sonst, und alles schien ihnen ein wenig schneller von der Hand zu gehen.
    Doch als der Ruf des Ausgucks erscholl: »Steuerbord voraus, sieben Meilen mehrere Segel!«, erstarrten alle und schwiegen. Einigen kam die Hoffnung auf eine große Prise kurz vor der Haustür. Andere fürchteten, ein feindlicher Verband lauere auf sie.
    Sven kam eilends an Deck und schickte Midshipman Salton mit dem Teleskop auf den Mast.
    Minuten vergingen. Die Matrosen schrubbten das Deck nur noch zum Schein. Ihre Besen berührten die Planken gar nicht mehr, sondern fuhren nur hin und her, während die Matrosen horchten. »Dauert das lange!«, schimpfte einer zum Nachbarn.«
    »Deck!«, tönte es von oben, und alle lauschten. »Drei Segel! Kreuzen unseren Kurs. Drei Dreimaster!«
    Es war totenstill geworden an Deck. Als Mr Salton seine Meldung beendet hatte, blieb er oben, um genauere Einzelheiten erkennen zu können.
    An Deck rätselten sie. »Und wenn das drei Kriegsschiffe sind, dann sehen wir blass aus«, sagte einer.
    »Warum denn?«, opponierte ein anderer. »Wir haben auch drei Kriegsschiffe, die Defence , die Hudson und die Sophie .«
    »Haha!«, schallte es ihm ironisch entgegen. »Und wie viele davon sind Dreimaster? Und wie viele haben die volle Besatzung?« Da wurde der Opponent still.
    »Deck!«, rief Mr Salton wieder. »Ein Schiff ist eine Sloop, die beiden anderen sind Handelsschiffe!«
    Nun lachten sie erleichtert an Deck. Auch die Offiziere blickten sich fröhlich an. Das war keine Gefahr mehr. Das war vielleicht sogar Beute.
    Sven sagte zum Wachhabenden: »Lassen Sie unsere Flagge und das Geheimsignal setzen.«
    Nun mussten die Fremden Farbe bekennen. Mr Salten meldete nach einiger Zeit: »Schiffe setzen Flagge des Kongresses.« Zum Geheimsignal sagte er nichts, denn dafür hätte er das Heft mit den Geheimsignalen der amerikanischen Schiffe haben müssen. Das hatte aber der Signalmaat an Deck, der sich eben von Midshipman Grieve Zahlen nennen ließ, die dieser mit dem Teleskop erkennen konnte. Dann rief der Signalmaat: »Sloop ist die Valley Forge , Kapitän Karl Bauer, die beiden Handelsschiffe sind Prisen.«
    Diejenigen, die auf Prisen gehofft hatten, sahen sich missmutig an. Die anderen, die einen überlegenen Feind erwarteten, waren erleichtert und fragten die Enttäuschten: »Kriegt ihr den Hals nie voll?«
    Sven blickte lachend zu Mr Potter: »Haben Sie gehört, mein alter Freund Karl Bauer kommt uns entgegen!«
    »Ich freue mich, Sir. Auch ich habe Kapitän Bauer lange nicht gesehen.«
    Sven ließ das Signal »Kommandant zum Report« hissen und blickte durch das Teleskop zur Sloop. Dort sah er seinen Freund Karl Bauer, mit dem er auf seinem ersten Schiff als Schiffsjunge gedient hatte. Was waren sie für ein Quartett verschworener Freunde gewesen: Adam Borg, Karl Bauer, Joshua Petrus und er? Jetzt fuhren nur noch Karl Bauer und er zur See. Adam Borg war tot und Joshua bei Sabrinas und Svens Stiftung an Land.
    Sven erkannte Karl, wie er das Boot bestieg und sich zur Defence rudern ließ. Er würde ihn an der Reling begrüßen, aber die uniformierte Ehrenwache auch antreten lassen.
    Sie umarmten sich beide herzlich. »Seit Charleston haben wir uns nicht gesehen. Wie geht es dir, Karl? Und wie geht es Frau und Kind?«
    »Uns geht es allen gut. Und in der vorigen Woche habe ich deine Sabrina noch gesehen. Ihr und euren Kindern geht es auch gut. Die Stiftung und euer neues Haus sind fast fertig. Du wirst zur Einweihung gerade recht kommen.«
    Karl erblickte Tom Potter und begrüßte auch ihn noch, ehe er mit Sven in dessen Kajüte ging. »Wir haben wieder einmal nicht viel Zeit, aber für eine Tasse Kaffee muss es reichen«, sagte Sven. »Wohin bist du jetzt unterwegs?«
    Karl berichtete, dass keine Fregatte mehr für ihn verfügbar war und er sich daher mit einer Sloop begnügen musste. Er sollte die Lage an der Küste bis vor Savannah erkunden. Die beiden Barken hatte er vor der Mündung des Delaware kapern können, weil ihn ein Sturm weiter hinausgetrieben hatte, als er eigentlich segeln wollte. Und nun hatte er das Problem, wo er sie abliefern sollte.
    »Am besten wäre es natürlich in Philadelphia, aber eine Rückkehr sehen meine Befehle nicht vor. Nun muss ich sie wohl bis Norfolk

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