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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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beliebte Weise mit seiner Violine spielen, und Dr. Bader ließ sich nicht abhalten, eine Ballade vorzutragen.
    Als Martin am nächsten Morgen seinen Kapitän weckte, stöhnte Sven: »Mein Gott, hoffentlich haben die Männer, die heute entladen müssen, nicht auch so aufgelassen gefeiert wie wir gestern.«
    Schäferhund Rocky war ungehalten, dass sich sein Herrchen erst so spät um ihn kümmerte, und rannte ohne weitere Schmuseeinheiten zur Schütte, um sich zu entleeren.
    Mr White, der Master, hatte Wache. Als Sven ihn scherzhaft fragte, ob die Mannschaft eine Meuterei vorbereite, weil die Offiziere so viel feierten, winkte Mr White ab: »Unser Essen ist für die doch noch keine Feier. Da waren doch keine Weiber dabei! Und die Burschen wissen genau, dass wir im Sturm auch Wache um Wache gehen, während sie alle Pausen einhalten und schlafen können.«
    Sven hatte auch Verpflichtungen am Vormittag. Der Kommandeur der Milizeinheiten hatte sich mit zwei Artillerieoffizieren zu einer Besichtigung der Karronaden angesagt. Sven hatte Leutnant Waller vorgewarnt und seinen Burschen Martin auf die Sophie vorausgeschickt, um ein kleines Frühstück vorzubereiten.
    Die Herren waren sehr beeindruckt und staunten, als Sven ihnen sagte, dass zwei Gießereien in Pennsylvania vor einem Monat auch mit der Herstellung von Karronaden begonnen hatten.
    »Meine Herren«, fasste einer der Artillerieoffiziere seinen Eindruck zusammen, »das Gewicht der Geschütze ist für uns nicht entscheidend. Eine Sechspfünder-Kanone und eine Achtzehnpfünder-Karronade wiegen etwa gleich und fordern dieselbe Zahl an Pferden zum Transport. Aber die Munition wiegt das Dreifache. Sie muss transportiert und oft genug längere Strecken getragen werden. Das hindert den Einsatz von Karronaden bei der Landarmee.«
    Sven leuchtete das ein, und er sah nicht ein, dass er die Konkurrenz um die geringe Zahl angefertigter Karronaden durch einen Widerspruch verschärfen sollte.
    Am Abend stand Sven dann auf dem Achterdeck und empfand nur Freude über die bevorstehende Heimreise. Er würde Frau und Kinder wiedersehen können, die er so liebte. Er würde in den Räumen leben, die ihm so vertraut waren. Da merkte er schon, wie lange er von der Heimat getrennt war. Waren sie schon in das neue Haus umgezogen, das er mit Sabrina geplant hatte?
    Mr White war wohl mit ähnlichen Gedanken beschäftigt, denn er sagte unvermittelt: »Wir Seeleute sind schon ein komisches Volk. Sind wir eine Weile an Land, dann halten wir es vor Sehnsucht nach Wind und Wellen nicht mehr aus. Sind wir einige Monate auf See, verzehren wir uns nach dem Heimathafen.«
    Aber es hörte sich wohl anders an, wenn ein anderer es aussprach. Sven presste die Lippen zusammen und gab dann den Befehl, die Segel zu setzen und Kurs auf die Mündung des Delaware zu nehmen. Die drei anderen Schiffe segelten in der Reihenfolge Sophie , Jennifer II und Hudson im Windschatten der Defence hinaus in die sinkende Nacht.
    Sven hatte eine erstaunlich ruhige Nacht hinter sich, als er im Morgengrauen erwachte. Er hatte die halbe Morgenwache verschlafen und sprang aus dem Bett.
    »He, Martin, warum hast du mich nicht geweckt?«
    »Es war nichts Besonderes, Sir. Alles nur Routine. Rocky habe ich schon rausgeführt. Warum sollte ich Sie wecken, Sir?«
    »Weil ein ordentlicher Kapitän morgens an Deck sein sollte, wenn die Dämmerung kommt.«
    »Sir, Ihrer Gattin ist es lieber, wenn Sie ausgeschlafen nach Hause kommen.«
    Sven lachte. »Mach mir jetzt ein ordentliches Frühstück, Martin. Ich komme gleich wieder rein.«
    Natürlich wollte Rocky wieder mit an Deck, und Sven nahm ihn mit. Er begrüßte den Wachhabenden, sah sich um, schnupperte in den Wind und ging beruhigt wieder zur Kajüte.
    Auf dem Weg drehte er sich noch einmal um und fragte den Wachhabenden: »Was haben Sie zuletzt an Land gesichtet?«
    »Chincoteague vor einer halben Stunde, Sir.«
    Sven nickte. »Dann müssten wir heute Abend in den Delaware einlaufen.«
    Midshipman Salton, der alles mitgehört hatte, fragte flüsternd seinen Kameraden Mountain: »Was meinst du? Segeln wir nachts flussaufwärts?«
    Henri Mountain überlegte und schüttelte den Kopf. »Warum sollten wir das Risiko eingehen? Wir wissen nicht, welche neuen Hindernisse sie in den letzten Wochen angelegt haben, und auch schwere Eisschollen könnten schon treiben. Wir verlieren doch höchstens drei bis vier Stunden.«
    Die Mannschaften schrubbten das Deck heute besonders sauber, und der

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