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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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mittschiffs.«
    »Schicken Sie ihn bitte zu mir an den Bug.«
    Sven ging leise auf der dem Ufer zugewandten Schiffsseite nach vorn. Von Zeit zu Zeit hielt er an und spähte umher, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Auch Rocky blieb dann stehen und schnupperte. Bis jetzt hatte er noch nichts bemerkt. Aber jetzt schien Sam Root zu kommen. Rocky schaute und horchte angespannt in eine Richtung. Aber er knurrte natürlich nicht, denn Sam war einer seiner besten Freunde. Und jetzt winselte er leise. Der Schwarze tauchte plötzlich unsichtbar aus der Dunkelheit auf und meldete ganz leise: »Maat Root zur Stelle!«
    Sven winkte ihm, er möge ihm zum Bug folgen. Leise flüsterte er ihm ins Ohr: »Ich hab Ingrids Stimme gehört.« Mehr brauchte er ihm nicht zu sagen. Sam wusste von Ingrids Gabe. Für ihn war in Ingrid ein guter Geist sesshaft. Das genügte ihm als Erklärung. Sam vertraute guten Geistern. Angespannt spähte er mit Sven voraus in die dunkle Nacht. Zunächst sahen sie nichts. Rocky horchte und schnupperte. Jetzt begann er leise zu knurren und reckte seine Schnauze backbord voraus.
    Sven und Sam konnten nichts erkennen. Aber dann fasste Sam an Svens Arm und zeigte mit der anderen Hand auf einen Punkt. Nun sah Sven es auch. Da kam eine Art kleines Kanu. Das Wasser wurde immer wieder an zwei Stellen bewegt. Ein kleines Kanu mit zwei Paddeln? Was bedeutete das?
    Jetzt war das Kanu dort, wo ihr Ankertau die Wasserfläche durchstieß. Das Boot hielt inne. Sie hörten ein leises Zupfen. Jemand im Boot stand auf. Sven beugte sich zu Sams Ohr. »Sie wollen das Ankertau durchschneiden. Kannst du werfen?«
    Sam hauchte ein Ja, griff in seine Tasche und richtete sich auf. Er hielt eine Eisenkugel aus den Traubengeschossen in der Hand, zielte und warf. Aus Richtung des Bootes war ein dumpfer Aufprall zu hören. Ein Körper fiel ins Wasser. Das Boot bewegte sich etwas. Eine leise Stimme fragte unruhig: »Was ist, Johnny?«
    Sven hielt Sams Arm fest. Er wollte erst wissen, was die im Kanu planten, ehe Sam den zweiten Mann tötete. Der zweite Mann richtete sich jetzt auf. Er hantierte am Ankertau. Wie ein Blitz leuchtete in Sven die Erkenntnis auf. Die wollten ein anderes Seil an ihrem Ankertau befestigen. Dann konnten sie den Bug der Defence mit dem strömenden Wasser in eine andere Richtung bringen. Aber dann müsste hinter dem Kanu ein größeres Boot liegen. Sven zog sein Nachtglas aus der Jacke.
    Sam hatte die zweite Eisenkugel in der Hand und wartete auf Svens Befehl. Aber der starrte angespannt durchs Nachtglas. Dort war ein dunkler Schatten. Er schloss die Augen, atmete tief durch und spähte wieder ganz gespannt. Ja, es war ein Boot mit mindestens zwanzig Ruderern.
    Wenn das große Boot an dem neuen Seil zog, konnte es die Defence bewegen und an einen Ort bringen, wo genügend Enterer warteten.
    »Sam!«, flüsterte Sven. »Ich laufe zum Achterdeck. Du wirfst, wenn der andere Mann aufsteht oder wegrudert.«
    Sven huschte mit Rocky zum Achterdeck und lief zum Wachhabenden. »Feindliches Kanu am Bug. Erst alle Soldaten wecken! Je zehn Mann mit Musketen an Bug, Heck und beide Breitseiten mittschiffs. Danach: Alle Mann an Deck, aber leise!«
    Einen Melder schickte Sven dann noch zu Leutnant Potter und ließ ihm sagen, dass ein Angriff drohe. Danach rief er leise nach Rocky und ging mit ihm zum Heck. Sven spähte zum Ankerseil, und Rocky brummte sofort. Dort war auch ein Kanu!
    Ein Moment der Panik erfasste Sven. Was konnte er tun? Sam war am Bug. Hier am Heck konnten sie nur schießen, aber das würde alle Feinde warnen. Gehetzt blickte Sven um sich. Die Soldaten kamen an Deck. An ihrer Spitze lief ein Sergeant. Jerry Sobas, ein kräftiger, unerschrockener Mann. Sven kannte ihn.
    Sven winkte ihm zu. »Sir?«, meldete sich der Sergeant.
    Sven informierte ihn. »Achtern am Ankertau liegt ein feindliches Kanu mit zwei Mann. Holen Sie sich zwei Zwölfpfünder-Kugeln. Werfen Sie sie so ins Kanu, dass sie den Boden zerschlagen. Aber Tempo!« Dann griff er sich eine Muskete und war bereit, im Notfall zu schießen. Die Soldaten duckten sich hinter der Reling und waren auch zum Schuss bereit.
    Sergeant Sobas zielte mit einer Kugel und warf. Schreckensschreie ertönten im Kanu. Aber die Schreie wurden zu einem Gurgeln, als das Kanu sank. Hoffentlich hatte man sie nicht zu weit gehört. »Werft ihnen Seile zu!«, befahl Sven.
    Die Soldaten sahen ihn erstaunt an, aber er bekräftigte: »Los! Werfen!« Drei Seile erreichten

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