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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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bevorzugte Route, eine Mischung von Wasser- und Landstrecken. Aber die Wege sind schlecht, die Gasthäuser verschmutzt und das Essen kaum genießbar.«
    Sabrina schaute Sven erstaunt an. »So negativ haben meine Eltern das nicht dargestellt.«
    »Vielleicht ist im Krieg alles schlechter geworden. Du weißt, wie umkämpft das Tal des Hudson war.«
    »Sven, wer kann uns helfen, die besten Transporteure zu finden?«
    »Mir fällt nur mein Freund Richard Bradwick ein. Ich werde ihn morgen fragen.«
    »Und ich schreibe morgen meinem Schwager Henry. Der kennt doch auch Gott und die Welt. Da fällt mir noch etwas ein. Sollen wir den Verkauf unseres alten Hauses, in dem unsere Eltern ja gewohnt haben, noch etwas hinausschieben? Ich halte es für möglich, dass sie jetzt im Frieden wieder zu uns ziehen wollen, um mit ihren Enkeln zu leben.«
    »Aber, Liebste, wenn sie dann in Gloucester wohnen und wir nun auf der anderen Flussseite, dann wäre das auch sehr unbequem für sie. Wir haben doch hier im Haus zwei Zimmer übrig. Und mehr werden sie für sich nicht haben wollen, denn sie können viele andere Räume ja auch benutzen.«
    »Ich habe gehofft, Liebster, dass du so reagierst, aber ich wollte dir die Eltern nicht aufdrängen. Bei Männern weiß man nie, wie das ausgeht.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Warum können Frauen nicht so gerade und aufrecht sein wie Männer?«
    »Liebster, wenn du so redest, bist du wieder reif für die Kinder. Komm!«
    Am nächsten Tag ließ sich Sven früh zur Reederei bringen. Die Fahrt in der Kutsche war ja jetzt viel bequemer als früher, als sie noch auf der anderen Seite des Delaware in Gloucester wohnten.
    Die Begrüßung in der Reederei war gewohnt herzlich. Der Büroleiter und die Schreiber kannten Sven seit vielen Jahren und wussten, wie hoch sein Anteil an der Reederei war. Da wollte keiner einen unfreundlichen Eindruck machen.
    Richard Bradwick umarmte Sven und bald saßen sie am Besprechungstisch und hatten ihren dampfenden Kaffee vor sich. Mr Bradwick wirkte auf Sven wieder etwas älter und mühseliger als beim letzten Besuch, aber er lächelte Sven an und hatte einen Stapel Akten vom Schreibtisch auf den Besprechungstisch gelegt.
    »Wie gut, Sven, dass du gesund heimgekehrt bist! Wie gut auch, dass ich dir wieder berichten kann, wie positiv unsere Reederei im Geschäft steht, nicht zuletzt dank deiner Aktivitäten! Aber ich will die Prioritäten nicht falsch verteilen, lieber Sven. Darum frage ich zuerst nach deiner Familie. Wie geht es ihr?«
    »Alle sind gesund und glücklich, Richard. Auch heute haben mich die Kinder im Bett noch richtig geknufft und gequält, ehe ich aufstehen konnte. Wenn sie noch größer und stärker werden, bin ich ihnen bald nicht mehr gewachsen.«
    »Dann wird dir deine liebe Sabrina helfen, Sven.«
    »Das glaubst du, Richard. Sabrina steht nur daneben und lacht, wenn sie alle auf mir herumtoben. Sie ist so befreit und glücklich in diesen Momenten. Wir müssen sehr dankbar sein. Und wie geht es deiner lieben Frau, Richard?«
    »Besser als mir, Sven. Sie wird weniger von Altersbeschwerden geplagt als ich. Sie ist ja auch jünger. Und seitdem ihr in eurem neuen Haus wohnt, besucht sie Sabrina auch einmal in der Woche und erzählt immer freudig von deinen Kindern, die ihr so ans Herz gewachsen sind, als wären es unsere Enkelkinder. Du hast recht. Wir müssen glücklich sein. Wir haben in diesem Krieg nur gewonnen. Wir blieben unverletzt. Wir haben kein Eigentum verloren, sondern viel dazubekommen. Wenn wir nicht in der Stiftung Gutes täten, müssten wir uns sehr schlecht fühlen angesichts des vielen Leids um uns herum.«
    »Welchen Eindruck hast du, Richard, vom Leben in der Stiftung?«
    »Einen sehr guten, Sven. Meine Frau besucht ja auch einmal in der Woche einen halben Tag die Stiftung und beobachtet den Unterricht und die Freizeit der Kinder. Es gab Schwierigkeiten am Anfang. Da waren Kinder, die sich jahrelang auf der Straße alles stehlen mussten, was sie zum Leben brauchten, die Wasser und Seife nicht kannten und in dreckigen Schuppen schliefen. Die können sich nicht von einem Tag auf den anderen auf Sauberkeit, anständiges Betragen, Ordnung, Gemeinschaft und Lernen umstellen. Aber die Lehrer haben mit Verständnis und Konsequenz reagiert. Allen voran die schöne Adeline, die Intelligenz, Liebe und Geduld verbindet. Und der Leuchtturm war immer dein schwarzer Riese Joshua. Der bringt auch dem frechsten Bengel Respekt bei. Und er ist ein

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