Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
und flirten und Ihrem Vater am Ende erklären, dass Sie Jeffy lieben und ihn zu heiraten wünschen.« Madeline presste begeistert das Plätteisen auf die Seide.
Diesmal glitt das Eisen nicht leicht dahin, und als sie es hochhob, sah der Stoff seltsam aus. Ziemlich zerknittert und etwas morsch.
Während Madeline stirnrunzelnd die Seide betrachtete, sagte Thomasin: »Ich will aber keine Ballkönigin werden.«
»Natürlich nicht«, sagte Madeline geistesabwesend. »Immer nur bewundert und umworben zu werden, ist nicht leicht, aber um Ihres Vaters willen müssen Sie der Ballsaison eine faire Chance geben. Ich fürchte, Sie werden sich anstrengen müssen.« Sie unternahm einen weiteren Versuch mit dem Plätteisen, und dieses Mal wurde die Seide leicht bräunlich. »Das ist das Opfer, das Sie Ihrem Jeffy bringen müssen.«
»Ja, ja, vermutlich. Aber ich stehe längst im Ruf ...«
»Schwierig zu sein? Machen Sie sich deshalb keine Sorgen, meine Liebe.« Madeline nickte ihr aufmunternd zu. »Ich stehe im Ruf, alles perfekt zu arrangieren. Sie tun einfach nur, was ich Ihnen sage, und bald sind Sie der Knüller der Saison.«
»Wirklich?« Thomasin beäugte sie zweifelnd. »Und wie?«
»Ganz einfach. Sie werden mit Mr. Rumbelow flirten, was aber nichts bedeuten wird, weil Sie auch mit allen anderen Gentlemen flirten werden.« Madeline betrachtete immer noch finster die Seide und riskierte eine Frage. »Haben Sie irgendeine Ahnung vom Bügeln?«
»Stimmt etwas nicht?« Thomasin hüpfte vom Bett. »Was haben Sie denn?« Sie warf einen Blick auf die Seide und schrak zurück. »Mein neues Kleid! Sie haben mein neues Kleid ruiniert!«
Thomasin übertrieb. »Nur dieses Stück.«
»Das ist der Rock. Vorne. Als ob das eine Rolle spielt, dass es nur ein kleines Stück ist!« Thomasin schlug die Hand an die Kehle. »Diese Frau will, dass ich es heute Abend trage.«
Madeline sah ihr in die Augen. »Wenn Sie es schaffen, den Rest des Kleides zu bügeln, ohne es noch mehr zu ruinieren, dann erkläre ich Ihnen, wie wir das Kleid retten und Sie gleichzeitig zur Vorreiterin in Modefragen machen.«
Thomasin starrte sie mit leicht geöffnetem Mund und ungläubigem Blick an.
»Haben Sie ein Band?« Madeline würde Eleanors Kunstgriff nachmachen, mit dem sie vor einiger Zeit einen ähnlichen Notfall behoben hatte. »Ein langes Band?«
»Ja. Ja, natürlich.«
»Geben Sie es mir. Und machen Sie sich keine Sorgen. Heute bekommen Sie die erste Lektion in Sachen, wie man aus sauren Zitronen zuckersüße Limonade macht.«
Hewlett-Packard
6
Auf der Suche nach etwas, womit sie den Mittelpunkt der Rosette aus Stoffband dekorieren konnte, die sie für Thomasins ruiniertes Kleid gebunden hatte, schlenderte Madeline den leeren Korridor entlang. Eine echte Blume, oder vielleicht würde einer der Lakaien einen Goldknopf seiner Livree opfern. Die Reparatur hatte den ganzen Nachmittag gedauert. Madeline war in diesen Dingen nicht so gut wie Eleanor, aber sie war überzeugt, fabelhafte Arbeit geleistet zu haben, indem sie das Kleid gerettet und Thomasin überredet hatte, den angemessenen Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Nicht dass sie glaubte, Lady Tabard würde es registrieren und ihr womöglich sogar danken, aber ...
Hinter einem offen stehenden Türflügel schoss eine Hand hervor, packte Madeline am Arm und zerrte sie ins Zimmer.
Sie ließ es nur zu, weil sie wusste, dass er es war. Weil sie seinen Griff kannte. Weil sie seine Verwegenheit kannte. »Gabriel.« Sie lächelte ihn kühl an. »Welch unerfreuliche Überraschung.«
»Für uns beide.« Mit sachtem Stoß schloss er die Tür und sperrte sie in einen Raum, der, wenn sie sich die Männersachen so besah, zweifelsfrei sein Schlafgemach war. Im Raum befanden sich eine große Kommode, ein Toilettentisch, ein Standspiegel. Das Bett war groß und breit genug für zwei, falls er sich dazu entschloss, sich eine Mätresse zuzulegen ... Sie sah sofort weg. Eine der Türen führte auf einen der Balkone, die andere in ein Ankleidezimmer. Nach der Größe und Ausstattung des Raumes zu schließen, war er einer der Ehrengäste.
Er schüttelte sie sacht. »Was zur Hölle machst du hier?«
Sie betrachtete seine Hand, die auf ihrem Arm lag, und schüttelte sie ab wie ein unangenehmes Insekt, als er sie nicht wegnehmen wollte. »Du hast mich hier hereingezerrt!«
Er hatte sich schon zum Dinner umgezogen und trug jetzt schwarze Kniehosen und Strümpfe, aber sein Hemd war noch offen und das
Weitere Kostenlose Bücher