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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die herbeigefahrene Treppe hinunter und gingen auf Steamers zu. Drei Uniformierte kümmerten sich um unser Gepäck. Es verschwand blitzartig in einem gepanzerten Luftkissenfahrzeug.
    Steamers salutierte flüchtig. Es wirkte wie eine gewohnheitsmäßige Geste, nicht aber wie eine Ehrenbezeigung. Darauf legten wir auch keinen Wert.
    Er gab sich beherrscht und zurückhaltend wie immer. In seinem Aristokratengesicht zuckte kein Muskel. Nur seine Augen drückten etwas von seinen Empfindungen aus.
    »Willkommen«, begrüßte er uns in gedämpftem Ton. »Es tut mir leid, Sie sofort in die andere Maschine verfrachten zu müssen. Dort werden Sie aber alle Annehmlichkeiten vorfinden. Haben Sie Schwierigkeiten durch den plötzlichen Wechsel der Schwerkraft? Auf SCOUT I hatten Sie wohl nur 0,33 Gravos.«
    »Sie übersehen mein sportliches Hochleistungsniveau«, prahl te der Zwerg. »Was ist das – Schwerkraft?«
    Steamers’ Lippen verzogen sich zu seinem berühmten und gefürchteten Lächeln. Ich hatte selten einen Mann getroffen, der andere Leute derart ironisch mustern konnte.
    »Ihr pfeifender Atem zeugt eigentlich vom Gegenteil. Sie werden medikamentös stabilisiert.«
    »Ich werde Ihnen auf …«
    »Wohl kaum«, unterbrach Steamers mit einem gelangweilt wirkenden Augenaufschlag. »Ich habe die Ehre, Chef der Planung zu sein. Sie werden also stabilisiert. Darf ich bitten? Nein, benutzen Sie bitte den gepanzerten Gleiter.«
    »Aufwendiger und auffälliger konnten Sie das wohl nicht gestalten?« erkundigte ich mich ärgerlich. »Reg, Sie sollten ei gentlich wissen, worauf es uns ankommt.«
    »Ich suche im Auffälligen das Unauffällige«, belehrte er mich. »Das ist schon wohlüberlegt.«
    »Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn Sie Ihr glashartes Sägegattergehirn einmal nicht auf Hochtouren gebracht hätten«, nörgelte Hannibal. »Mann, Sie gehen mir jetzt schon wieder auf die Nerven.«
    »Ich fühle mich geehrt, MA-23. Und nun steigen Sie ein, wol len Sie?«
    Steamers war unschlagbar. Er ignorierte Hannibals Angriffe mit erstaunlicher Gelassenheit. Allerdings hatten wir ihn auch schon äußerst erregt gesehen, nämlich dann, wenn der Zwerg mit seinem losen Mundwerk Steamers’ verwundbare Stelle getroffen hatte.
    Vor uns wuchsen die Umrisse des Orbitclippers in den Himmel. Die energetischen Absorptionsgitter hinter der scheunentorgroßen Heckdüse des Atomtriebwerks leuchteten in heller Glut. Wahrscheinlich war die Maschine mit noch »heißen« Teilen angekommen.
    Die Ortungskuppeln der Antiraketenabwehr waren ausgefahren, die Türme der Laserkanonen ebenfalls. So leicht war dieser halbmilitärische Clipper nicht abzuschießen, selbst wenn es jemand versucht hätte.
    »Wir erhalten Geleitschutz durch eine Gruppe bewährter TESCO-Raumjäger«, erklärte Reg in seiner knappen Art. »Das ist von der Sache her durchaus nicht notwendig, aber psychologisch gesehen wirkungsvoll.«
    »Möchten Sie mir nicht endlich verraten, wohin Sie uns verschleppen wollen?« erkundigte ich mich.
    Er musterte mich von der Seite. Der Schwebepanzer fuhr um den Clipper herum und hielt.
    »Oh, habe ich das noch nicht getan? Verzeihen Sie. Die Insel ist groß und trägt den Namen Hainan. Sie begrenzt den Golf von Tonking und wird vom Festland durch die Hainan-Straße getrennt. Hatten Sie früher nicht einmal etwas nahe dem Kap von Hoi-han zu tun? Dienstlich, meine ich.«
    »China!« stieß Hannibal erregt hervor. »Das hat mir noch gefehlt. Nahe dem Kap soll nach letzten Informationen ein großer, unterirdischer Stützpunkt des Geheimdiensts des Großasiatischen Staatenbundes liegen. Stimmt das?«
    »Sie haben untertrieben, Utan. Dort werden Sie das neue Nervenzentrum der GAS-Abwehr finden. Einen unterseeisch zugänglichen U-Boothafen können Sie auch bewundern, vorausgesetzt, man gestattet es. Ihr damaliger – äh – Besuch an diesem Ort des Planeten Erde ist vergessen.«
    »Werden wir erwartet?«
    Er nickte nachdenklich. Zwischen seinen Brauen bildete sich eine scharfe Falte.
    »Allerdings. Huang-Ho Feng, der neue Chef der GAS- Abwehr, hat uns höchstpersönlich eingeladen. Nach meinem Da fürhalten klang es mehr wie ein Hilferuf.«
    Ich drang hart, ohne jede Warnung in seinen Bewußtseinsinhalt vor und sondierte ihn. Er bemerkte den Glanz meiner Augen, wich so weit es der Sitz erlaubte zurück und schien innerlich zu erstarren.
    »Das sollten Sie nicht tun«, sagte er spröde. »Ich kenne die Gründe ebenfalls nicht.«
    »Entschuldigen Sie,

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