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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Luft.«
    Ich verneinte dankend. Hannibal grinste derart, daß sich seine Dienstmaske verformte.
    »He, langsam mit der Mimik, Kleiner«, warnte ich.
    »Oma nennen die Brüder ein raumtüchtiges Schiff. Hast du das gehört? Klasse, was?«
    Ich seufzte ergeben. Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn es dem Zwerg nicht gefallen hätte.
    »Deine Speckpolster sind verrutscht«, bemerkte ich nüchtern. »Rücke die Maskerade gefälligst dorthin, wohin sie gehört. Ein aufgewölbter Brustkorb paßt schlecht zu einem dünnen Bauch.«
    »Pedant«, schalt er mich. »Wer wird schon darauf achten. Okay, besser so? Tiefer geht es nicht.«
    Er rutschte unter grotesk anmutenden Verrenkungen auf dem Kontursessel herum und zerrte an dem maßgerechten Polster.
    »Ich an deiner Stelle würde mich erst einmal losschnallen«, fuhr ich ihn wütend an.
    »Zu spät. Wir landen. Den Rettungsgürtel kriege ich aber noch rechtzeitig hin.«
    Wir überflogen die langen Pisten des Fährensektors. Weiter nördlich, dem Gila-River zugewendet, ragten die gewaltigen Starttürme in den wolkenlosen Himmel. Von hier aus dröhnten die Mondschiffe und die schnellen Jäger der Raumabwehr in das All.
    Die Fähre wurde sanft wie eine Feder gelandet. Ich vernahm lediglich das kurze Aufkreischen der Räder, als sie die Betonpiste berührten.
    Das Schiff wurde mit voll laufenden Normaltriebwerken durch die Schubumkehr gebremst und dann am Ende der Landebahn auf eine Nebenpiste gerollt.
    Der Astropilot meldete sich wieder.
    »Großer Bahnhof, Sir. Das heißt – einen roten Teppich hat man Ihnen nicht ausgerollt, aber dafür sehen wir marsianische Kampfroboter, einige Schwebepanzer und ziemlich viele Männer der militärischen GWA. Hätten Sie noch Zeit für ein Autogramm?«
    Ich zwang mich zu einem Auflachen. Wenn der Junge geahnt hätte, wie miserabel wir uns fühlten, hätte er wahrscheinlich an dere Worte gebraucht.
    »Vielen Dank für das indirekte Kompliment, Captain. Der Aufwand gilt jedoch nicht unseren bescheidenen Personen, son dern dem Inhalt unseres Gepäcks. Das wird Ihnen wohl kaum ein Autogramm geben können.«
    Das Lachen der beiden Piloten wirkte auf mich wie eine angenehme Erfrischung. Für sie war die Welt durchaus in Ordnung – und das war auch gut so.
    Hannibal brachte seine Maskerade an Ort und Stelle. Danach glich er einem kleinen, dicklichen Mann, hinter dem man wirklich nicht den GWA-Telepathen und Superschatten MA-23 vermutete.
    Leider war ein Tarnung dieser Art im Einsatz unbrauchbar. Sie wäre schon beim Ablegen der Jacke entdeckt worden. Da mußten wir uns bessere Möglichkeiten einfallen lassen.
    Die beiden Türen der Passagier-Luftschleuse öffneten sich gleichzeitig. Der Druckausgleich verursachte ein pfeifendes Geräusch.
    Draußen stand ein uniformierter Oberst der militärischen GWA. Es war Reg J. Steamers, unser hervorragender Abstraktmathematiker und Psychologist. Er gehörte zu den wenigen über unser »Ableben« informierten Personen.
    Weiter rechts erblickte ich einen Orbitclipper mit laufenden Hubtriebwerken auf dem Symbolkreuz der Hubpiste. Von hier aus hoben Senkrechtstarter ab, nahmen Fahrt auf und dröhnten in den Himmel.
    »Da will wohl jemand keine Minute Zeit verlieren, eh?« teilte mir Hannibal auf telepathischer Ebene mit. »Die Maschine ist sehr groß, schwerbewaffnet mit Antiraketen und Lasertürmen. Rechnet man mit einem eventuellen Beschuß durch Boden-Luftgeschosse? Gibt es das heutzutage noch?«
    »Seit wann fragst du, anstatt die Wissenden auszuhorchen?«
    »Ich folge deinem Beispiel mit Ehrfurcht und gutem Willen. Reg hat eben an seinen seit Tagen schmerzenden Blinddarm ge dacht. Das ist privat, also ziehe ich mich zurück.«
    »Wenn man dich jemals als Monstrum verurteilen sollte, dann zwinge mich keinesfalls zu einer Zeugenaussage, Zwerg! Ich würde nämlich unter Eid verraten, daß du es doch nicht ganz un terlassen kannst.«
    »Kleinigkeiten dieser Art sind dienstliche Notwendigkeiten. Ach – was soll das eigentlich? Habe ich die Herren eigentlich gebeten, mich zu einem Telepathen zu machen? In meinem Gehirn herumzuschneiden und Nervenfasern zu durchtrennen? Habe ich mich danach gesehnt, unter der hypnosuggestiven Detektorhaube einer marsianischen Lehrmaschine zu liegen und dabei ums Haar wahrsinnig zu werden? Halte nur die Luft an, Langer. Das habe ich alles nicht gewollt. Du etwa?«
    Nein, ich hatte es auch nicht gewollt. Wir waren in ein unerbittliches Räderwerk geraten.
    Wir schritten

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