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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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garantiert nichts dagegen gehabt. Das hatten wir aber zu spät erfahren.
    Peking bemühte sich indes, die vertraglichen Garantien einzuhalten – und das gelang auch!
    Es wurde niemand benachteiligt und niemand bevorteilt. Jeder Partner bekam sein Rohöl in den ausgehandelten Mengen zum vertraglich festgelegten Preis.
    Für uns war es daher bestürzend, zu hören, daß einige Gruppen nach wie vor versuchten, die in der Tat verbrecherisch und weltfeindlich eingestellten Machthaber aus den Reihen der Calthur-Priester auf freien Fuß zu setzen.
    Das hatte mit ideologischen Überzeugungen oder ungünstig verlaufenden Geschäftsabwicklungen nichts mehr zu tun, denn besonders der letzte Faktor war einwandfrei geregelt.
    Wir hatten daher einigen Grund, anzunehmen, daß andere Anarchistengruppen aus dem dunkeln heraus agierten, mit dem Ziel, den gefangenen Wissenschaftspriestern die Freiheit zu verschaffen.
    Warum man das versuchte, war uns ebenfalls klar.
    Diese Leute waren Spitzenkönner. Sie hatten Erkenntnisse gewonnen, die anderen Experten dieser Welt noch unlösbar erscheinende Rätsel aufgaben.
    Jemand, der sicherlich nicht zum Wohl der endlich vereinten Menschheit zu handeln bereit war, versuchte mit allen Mitteln, diesen Verbrechern die Gefängnistore zu öffnen.
    Wir hatten unsere weiterführende Planung entsprechend besprochen und uns auf den Faktor eingerichtet.
    Die Schlüsselfigur blieb nach wie vor Dr. Haskin Davanger, der in den Reihen der führenden Calthur-Priester eindeutig noch eine bedeutende Nebenrolle gespielt hatte.
    Psychologisch betrachtet, lag sein Fall klar vor uns. Davanger war nicht bereit gewesen, sein Dasein unter dem Kommando eines Naahrgar zu beenden. Er selbst wäre nie zum federführenden und Handlungsbevollmächtigten Oberhaupt der Sekte avanciert, das stand fest.
    Was lag für uns näher, als ihn mit Percelli in Verbindung zu bringen? Er hatte den Mediziner zu einer anderen Gruppe geschickt; wahrscheinlich deshalb, weil er Percellis Qualitäten erkannt hatte. Der junge Arzt hatte sich brennend für genetische Probleme interessiert und darum gebeten, dahingehend ausgebildet zu werden. All das mußte Davanger gewußt haben. Seine Hilfskraft war bei Unternehmen solcher Art Franco Sadonelli gewesen.
    Er hatte in seiner Eigenschaft als Erster Ordnungshüter, identisch mit dem Amt des Sicherheitschefs, entscheidende Maßnahmen schnell und unauffällig einleiten können. Dr. Angelo Percelli war auch über ihn »gestolpert« wie Hannibal meinte.
    Für uns ergab sich eine solche Fülle von Tatsachen und Verdachtsmomenten, daß der Einsatz immer schwieriger wurde. Wir hatten zweigleisig zu denken und noch mehrgleisiger zu handeln.
    Huang-Ho Feng hatte sich schon vor Wochen unter dem Druck der Beschwerden entschlossen, den Untersuchungshäftlingen einige Freiheiten zu gewähren. Für uns war das ein großes Glück.
    Trotz der fraglos bestehenden Verdunkelungsgefahr war es den Inhaftierten gestattet worden, gemeinsam zu speisen. Dort fanden wir einen Angriffspunkt.
    Die Häftlinge konnten ferner ungestört und auch unbelauscht ihre Verteidiger empfangen und ehemalige Geschäftspartner anhören.
    Mehr konnte die GAS-Abwehr mit dem besten Willen nicht erlauben. Der Sensationsprozeß stand gewissermaßen vor der Tür. Vor einer ähnlich illusorischen Tür lag aber auch der ausgemergelte Körper eines jungen Mannes, der ohne jeden Zweifel das Opfer eines genetischen Versuches von höchster Tragweite geworden war.
    Zudem standen noch die rätselhaften Kindesentführungen in den bevölkerungsreichsten Ländern des asiatischen Riesenkontinents an.
    Auch das war zu klären. Unsere Aufgabe war nicht leicht zu lösen.
    Am 20. August 2011 waren Hannibal und ich in die Untersuchungshaftanstalt des GAS-Geheimdiensts eingewiesen worden.
    Nun schrieben wir den 22. August 2011. Es war 12:30 Uhr, als wir durch die Tür des Speisesaals für hohe und ehemals höchste Persönlichkeiten schritten.
    Bisher hatten wir nie versucht, mit den Untersuchungshäftlingen Kontakt aufzunehmen. Wir hatten sie übersehen; sozusagen als schlechte Luft behandelt.
    Das sollte sich nun ändern. Nein – es mußte sich sogar ändern. Wir hatten keine Zeit mehr, uns mit solchen »Scherzen« aufzuhalten.
     
    Der Speiseraum lag etwa zweihundert Meter unter der Erdoberfläche. Als Bestandteil der Haftanstalt, die innerhalb dieser riesi gen Festung nochmals eine Festung war, war er fensterlos, dafür aber recht geräumig und tadellos

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