Symbiose (Schicksal)
gehabt. Und nun erkannte ich auch, wer da auf dem Boden gelegen hatte. Es war Terathel. Einer meiner engsten und besten Freunde, bevor ich den Himmel verlassen hatte. Er war gekommen, um Ana zu helfen. Doch nun war er tot, so wie Ana. Ich hätte sie retten können, hätte ich meine Träume besser gedeutet und unsere Verbindung zueinander früher erkannt. „Denke jetzt nicht daran. Wir müssen zurück.“ Lucia hatte ebenfalls Tränen auf ihren Wangen. Sanft wischte ich sie ihr weg und nahm sie anschließend in den Arm. „Wie kommen wir zurück?“
Ich brauchte keine Antwort. Ich wusste, dass wir das nicht in der Hand hatten. Er beobachtete uns und half, uns zurück zur Erde zu kommen. Ich war mir sicher ihn zu spüren. Und so sehr es mir im Herzen weh tat, den Himmel zu verlassen, wusste ich, dass er bei uns war. Und dann geschah alles sehr schnell. Mir wurde wieder kälter und es wurde wieder dunkler. Wir waren zurück im Wald. Ich sah zu mir herunter und strahlte von oben bis unten. Meine blonden schulterlangen Haare hatten einen Goldton und ich spürte meine Flügel wieder. Für so lange Zeit hatte ich sie nicht mehr. Sie fühlten sich an, als hätte ich 20 Kilo extra auf den Schultern. Doch es war nicht unangenehm. Eher so als wäre ich wieder ich selbst. Mein Körper fühlte sich stärker als je zuvor an und ich war bereit für den Kampf. So einfach würden wir nicht aufgeben. Immerhin waren wir Engel und hatten zwei Dämonen auf unserer Seite. Ich blickte zu Lucia, die ebenfalls leuchtete und ein breites Grinsen im Gesicht hatte. „Lass sie uns besiegen, damit sie verstehen, mit wem sie sich hier angelegt haben.“
Lucia und ich nahmen uns an den Händen. Wie eine geschlossene Front stellten wir uns vor Logans Mutter. Unsere Augen waren direkt auf das Ziel gerichtet. Unsere strahlende Haut leuchtete im dunklen Wald, sodass wir die Gesichter sehen konnten. Sie hatten Angst. Genauso wie wir einige Minuten zuvor Angst gehabt hatten.
„Renn los Mark“, befahl ihm Albero, der bereits erkannt hatte, was hier geschehen war.
„Was zum Teufel ist hier geschehen? Ich renne doch nicht weg.“ Mark sah verwundert zur Seite an der gerade eben noch Albero gestanden hatte. Doch nun war dieser Platz leer. Er drehte sich um und sah wie Albero in den tieferen Teil des Waldes rannte.
„So ein verfluchter Mist. Komm George, wir müssen weg. Wir holen sie uns ein anderes Mal.“ Ohne darauf zu achten, ob sich George mit ihm bewegte, rannte er los.
„Sollten wir ihnen hinterher laufen Ophaniel?“ fragte ich.
Als Lucia ihren Namen hörte strahlte sich noch ein bisschen mehr. Sie hatte ihn, so wie ich auch, schon so lange nicht mehr gehört, und erfreute sich einfach an dem Klang.
„Nein. Sie sollen die gute Nachricht nur verstreuen. Es weht nun ein anderer Wind auf Erden. Außerdem haben sie doch erkannt, dass sie keine Chance haben. Lassen wir ihnen den kurzen Sieg durch ihre Flucht. Der Tag wird kommen, an dem wir Rache ausüben werden.“
George war noch übrig. Er sah verängstigt aus. Aber sein Mund war zugleich voller Begeisterung weit geöffnet. Lucia sah ihn für einen Augenblick an und fragte dann, ob er nicht auch lieber fliehen möchte.
Doch George bekam kein Wort raus.
„Also nicht? Gut, dann ist das nun dein Ende.“ In der Sekunde als Lucia es sagte, sprang sie auf ihn. Er sprang ihr auf halben Weg entgegen und seine Arme waren wieder in Flammen aufgegangen. Als er sie damit berührte, brach sie zusammen. Ein Knurren entfuhr ihm. Intuitiv wusste, ich was zu tun war. Ich rannte auf ihn zu, schmiss ihn zu Boden und schlug auf ihn ein. Dabei versuchte ich darauf zu achten, nicht von seinen Flammen berührt zu werden. Hinter mir hörte ich Lucia vor Schmerzen stöhnen. Das entfachte in mir eine riesige Wut. Ich sprang auf meine Beine und sah ihn direkt in die Augen. Genau in der Sekunde hielt ich ein loderndes Flammenschwert in der Hand. „Asche zu Asche“, sagte ich. Danach rammte ich ihm das Schwert in die Brust. Es durchbohrte ihn und mit einem Ruck hatte ich es draußen. Er ging in Flammen auf. Zuerst hatte ich Angst, es könne seine Kraft sein, doch da erkannte ich die Schmerzen in seinem Gesicht. Voller Stolz nahm er die Qualen hin. Was für ein Idiot dachte ich, als ich ihn so sah. Sein letzter Blick traf seine Ehefrau, die bereits auf den Knien war und voller Entsetzen diese Show mit ansah.
„Freu dich nicht zu früh, Schlampe. Er wird dich finden und dann wird er dich töten. Du weißt
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